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  • 22.11.2008 11:45

Ausritt und neue Regel werfen Jani zurück

Im Sprint fuhr Neel Jani auf die programmierte Sepang-Pole-Position, das Hauptrennen wird er aber von weit hinten in Angriff nehmen

(Motorsport-Total.com) - Gemischte Gefühle beseelten das A1GP-Team aus der Schweiz nach den Qualifyings für die morgigen Rennen in Sepang. Neel Jani eroberte zunächst die Pole-Position für den Sprint, musste sich aber mit dem 16. Startplatz für das Hauptrennen begnügen.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Neel Jani ist kein Fan der neuen Regel, die Einsatz des Powerboosts erlaubt

Zunächst verlief alles wie geplant: Jani knüpfte nahtlos an seine Beszeiten in allen fünf früheren Qualifikationen seit 2005 in Sepang an. Den zweitklassierten Franzosen Loïc Duval distanzierte der 25-jährige Berner um mehr als eine halbe Sekunde. "Neel hat einmal mehr gezeigt, was er kann", freute sich Teamchef Max Welti. Und der Gelobte war um ein Scherzchen nicht verlegen: "Da hat man gesehen, wer in Sepang der Chef ist!"#w1#

Im Qualifying für das Hauptrennen scheiterte Jani aus zwei Gründen: Zum einen war dies die erstmals zur Anwendung gelangende Regel, wonach jeder Fahrer in einem der vier Qualifikationssegmente für eine Runde den Powerboost zuschalten, das heißt per Knopfdruck rund 60 zusätzliche PS freisetzen, darf. Dies bringt auf der Geraden eine um zehn km/h höhere Spitzengeschwindigkeit und auf die ganze Runde gerechnet etwa eine Sekunde. Im Gegensatz zu fast allen anderen hatte Jani davon schon in der Zeitenjagd für den Sprint Gebrauch gemacht.

Zum anderen unterlief dem Schweizer im entscheidenden Moment ein Fahrfehler: "Ich geriet im zweiten Streckensektor mit zwei Rädern neben die Piste", berichtete er. "Die schmutzigen Reifen waren erst nach vier bis fünf weiteren Kurven wieder okay - und damit fast eine Sekunde im Eimer. Möglicherweise hatte ich zuvor mit dem Chassis auf einer Bodenwelle aufgeschlagen. Mehr als Platz acht oder neun wäre aber ohne die Möglichkeit zum Push-to-Pass sowieso nicht drin gelegen."

Jani kann der neuen Regel nicht viel Gutes abgewinnen: "Sie kommt den starken Fahrern sicher nicht gelegen. Wenn wir schon im Qualifying pushen dürfen, sollte dies in beiden Versuchen möglich sein. Nun bleibt mir halt im Hauptrennen nichts anderes übrig, als mich auf eine Aufholjagd einzustellen." Auch Welti schließt den Gewinn von Punkten im Hauptrennen nicht aus: "Im längeren Rennen bieten sich mehr Möglichkeiten, den einen oder anderen Gegner zu überholen. Im Sprint wäre der 16. Startplatz hingegen aussichtslos."

Zu den Unwägbarkeiten der beiden Rennen vom Sonntag gehört auch das Wetter - in Sepang regnet es üblicherweise am Nachmittag ab 15:00 Uhr für ein paar Stunden. Dies hätte zur Folge, dass es im Laufe des Hauptrennens zu schütten beginnt. In den letzten Tagen blieb es allerdings tagsüber trocken. Das könnte bedeuten, dass es noch nass ist, wenn der Sprint beginnt.


Fotos: A1 Team.SUI, A1GP in Sepang, Samstag


Das Schweizer Auto, das vor dem Training am Freitag im Bereich Kupplung/Getriebe notdürftig repariert werden musste, überstand das Qualifying ohne Problem. Welti erachtet das Fahrzeug aber als "noch nicht renntüchtig". Inzwischen sind neue Teile aus England eingeflogen worden, die in der Nacht zum Sonntag eingebaut wurden.