Lola stellt sich für 2011 auf
Die britische Sportwagen-Firma Lola bietet den Kunden ein Coupé und einen offenen LMP2 nach den neuesten Regeln des ACO an
(Motorsport-Total.com) - Die neuen Regeln des Le-Mans-Veranstalters ACO erzeugen nicht nur viele Diskussionen, sondern auch hohe Kosten. Zwar dürfen die Teams im kommenden Jahr theoretisch noch Vorjahresautos einsetzen, allerdings müssten diese aufwändig angepasst werden. Der Chassishersteller Lola geht davon aus, dass viele Mannschaften sofort auf ein neues Modell nach neuem Reglement setzen werden.

© Lola Group
Neues Coupé für Le Mans ab 2011: Der neue Lola B11/80
Entsprechend schnell haben die Briten reagiert. Lola zauberte innerhalb weniger Wochen ein LMP2-Coupé und einen offenen Prototypen für die kleine Klasse aus dem Entwicklungshut. Auffällig: Beide neuen Fahrzeuge sind mit einer großen Finne auf der Motorabdeckung ausgestattet. Dieses Element soll die Autos bremsen, sobald sie in einen Drift kommen. Man will verhindern, dass weiterhin viele Prototypen nach einem Fahrfehler abheben.#w1#
Die neue Version des Lola B11/80 Coupé hat einen verlängerten Radstand. Da die LMP2-Fahrzeuge im kommenden Jahr mit seriennahen Triebwerken ausgestattet sein müssen, legen die Briten großen Wert auf die Kompatibilität. So sollen problemlos Maschinen von BMW, Ford, Acura, Jaguar, Judd, Nissan oder Toyota eingepflanzt werden können. Der längere Radstand kommt aufgrund der wahrscheinlich längeren Motoren zustande.
"Der neue Wagen soll an die Erfolge mit dem B10/80 anschließen", verspricht Lola-Boss Martin Birrane seinen zukünftigen Kunden. Das Coupé ist mit zusätzlichen Sicherheitsfeatures ausgestattet, auch der Komfort für die Piloten wurde erhöht. Der geschossene Prototyp wird für den gleichen Preis zu haben sein wie sein offener Bruder.
Laut Reglement darf ein kompletter LMP2-Wagen samt Motor ab 2011 nicht mehr als 400.000 Euro kosten. Da der Motor bei einem Preis von 75.000 Euro gedeckelt sein wird, darf Lola also für seine Autos maximal 325.000 Euro verlangen. Ob die Briten diesen Preis voll ausreizen, ist nicht bekannt. Seltsam ist, dass die offene Version B11/40 laut Lola-Angaben nicht für den Einsatz eines Judd-Motors geeignet scheint.
Zum Lola-Angebot gehört neben dem reinen Chassis das komplette Aeropaket samt schnell abnehmbarer Motorabdeckung sowie das Getriebe. Die beiden Prototypen wurden wurden im Rahmen intensiver Arbeit im Windkanal optimiert. Lola bietet Kunden sogar an, 50-Prozent-Modell der Fahrzeuge für die weitere Entwicklung bereit zu stellen.

