Oreca-Boss deutet "Überraschungen" an
Nach dem Titelgewinn in der Le-Mans-Series ist bei Oreca immer noch unklar, welches Auto 2011 eingesetzt wird: "Es mag Überraschungen geben"
(Motorsport-Total.com) - Oreca stellt sich für das kommende Jahr komplett neu auf. Das französische Team, das 2010 beide Titel in der Le-Mans-Series (LMS) gewinnen konnte, weitert das Engagement als Hersteller von Prototypen aus. Der neue Oreca 03 soll in der umstrukturierten LMP2-Klasse im Kundeneinsatz für Siege sorgen. Das Team selbst will sich allerdings weiterhin in der großen Prototypenklasse beweisen. Die große Frage aber: Mit welchem Auto?

© xpb.cc
Oreca hatte beim 908-Einsatz in diesem Jahr in Le Mans nicht viel Glück
"Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen", sagt Oreca-Boss Hugues de Chaunac. "Wir sind ständig in Meetings und bei Treffen. Die Dinge gehen ihren Weg. Ich bin sicher, dass wir ein tolles Programm für das kommende Jahr auf die Beine stellen. Es mag durchaus einige Überraschungen geben..." Weitere Hinweise gibt der Franzose bisher nicht.
Die Überraschungen wird man möglicherweise gleich an zwei Stellen erleben. Die Weiterbeschäftigung von Nicolas Lapierre gilt als recht sicher, allerdings wird man auf Peugeot-Leihgabe Stéphane Sarrazin 2011 wohl verzichten müssen. Der Werkspilot ist zu fest in die Entwicklung des neuen 90X eingebunden und dürfte kaum Zeit für ein komplettes Oreca-Engagement haben.
Gerüchteweise wird Rallyestar Petter Solberg mit Oreca in Verbindung gebracht. Der Weltmeister von 2003 hatte im Januar 2009 einen Courage-Oreca getestet und war kurz vor einem Einsatz in Le Mans, der aber dann doch nicht stattfinden konnte. "Die Fahrer sind ganz sicher nicht unsere größte Baustelle", winkt Chaunac ab. "Wir werden Topleute an Bord haben."
Die vom Oreca-Boss angedeuteten Überraschungen werden vermutlich eher im Bereich Fahrzeugwahl stattfinden. In der abgelaufenen Saison setzte Oreca neben dem eigenen Oreca 01 einen Kunden-908 von Peugeot ein - eine Zusammenarbeit, die von Anfang an bestens klappte. "Wir planen eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Werk. Das war nun also ein erster Schritt in die richtige Richtung", so Oreca-Technikchef David Floury.
¿pbvin|64|3167||0|1pb¿Peugeot und Oreca wollen im kommenden Jahr weiter zusammenarbeiten. Fraglich ist allerdings, wie diese Kooperation aussehen wird. Fest steht, dass der bisherige 908 im Museum verschwindet. Liefern die Löwen gleich einen ganz neuen 90X an Oreca aus? "Das hätte ich natürlich am allerliebsten! Ich kann aber nicht bestätigen, dass es so kommen wird", meint Floury. "Ich kann nur sagen, dass wir eine gute Lösung für uns finden werden."
Die Lösung lag ursprünglich sehr nahe. Oreca hatte die Entwicklung eines neuen LMP1-Chassis angestoßen, diese aber in wirtschaftlich schwierigen Zeiten abgebrochen. "Da hätte der neue Motor und das neue Getriebe von Peugeot für 2011 eingepasst werden sollen", verrät Floury. "Das Design hatten wir fast abgeschlossen, aber wir haben uns dann gegen den Bau des Autos entschieden, weil das wirtschaftliche Klima nicht passte. Nun betrachten wir eben andere Optionen."

