Tandy buhlt um Platz in Porsches LMP1-Projekt
Der Spezialist für Porsche Cups hat in den vergangenen auf eine Zukunft in anderen Klassen hingearbeitet: "Chancen als Werksfahrer gestiegen"
(Motorsport-Total.com) - Was Nick Tandy in der Saison 2013 macht, ist trotz eines Vertrages als Porsche-Werksfahrer noch weitgehend offen. Bisher steht nur fest: Er hat die 24 Stunden von Daytona bestritten und ist für die 12 Stunden von Sebring im Walker-Team gesetzt. Für das Jahr darauf hätte der 28-Jährige jedoch schon eine Idee und dabei geht es um das LMP1-Projekt der Zuffenhausener: "Ich verfüge über den richtigen Hintergrund und Erfahrung mit vielen verschiedenen Autos", wirbt Tandy in 'Autosport' für sich.
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Nick Tandy würde ab 2014 gerne WEC-Pokale in die Höhe stemmen Zoom
Der Brite ist sich nicht sicher, ob es für ihn tatsächlich eine Chance gibt: "Aber heißt das, dass Porsche mich jemandem vorzieht, der frisch aus der Formel 1 kommt? Ich weiß es nicht", gibt Tandy zu bedenken. "Alles, worüber ich mir im Klaren bin, ist, dass meine Chancen als Werksfahrer gestiegen sind." Er macht nicht seine komplette Karriereplanung von diesem Ziel abhängig: "Bleibe ich die nächsten 15 Jahre in GT-Autos, wäre ich noch immer aus dem Häuschen."
Tandys Karriere begann in der Formel 3, genauer gesagt im Team seines Bruders Joe, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Ihn bezeichnet Tandy als das "Mastermind" hinter seiner Karriere. "Als er starb, ging die ganze Sache in die Brüche, weil sich unser Sponsor zurückzog." In der Euroserie hatte er im Team von Colin Kolles keinen Erfolg, kam aber mit Franz Konrad zusammen und beendete seine Monoposto-Laufbahn. Es folgten der Titel im nationalen Carrera Cup 2009 und die Vizemeisterschaft im Supercup 2010.
Die Erfüllung aller Träume bedeuten diese Championate für Tandy jedoch nicht: "Du kannst Profirennfahrer werden und dir ein gutes Leben finanzieren, wenn du die Cups bestreitest, aber dein zeitlicher Rahmen ist begrenzt", meint Tandy. "Ich wollte meinen Horizont erweitern, weil ich auf die kommenden zehn oder zwölf Jahre geschaut habe." Er ging mit Felbermayr-Proton in Le Mans an den Start, fuhr mit Manthey die GT Open und erhielt den Posten als Werksfahrer. Warum nicht auch einen LMP1-Drive, wird sich Tandy fragen.