• 22.05.2012 19:12

Panoz: "Würde den DeltaWing gerne als Einsitzer sehen"

Don Panoz blickt auf den Le-Mans-Einsatz des DeltaWing und hofft, dass Fahrzeug zukünftig auch als Formelauto auf der Rennstrecke zu sehen

(Motorsport-Total.com) - Don Panoz hat im Motorsport schon einiges bewegt. Ende der 1990er Jahre hob der milliardenschwere Pharma-Unternehmer der American-Le-Mans-Series (ALMS) aus der Taufe und brachte den spektakulären Panoz Roadster mit V12-Frontmotor nach Le Mans. Nun ist der 77-Jährige mit seiner Firma Elan Motorsports für die Weiterentwicklung des revolutionären DeltaWing verantwortlich. Im Interview spricht Panoz über den bevorstehenden Einsatz des neuartigen Fahrzeugs bei den 24 Stunden von Le Mans und spricht über weitere Verwendungen des DeltaWing in der Zukunft.

Titel-Bild zur News:

Der DeltaWing wird in Le Mans außer Konkurrenz antreten

Frage: "Don, wie sehr freust du dich auf das Debüt des Autos in Frankreich?"
Don Panoz: "Die Anstrengungen, die in die Vorbereitung des Autos für die 24 Stunden von Le Mans investiert wurden, waren wirklich bemerkenswert. Dafür gebührt allen Beteiligten Anerkennung. Das Interesse am DeltaWing ist erstaunlich, und ich bin mir sicher, dass wir auch in Frankreich viel Aufmerksamkeit erregen werden. Wir machen uns keine Illusionen darüber, an der Spitze des Feldes zu fahren oder das Rennen zu beenden. Wenn wir bis ins Ziel kommen sollten, wäre das bemerkenswert, aber unser Ziel ist zu zeigen, was möglich ist.

"Wir werden ein Schaufenster in die Zukunft bieten. Es ist fantastisch, dass wir einen Partner wie Nissan gewinnen konnten. Wir sind alle sehr aufgeregt. Viele haben an diesem Projekt gezweifelt, aber Partner wie Nissen und Michelin teilen unsere Vision von der Zukunft. Sie und alle beteiligten Unternehmen werden von den Erfahrungen, den Status Quo zu hinterfragen und in die Zukunft zu blicken, profitieren."

Frage: "Wie geht es mit dem Auto nach den 24 Stunden von Le Mans weiter?"
Panoz: "Darüber sprechen wir derzeit mit unseren Partnern. Die Herausforderung besteht in der Tatsache, dass dieses Auto nicht den aktuellen Regeln des ACO entspricht. Wir müssten also von der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eingeladen werden, um dort außerhalb der Wertung zu starten, wenn wir weitere Rennen auf WM-Ebene bestreiten wollen. Wir würden uns aber auch über einen Start in der ALMS freuen, darauf arbeiten wir hin."


Fotos: DeltaWing-Testfahrten in Snetterton


Frage: "Bisher gibt es nur einen DeltaWing. Werdet ihr weitere Autos bauen?"
Panoz: "Das ist sicherlich unser Plan. Dan Gurneys "All American Racers" haben bei der Konstruktion des Prototypen großartige Arbeit geleistet. Die weiteren Fahrzeuge werden hier bei Elan in Braselton gebaut. Wir haben große Erfahrung im Bau von Rennwagen und haben schon das gesamte Indycar- und Formel-Superleague-Feld ausgerüstet. Der DeltaWing, der in Le Mans fahren wird, ist hoffentlich nur das erste von vielen Autos, die gebaut werden."

