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TS030 Hybrid: Stärken bewahren - Schwachstellen beseitigen
Keine Experimente: Toyota hat den TS030 Hybrid konsequent weiterentwickelt und sich dabei vor allem auf die Schwachstellen des Vorjahrs konzentriert
(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich das Reglement der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) im kommenden Jahr grundlegend ändert, hat Toyota in dieser Saison auf eine völlige Neuentwicklung eines LMP1-Fahrzeugs verzichtet. Vielmehr wurde der TS030 Hybrid, der im vergangenen Jahr sein Potenzial bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte, grundlegend überarbeitet: "Unsere Leistung im vergangenen Jahr war sehr zufriedenstellen. Wir denken, dass wir die meisten Schwachstellen ausgemerzt haben, und da es keinen Konzept-Wechsel gab, haben wir das 2012er-Auto lediglich überarbeitet und optimiert", sagt Pascal Vasselon, Technischer Direktor des Teams.

© Toyota
Die Frontpartie des TS030 Hybrid wurde stark überarbeitet Zoom
"Wir waren mit der Leistung des Autos im Vorjahr sehr zufrieden. Wir haben die Gelegenheit genutzt, verschiedene Systeme des Autos zu verfeinern. Es ist eher eine Evolution der 2012er-Spezifikation als ein neues Konzept", bestätigt auch John Litjens, Projektleiter für den Chassis-Bau. "Als wir mit den Design begannen, hatten wir drei Schwerpunkte: Die Integration des Hybrid-Systems, die aerodynamische Effizienz und die Reifen zu schonen", blickt der Niederländer auf die Anfänge des Projekts zurück.
"Im Verlauf der Saison hat unser Auto gezeigt, dass es in allen drei Breichen sehr stark ist, daher haben wir unsere Ziele erreicht", lautet Litjens' Bilanz der ersten Saison. Mit drei Siegen in den letzten vier Saisonläufen der WEC zeigte der TS030 Hybrid, wie gut er war. Doch gut heißt nicht perfekt: "Wir haben während der Saison viele kleine Bereiche entdeckt, die wir verbessern können. Wir konzentrierten uns dabei auf die wichtigsten Punkte und haben versucht, diese beim neuen Auto anzupassen", so Litjens. "Raum für Verbesserungen gibt es ständig."
Diesen fanden die Ingenieure vor allem an der Vorderachse. Dort war beim TS030 Hybrid des Jahrgangs 2012 noch Platz für den Einbau des Hybrid-Antriebs vorgesehen. Letztlich entschied sich Toyota aber dazu, diesen an der Hinterachse einzusetzen. "Wir haben an der Vorderachse den Raum zur Aufnahme des Hybrid-Systems entfernt, wodurch wir die Bauteile effizienter anordnen und die Aerodynamik verbessern konnten", sagt Litjens.
Damit konnte Toyota den Nachteil des erhöhten Gesamtgewichts ausgleichen: "Dadurch wirkt sich das um 15 Kilogramm höhere Minimalgewicht nicht zu sehr auf unsere Leistung aus. Unsere Simulationen zeigen, dass wir bei der Performance gute Fortschritte erzielt haben", so Litjens. Doch nicht nur die Steigerung der Performance stand auf der Aufgabenliste der Toyota-Ingenieure: "Unsere persönlichen Erfahrungen deuten zudem darauf hin, dass wir einige Schwierigkeiten bei der Handhabung des Autos beseitigt haben, die uns im Jahr 2012 teilweise Zeit gekostet haben", erklärt der Niederländer.

