Keine BoP-Anpassungen in der WEC-Hypercar-Klasse für Spa und Le Mans

LMH- und LMDh-Boliden bleiben bei den 6 Stunden von Spa und 24 Stunden von Le Mans auf ihren BoP-Werten aus Portimao - Kleine Änderung in der GTE Am

(Motorsport-Total.com) - Das WEC-Komitee aus FIA und ACO macht in Sachen Balance of Performance (BoP) in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) keine Experimente: Die BoP-Werte der 6 Stunden von Portimao bleiben auch für die 6 Stunden von Spa und die 24 Stunden von Le Mans erhalten.

Titel-Bild zur News: Die BoP zwischen LMH- und LMDh-Boliden bleibt für Spa und Le Mans unangetastet

Die BoP zwischen LMH- und LMDh-Boliden bleibt für Spa und Le Mans unangetastet Zoom

Damit ist die einzige Möglichkeit verstrichen, im Vorfeld der 24 Stunden von Le Mans die Balance zwischen Le-Mans-Hypercars und Le-Mans-Daytona-Hybriden anzupassen. Die nächste Gelegenheit bietet sich erst nach dem Circuit de la Sarthe.

Dann stehen sowohl das LMH-LMDh-Balancing ("Platform") als auch die herstellerspezifische BoP ("Manufacturers") auf dem Prüfstand. Die dann festgelegte BoP wird bis zum Ende der Saison gültig sein.

Nachdem die LMDh-Boliden von Cadillac und Porsche bislang deutlich hinter den LMHs von Toyota und Ferrari zurücklagen, wohl aber mindestens auf dem Niveau von Peugeot waren, war ein solcher Schritt durchaus denkbar. Doch schon zu Beginn der Woche wurde es still um das Thema. Die offizielle Bekanntgabe erfolgte erst kurz vor Beginn des ersten Freien Trainings am Donnerstag.

Im Gegensatz zur GTE-Kategorie, in der die BoP auf Basis von Sektor- und Mikrosektorzeiten erstellt wird, basiert der BoP-Prozess in der Hypercar-Klasse auf Simulationen. Der Grund dafür ist, dass es den Herstellern zu GTE-Pro-Zeiten sogar gelungen ist, die automatisierte BoP zu überlisten.

Unter der so erstellten BoP gab es überraschend große Zeitunterschiede zwischen den einzelnen Herstellern, obwohl die BoP-Werte relativ ähnlich waren. Allerdings befinden sich die meisten Fahrzeuge noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Zudem bringt Toyota Gazoo Racing mehr als zehn Jahre WEC-Erfahrung mit. Offenbar will der ACO die Konkurrenz nicht künstlich an Toyota heranführen.

Unabhängig davonkommen an diesem Wochenende aufgrund der unsicheren Wetterprognosen alle drei Michelin-Reifenmischungen zum Einsatz. Normalerweise bringt der französische Einheitsreifenlieferant nur zwei Trockenmischungen pro Wochenende mit. An der maximalen Anzahl der Reifensätze ändert sich nichts: Es bleiben zwölf für die Trainingssitzungen und 18 für das Qualifying und das 6-Stunden-Rennen. Nur die Auswahl ist größer.

Mehr Ladedruck für Aston Martin

Eine Änderung der BoP gibt es hingegen in der LMGTE Am. Der Aston Martin Vantage AMR, der in den ersten beiden Saisonrennen eher chancenlos war, erhält 20 Millibar mehr Ladedruck über das gesamte Drehzahlband. Außerdem gibt es einen Liter mehr zu 100 Prozent erneuerbares Benzin.

Die BoP in der GTE Am ändert sich also wie folgt:

Aston Martin Vantage AMR
Mindestgewicht: 1.245 Kilogramm
Ladedruck: 1,14-1,44 bar (+0,02 überall)
Lambda minimum: 0,94
Tank: 88 Liter

Chevrolet Corvette C8.R
Mindestgewicht: 1.265 Kilogramm
Luftmengenbegrenzer: 1x 41,3 Millimeter
Lambda minimum: 0,88
Tank: 95 Liter

Ferrari 488 GTE Evo
Mindestgewicht: 1.263 Kilogramm
Ladedruck: 1,45-1,81 bar
Lambda minimum: 1,15
Tank: 89 Liter

Porsche 911 RSR - 19
Mindestgewicht: 1.269 Kilogramm
Luftmengenbegrenzer: 2x 30,6 Millimeter
Lambda minimum: 0,89
Tank: 101 Liter