Nissan DeltaWing

Nissan und Michelin sind Technologie-Partner beim Delta-Wing-Projekt Zoom

Frage: "Wo könnte das Auto zukünftig fahren?"
Panoz: "Als Ausrichter der ALMS würden wir uns freuen, wenn das Auto in unserer Serie fahren würde, das wäre eine große Attraktion. Wir haben bereits mit der IMSA darüber diskutiert, ob wir eine Regelung finden können, mit der der DeltaWing gegen die LMP1 oder LMP2 in der ALMS antreten kann. Der Schlüssel wird sein, eine Regelung zu finden, mit der unsere Autos konkurrenzfähig, aber nicht dominant sind."

"Wir würden gerne einen größeren Wettbewerb bei den Prototypen sehen, aber für die Teams wird es eine schwierige Entscheidung, ob sie auf einen traditionellen Prototypen oder einen DeltaWing setzen. Wir wollen nicht, dass einer von beiden einen klaren Vorteil hat. Wir möchten eine große Bandbreite unterschiedlicher Autos in der Startaufstellung sehen und sicherlich nicht die aktuellen Prototypen ersetzen, aber den bestehenden Wettbewerb ergänzen."

Frage: "Könnte das Auto auch noch einmal in Le Mans fahren?"
Panoz: "Diese Frage kann nur der ACO beantworten. Es wird neue Regeln geben, und als Konstrukteur würden wir gerne wieder nach Frankreich zurückkehren und um das Podium kämpfen, anstatt nur als Gaststarter anzutreten. Aber man muss dem ACO für das "Garage-56-Konzept" danken, wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr die Gelegenheit haben, am Rennen teilzunehmen. Hoffentlich wird es keine einmalige Gelegenheit sein. Das Interesse der Medien, unserer Partner und der Fans ist unglaublich, darauf würden wir gerne aufbauen. Wir werden bald mit dem ACO über die weitere Planung sprechen."

Frage: "Haben dich bereits Teams kontaktiert, die das Auto einsetzten möchten?"
Panoz: "Wenn das Auto erst einmal auf der Strecke fährt und die Leute erkennen, dass es tatsächlich einlenkt, wird mein Telefon bestimmt klingeln. Bisher waren es nur die üblichen Fragen: Baut ihr weitere Autos? Wann werden sie verfügbar sein? Wie werden die Regeln 2013 aussehen? Die Fans der ALMS wollen das Auto hier sehen, und wir glauben, es wäre eine tolle Ergänzung der Meisterschaft. Es wird darauf ankommen, die richtige Balance aus Fahrzeuggewicht und Motorleistung zu finden. Wir hoffen, bald einen Rahmen für die Regeln aufzustellen."

Der DeltaWing fällt durch sein revolutinoäres Desgin auf Zoom

Frage: "Könnte das Auto auch in anderen Serien fahren?"
Panoz: "Die Diskussion, ob das Auto als LMP1, LMP2 oder sogar als GT eingestuft wird, ist völlig offen. Hinter den Kulissen wird daran eifrig gearbeitet. Der DeltaWing wurde ursprünglich als Formel-Fahrzeug konzipiert, daher würden wir uns freuen, ihn auch in dieser Konfiguration auf der Strecke zu erleben. Dank Chip Ganassi (Indycar- und NASCAR-Teamchef, Anm. d. Red.) und Ben Bowlby (DeltaWing-Designer, Anm. d. Red.) kam das Auto als Einsitzer auf die Welt. Es wäre schön, wenn wir diese Ursprungsvision auch wahrmachen könnten."

"Ohne Bens ursprüngliches Indycar-Konzept und Chips Unterstützung, würden wir jetzt nicht mit der Sportwagenversion nach Frankreich fahren. Es gibt weltweit viele Formel-Meisterschaften, die für den einfachen Fan alle gleich aussehen. Die Hardcore-Fans kennen natürlich den Unterschied, aber der einfache Mann auf der Straße weiß nicht, was Indycar, Renault-World-Series, AutoGP, GP2, Formel 2, GP3, Formel Superleague oder die Formel 1 unterscheidet. Gäbe es eine Startaufstellung nur mit DeltaWing-Einsitzern, würde jeder den Unterschied erkennen."

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