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Nach BoP-Änderung für 24h Le Mans: Toyota befürchtet "Sandbagging"

Die von FIA und ACO für Le Mans durchgesetzten BoP-Änderungen öffnen laut Toyota-Technikchef Pascal Vasselon nun Tür und Tor für das Verschleiern von Performance

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag (4. Juni) steigt auf dem Circuit de la Sarthe in Le Mans der offizielle Testtag in Vorbereitung auf diesjährige Auflage der 24 Stunden von Le Mans (10./11. Juni). Drei Tage vor dem Testtag wurde von den Regelmachern der Langstrecken-WM - der FIA und dem ACO - eine neue Balance of Performance (BoP) für die Hypercar-Klasse durchgedrückt. Die bestraft allen voran Toyota mit einer Zuladung von 36 Kilogramm.

Titel-Bild zur News: Pascal Vasselon

Toyota-Technikchef Pascal Vasselon ist von der neuen BoP nicht begeistert Zoom

Weil die kurzfristigen Änderungen im Performance-Gleichgewicht der Autos ohne Zustimmung der Hersteller durchgedrückt wurden, glaubt man bei Toyota, dass dem sogenannten "Sandbagging", also dem Verschleiern der wahren Performance, nun Tür und Tor geöffnet wurde.

"Wir können sagen, dass wir überrascht sind darüber, dass die Vorschriften ohne die Zustimmung aller Hersteller geändert wurden. Wir sind besorgt, dass dies zu 'Sandbagging' führen wird", sagt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'.

"Das Prinzip war ja eigentlich, die Leute vom 'Sandbagging' abzuhalten, weil es [bis einschließlich der 6h Spa] keine Anpassung gab", sagt Vasselon. Jetzt aber, da für den WEC-Saisonhöhepunkt in Le Mans doch an der BoP-Schraube gedreht wurde, glaubt der Toyota-Technikchef, dass "man einen Anreiz zum 'Sandbagging' schafft."

Die von FIA, ACO und den in der Hypercar-Klasse der WEC antretenden Herstellern gemeinsam ausgearbeiteten BoP-Richtlinien für 2023 sehen eigentlich vor, dass für die ersten vier Rennwochenenden (Sebring, Portimao, Spa, Le Mans) nur minimale Änderungen erlaubt sind.

Am Mittwoch dieser Woche aber haben FIA und ACO mit der neuen BoP für Le Mans mehr als nur minimale Änderungen vorgenommen. Diese Änderungen wurden als "Korrektur" bezeichnet, weil die Unterschiede zwischen den Autos in der Topklasse - LMH- und LMDh-Autos - "größer waren als ursprünglich angenommen".

Vasselon will nicht bestätigen, dass FIA und ACO den Herstellern versprochen hatten, dass es zwischen dem Testtag und dem Start des Rennens am kommenden Samstag keine weiteren Änderungen geben wird. Auch will er nicht auf die Details der vorgenommen Änderungen eingehen, die den Toyota GR010 Hybrid beginnend mit dem Testtag mit 36 Kilogramm Mehrgewicht fahren lassen.

Sebastien Buemi, Brendon Hartley, Ryo Hirakawa

Der Toyota GR010 Hybrid muss laut der neuen BoP-Tabelle nun 36 Kilogramm zuladen Zoom

"Wir sind überrascht und wir sehen negative Konsequenzen. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Wie üblich sind wir nicht daran interessiert, die Details der BoP zu diskutieren", sagt der Toyota-Technikchef. Und Vasselon will auch keine Zahl nennen, wie stark sich das neue Mindestgewicht für den GR010 Hybrid in den Rundenzeiten auswirken wird.

Toyota-Pilot und -Teampräsident Kamui Kobayashi schätzte in einem Tweet, den er am Mittwoch auf die Veröffentlichung der neuen BoP-Tabelle folgen ließ, dass der Nachteil bei 36 Kilogramm Mehrgewicht in Le Mans 1,2 Sekunden pro Runde bedeutet.

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