• 01.10.2008 15:59

A1GP-Team Schweiz: Wettlauf gegen die Zeit

Titelverteidiger Schweiz erhielt das Chassis für Zandvoort im letzten Moment - Mit zusätzlichem Personal das Auto startklar bekommen

(Motorsport-Total.com) - Nach wochenlanger, technisch bedingter Ungewissheit hat das Schweizer A1GP-Team doch noch grünes Licht für das Saisonauftaktrennen bekommen. Vier Tage vor dem ersten Training in Zandvoort erhielt der Titelverteidiger im Nationen-Weltcup des Motorsports das jüngste Exemplar aus der in Verzug geratenen Chassis-Produktion ausgeliefert. Nach dem aktuellen Stand der Dinge werden in den Niederlanden 18 Nationalteams am Start sein.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Der Schweizer Neel Jani mit der Meistertrophäe der vergangenen Saison

Teamchef Max Welti ist erleichtert: "Wir haben unverzüglich mit dem Aufbau des Autos begonnen und hierfür kurzfristig zusätzliches Personal angeheuert. Ich hoffe nun, dass alle benötigten Einzelteile verfügbar sind. Dann steht unserm Auftritt in Zandvoort nichts mehr im Weg."#w1#

Die erst im Oktober 2007 zu Stande gekommene Partnerschaft mit Ferrari und die damit verbundene radikale technische Neuausrichtung der A1GP-Serie führte erwartungsgemäß zu Engpässen. Die Bereitstellung der vom Ferrari F430 stammenden, in der Rennsportversion rund 600 PS leistenden 4,5-Liter-Achtzylinder-Motoren bot keine Schwierigkeiten. Probleme ergaben sich vielmehr mit dem Chassis. Das auf dem Formel-1-Ferrari F2004 basierende Monocoque wird nicht in Maranello, sondern in England gebaut.

Das Schweizer Team wird den Titel mit Neel Jani verteidigen. Der bald 25-jährige Berner lässt sich von den zeitlichen Ungereimtheiten nicht aus der Ruhe bringen: "Jammern bringt nichts. Ich gehe deshalb mit ungebrochenem Elan zur Sache und will das Beste daraus machen", erklärte Jani vor der Abreise nach England, wo er den Aufbau des Fahrzeugs verfolgen und spätestens am Freitag in Snetterton das Roll-out vollziehen will. In Zandvoort beginnt das Training wie geplant erst am Samstag, womit dort auch noch keine Rookies zum Zug kommen. Das volle Programm wird erstmals am zweiten November-Wochenende in Chengdu (China) abgespielt. Dann wird voraussichtlich Alexandre Imperatori die Schweiz als Rookie vertreten.

Weil nicht genügend Chassis zur Verfügung standen, musste die für den 21. September geplante Eröffnung der vierten A1GP-Saison in Mugello abgesagt werden. Auch in Zandvoort werden fünf Nationalteams noch fehlen, dem Vernehmen nach Deutschland, Kanada, Mexiko, Indien und England. Um ihnen wenigstens annähernd gleiche Chancen im Kampf um den Titel einzuräumen, gelangt ein neuer Wertungsmodus zur Anwendung. Die geringste Punkteausbeute aus den beiden Rennen eines Austragungsorts wird als Streichresultat in Abzug gebracht.

Im Vergleich zum Vorjahr ist das Feld auf 23 Autos angewachsen. Neu hinzu gekommen sind Korea und Monaco, wogegen Tschechien wohl nicht mehr dabei ist. Der Weltcup des Motorsports umfasst wie bisher zehn Austragungsorte. Die Saison endet am 3. Mai in Brands Hatch (England).