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Oreca-Boss: Rebellion hat strengstes "Risiko-Verbot"
Der Oreca-Chef spricht über den Wettlauf gegen die Zeit und die Ziele des Rebellion-Teams, das in Spa in der LMP1-Klasse debütieren will
(Motorsport-Total.com) - Beim zweiten Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am Sonntag in Spa-Francorchamps wird das Rebellion-Team erstmals in der LMP1-Klasse antreten und straft damit seine Kritiker Lügen, schließlich war in der Szene schon von einer Abstinenz in Belgien die Rede. Die beiden Autos wurden von Oreca entwortfen. Firmenboss Hugues De Chaunac spricht über die Premiere an diesem Wochenende und erklärt, warum trotzdem nur Le Mans zählt.

© Rebocar/R. de Boer
Der alte Lola-Toyota hat ausgedient: In Spa kommt der neue Rebellion R-One Zoom
Frage: "Hughes, welche Gedanken machst du dir vor dem 6-Stunden-Rennen in Spa?"
Hugues De Chaunac: "Es sind gemischte Gefühle und Stress, weil es ein kolossales Projekt ist, sehr wichtig und in kurzer Zeit realisiert. Der Druck ist groß, weil wir unter normalen Bedingungen drei oder vier Monate mehr gebraucht hätten. Aber das Timing war auch Teil der Herausforderung und ich bin stolz zu sagen, dass unser Team den Rebellion R-One designt und zwei Exemplare innerhalb von zwölf Monaten gebaut hat."
Frage: "War die Herangehensweise unterschiedlich zu dem Oreca 01 oder dem Oreca 03?"
De Chaunac: "Ja, war sie. Mit dem Oreca 01 gab es zeitliche Beschränkungen, aber wir haben von der Basis mit einem existierenden Chassis, das wir ein Jahr zuvor entwickelt haben, begonnen, bevor wir es radikal geändert haben. Der Oreca 03 war gestützt auf Erfahrung von den Vorgängermodellen. Hier haben wir von Null begonnen. Daher gab es einige Ungewissheiten während des Designprozesses, und keine Rivalen, mit denen man sich vergleichen hätte können."
"Vom Druck her war es nicht viel anders, weil wir eine richtige Partnerschaft haben. Es ist wie die Verbindung zwischen der Design-Abteilung und den ausführenden Leuten in einer Firma. Wir müssen zusammen erfolgreich sein. Die Integration der beiden Teams war sehr wichtig und etwas, das auf natürliche Art geschehen ist."
Le Mans ist das Ziel
Frage: "Was ist das Ziel in Spa?"
De Chaunac: "Spa ist nicht unser erstes Rennen. Es wird eine große Testsession während des gesamten Wochenendes werden, aber dort präsent zu sein, ist unverzichtbar. Vor ungefähr zehn Tage haben wir begonnen, das Auto zu fahren, mit mehreren Tests, aber nicht genug, was es braucht, um gegen Audi, Porsche und Toyota zu fahren. Für uns, Oreca und Rebellion, ist es eine Chance. Die Resultate sind nicht das Ziel. Es ist ein Schritt auf dem Weg, uns für die 24 Stunden von Le Mans vorzubereiten, vor einer großen Testsession im Mai."
"Hut ab vor Rebellion, die die Courage gehabt haben, so eine eine Entscheidung zu treffen. Ich bin davon überzeugt, dass es die richtige war. Möglicherweise werden wir Probleme haben im Rennen. Aber Rebellion will schnell lernen und man lernt um so vieles schneller in einem Rennen. Wir wissen, warum wir nach Spa fahren: Um uns auf Le Mans vorzubereiten, ohne Risiken einzugehen, das ist verboten."
Frage: "Ist das die bisher größte Herausforderung von Oreca?"
De Chaunac: "Oreca hat Herausforderungen gegen die Zeit angenommen und war erfolgreich damit. Das haben wir immer akzeptiert: Das war der Fall mit den Vipers, und mit dem Oreca 01. Die aktuelle Herausforderung ist immer die wichtigste, und dieses Mal ist es sogar noch bedeutender, weil es unser erster geschlossener Le Mans-Prototyp ist."
"Beobachter, technische Verantwortliche der FIA und Experten, die das Auto gesehen haben, haben die hohe Qualität der Bauweise des Autos und die Liebe zum Detail unseres Teams gelobt. Persönlich glaube ich, dass die Designer ein sehr schönes Auto entworfen haben. Ich bin stolz. Jetzt muss sich das auch in der Leistung und der Zuverlässigkeit, wie beim Oreca 01 und danach dem Oreca 03, widerspiegeln."

