• 12.02.2008 13:39

A1GP: Martin will Formel-1-Champion werden

Der australische A1GP-Pilot John Martin spricht im Interview über Druck beim Heimrennen und seine Ziele in der Britischen Formel 3

(Motorsport-Total.com) - Unter den Augen von tausenden Australiern musste John Martin eine Mission erfüllen: Heimsieg in der A1GP bei den Rennen in Eastern Creek. Das gelang zwar nicht, aber trotzdem waren die Position fünf und sechs für den 23-Jährigen am Ende aller Ehren wert und das Publikum war zufrieden. Der junge Nachwuchspilot hatte sich in beiden Rennen um nahezu zehn Positionen nach vorne gefahren und wurde deshalb von den Zuschauern zum Fahrer des Wochenendes gewählt.

Titel-Bild zur News: A1GP

John Martin hat sich im Formelsport hohe Ziele gesetzt

Frage: "John, wenn du mal auf das Rennwochenende in Eastern Creek zurückschaust, wie bewertest du deine Leistung?"
John Martin: "Ich würde sagen, im Qualifying lief es nicht so gut. Das Team hat einen guten Job gemacht, aber ich habe nicht alles aus dem Auto herausholen können, als es drauf ankam. Ich bin aber zufrieden, wie das Rennen gelaufen ist. Wir hatten zwei richtig gute Boxenstopps und es lief alles perfekt, bis ich zwei Runden vor Schluss einen Ausrutscher hatte."#w1#

Frage: "Wie groß war der Druck, bei deinem Heimrennen für dein Heimatland zu fahren?"
Martin: "Der Druck war über das gesamte Wochenende sehr groß, weil jeder in Australien natürlich unser Team vorne sehen wollte. Ich musste jedes Mal daran denken, wenn ich mir den Helm übergestreift habe. Vielleicht habe ich das im Qualifying zu nah an mich herankommen lassen. Aber ansonsten war es okay."

Ein Sieg ist das Ziel

Frage: "Was sind deine Ziele für den Rest der A1GP-Saison?"
Martin: "Mein Ziel ist nach wie vor dasselbe: Ich will gewinnen. Ich glaube, wenn du nicht gewinnen willst, hast du da nichts zu suchen. Bei den verbleibenden drei A1GP-Rennen kenne ich die Strecken gar nicht, also wird das echt hart. Aber weil wir das Auto immer besser kennen lernen, können wir vielleicht bei den restlichen drei Rennen in die Punkte fahren."

Frage: "Was sind deine Erwartungen für dein Engagement 2008 in der Britischen Formel 3?"
Martin: "Ich hoffe, dass ich in der Britischen Formel 3 mit um die Meisterschaft kämpfen kann, mit einem guten Team und guten Motoren. Wir fahren fast alle Strecken, die wir auch im vergangenen Jahr gefahren sind, also hoffe ich, dass ich von Anfang an vorne mitfahren kann."

Frage: "Deine beiden Teammanager sind beide Formel-1-Stars. Welchen Vorteil hast du dadurch, dass Alan Jones und Kimi Räikkönen in deiner Box stehen?"
Martin: "Es ist großartig. Ich habe Kimi zwar noch nicht persönlich getroffen, aber vielleicht klappt das ja, wenn ich wieder nach England zurückgehe. In der A1GP ist das mit Alan Jones eine gute Sache. Du kannst ihn alles fragen, was du wissen willst und er hilft in jeder Beziehung. Er hat so viel Erfahrung, er war ganz oben im Motorsport und weiß also, wie hart es ist, dorthin zu kommen. Ich denke, mit Kimi ist es das Gleiche."

Frage: "Wie schwer ist es für einen australischen Fahrer, auf der Karriereleiter im Formelsport in Richtung Formel 1 zu klettern?"
Martin: "Es ist schwer, im Formelsport überhaupt weiterzukommen, denn wenn du in Australien lebst, ist das alles extrem teuer. Also musst du umziehen, lebst dann als ganz junger Bursche in Europa und fährst dort auf einem ganz anderen Level. Da brauchst du die Unterstützung deiner Familie, deiner Freunde und nicht zuletzt auch deiner Sponsoren. Ich glaube, ohne die Hilfe der australischen Motorsport-Stiftung und eines anderen Förderprogramms wäre das nicht möglich. Die haben mir einen Schritt ermöglicht auf dem Weg zu meinem Traum, nämlich Formel-1-Weltmeister zu werden."