• 10.10.2007 16:02

A1GP: Team Schweiz mit Frauenpower

Natacha Gachnang wird als A1GP-Rookie in Brünn für die Schweiz auftreten - Schweizer wollen mindestens einen Sieg in der Saison einfahren

(Motorsport-Total.com) - Das A1GP-Team Schweiz bereichert die A1GP-Serie mit einer Frau am Steuer: Die bald 20-jährige Waadtländerin Natacha Gachnang wird am kommenden Freitag im rund 550 PS starken Formelwagen zum Neulingen vorbehaltenen Rookie-Training antreten.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Die Schweizer werden in Brünn weibliche Verstärkung bekommen

"Ich bin überglücklich, für das Team Schweiz fahren zu dürfen", sagte Gachnang, als ihr Teamchef Max Welti das Aufgebot zukommen ließ. "Bei der Aufgabe, das Auto für die offiziellen Trainings vorzubereiten, sollte mir zum Vorteil gereichen, dass ich die Strecke bereits kenne. Ich habe dort schon vier Rennen bestritten", erklärte die am 27. Oktober 1987 in Vevey geborene Westschweizerin, eine Enkelin des früheren Rennfahrers Georges Gachnang, der heute 75 Jahre alt ist.#w1#

Neben Gachnang stehen dem Schweizer Team zwei weitere Rookies zur Verfügung: die 21-jährige Solothurnerin Rahel Frey und der schweizerisch-französische Doppelbürger Tom Dillman. Die Wahl zwischen Gachnang und Frey, die am 19. September zu Testfahrten in Silverstone eingeladen worden waren, fiel nicht zuletzt deshalb auf die Waadtländerin, weil sie einige hervorragende Resultate in Brünn vorweisen kann.

Im September 2005 belegte Gachnang in der Formel BMW in Brünn die Ränge zehn und sechs, im Juni 2005 wurde sie sogar Sechste und Siebte. Dabei fuhr sie nicht nur gegen inzwischen für höhere Aufgaben herangezogene Leute wie Sebastian Vettel oder Nico Hülkenberg, sondern jeweils auch gegen ihren Cousin Sébastien Buemi. Obwohl Buemi ebenfalls zum Team Schweiz gehört, wird es am Wochenende nicht zu einem weiteren Familientreffen in Mähren kommen. Im Sprint- und im Hauptrennen tritt dort - wie Ende September beim Saisonauftakt in Zandvoort - Neel Jani in Aktion.

In der A1GP-Serie war Jani war im Oktober 2006 wegen seiner damaligen Verpflichtungen als Reservefahrer im Formel-1-Team Toro Rosso auf der 5,4 Kilometer langen Berg- und Talstrecke mit 14 Kurven und 73 Metern Höhenunterschied im rund 16 Kilometer außerhalb von Brünn befindlichen Kyvalka nicht zugegen. Sein Stellvertreter Buemi wurde im Sprint als Achter und im Hauptrennen als Zehnter gewertet.

In Zandvoort wurde Jani in Zandvoort Fünfter im Sprint und Dritter im Hauptrennen. "Unser Ziel ist es, im dritten Jahr der A1GP-Serie ein Hauptrennen zu gewinnen", erklärte Teamchef Welti. "Wir sind sportlich und technisch gut gerüstet. Die Spitze ist allerdings breit. Ich erachte unter den 22 Nationalteams etliche als siegfähig", sagte der 55-jährige Zürcher, der von 1991 bis 1995 als Rennleiter bei Porsche und von 1995 bis 1997 als Teammanager des Formel-1-Teams Sauber fungierte.