Technologie zu futuristisch: Ford hat kein Interesse an LMP1

Ford plant mittelfristig kein LMP1-Programm, wie Ford-Motorsportchef Dave Pericak verrät: Flächendeckender Hybridantrieb noch immer zu weit in der Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Mit dem auf maximale Energieeffizienz ausgelegten Reglement haben ACO und FIA das Interesse zahlreicher Hersteller auf sich gezogen, nicht aber das von Ford: Dave Pericak, der Kopf des Motorsportprogramms des US-Herstellers, stellt klar, dass LMP1 für den amerikanischen Konzern keine Perspektive darstellt. Ford nimmt 2016 anlässlich des 50. Jubiläum des ersten Le-Mans-Sieges des Ford GT40 werksseitig an der GTE-Klasse in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und der IMSA SportsCar Championship teil.

Titel-Bild zur News: Ford, Logo

Ford wird die GTE-Klasse nicht als Sprungbrett für ein LMP1-Projekt nutzen Zoom

"Viele der Technologien (aus den LMP1-Autos; Anm. d. Red.) sind wirklich cool, aber sie sind noch meilenweit davon entfernt, Mainstream-Technologien zu werden", sagt der US-Amerikaner im Interview mit 'Sportscar365'. "Es ist fantastisch, was man alles mit dieser Technologie anstellen kann, aber es geht hier um den Return on Investment." So mache es für ihn keinen Sinn, in Hybridtechnologie zu investieren, die erst nach Jahren in die Serie Einzug halten wird.

Stattdessen konzentriert sich Ford auf die Perfektion von konventioneller Technologie. So ist der V6-Turbomotor mit 3,5 Litern Hubraum im Ford GT ein Downsizing-Produkt, muss sich aber seine Akzeptanz bei den von V8-Motoren aus dem GT40 und der ersten Generation des GT verwöhnten Fans erst noch erkämpfen. "Wir haben uns gesagt, dass wir den Motor erst in einem Prototyp entwickeln und dabei für das GT-Programm entwickeln - das hat Sinn" - so Pericak weiter. Der Motor wurde bereits ab 2014 im Daytona Prototyp in der IMSA SportsCar Championship eingesetzt.

Ein weiteres IMSA-Engagement von Ford unter den DPi-Regeln ist durchaus denkbar. In die LMP1 wird man allerdings nicht gehen. Pericak begründet: "Wenn wir grenzenlose Mittel hätten, wäre es schön, rauszugehen und ein paar Technologien auszutesten, die da im Moment so umherschwirren. Aber das machen wir nicht. Man kann Geld für eine Technologie ausgeben, die vielleicht nie in einem Serienwagen landet, oder erst nach sehr langer Zeit. Oder man kann es so machen wie wir: In einen Bereich investieren, der in einem kürzeren Zeitraum im PKW landet wie etwa Spriteffizienz, Leichtbau und Aerodynamik."

Das Ford-GT-Programm ist aktuell auf zwei Jahre ausgelegt. Dieses umfasst jeweils zwei Fahrzeuge in der IMSA SportsCar Championship und der WEC. Bei den 24 Stunden von Le Mans 2016 tritt das Ganassi-Team gar mit vier Fahrzeugen in der GTE Pro an.

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