Simoncelli und Bautista bleiben Freunde

(Motorsport-Total.com) - Gilera-Pilot Marco Simoncelli zeigte auf seiner Lieblingspiste in Jerez ein makelloses Rennen bis in die letzte Runde. Doch dann rammte der Italiener den wenige Zentimeter vor ihm fahrenden Alvaro Bautista ab - beide schlitterten mit großer Wucht in das Kiesbett.

© Gilera

Bis zur letzten Runde lieferte Marco Simoncelli ein tadelloses Rennen

Doch wer glaubt, dass Bautista ab sofort niemals mehr ein Wort mit Simoncelli wechselt, der irrt gewaltig. Simoncelli entschuldigte sich bereits im Kiesbett beim Aspar-Aprilia-Star. Der Grund für den spektakulären Abflug liegt aber weder bei Simoncelli noch bei Bautista, denn dessen Motorrad wurde plötzlich langsamer.#w1#

Beim Aspar-Aprilia-Team nahm man den Vorfall mit reichlich Zynismus. "Ich hoffe nur, dass nicht noch mehrere dieser Motoren im Umlauf sind", meinte Teammanager Gino Borsoi, denn auch 125er-Weltmeister Gabor Talmacsi hatte sich bereits zuvor mit dem gleichen Defekt aus dem Rennen verabschiedet.

Für Simoncelli war es dennoch sportlich gesehen eine Tragödie, denn er hätte Gilera den ersten 250er-Grand-Prix-Sieg bescheren können. "Es ist unglaublich", jammert der italienische Lockenkopf. "Ich weiß nicht, ob ich gewonnen hätte, aber ich hätte es jedenfalls mit aller Kraft versucht. Mein Motorrad war zwar etwas langsamer als die Aprilia von Bautista, aber es ist alles ohne Probleme gelaufen. Ich hatte eine Stelle, an der ich schneller war als Bautista, deshalb habe ich mich nach dem ersten Überholmanöver wieder hinter ihn zurückfallen lassen."

"Gegen die Kollision konnte ich überhaupt nichts unternehmen", beteuert Simoncelli, der die bewegten Momente nach dem Sturz in der letzten Runde sehr anschaulich: "Bautista ist im Kiesbett sofort auf mich zugekommen und ich dachte schon, er würde mich beschimpfen. Aber stattdessen hat er mich umarmt und mir erklärt, dass sein Motorrad plötzlich langsamer geworden ist."