Leupen "Die Entwicklung des Teams war beeindruckend"

Während TMG-Geschäftsführer Rob Leupen die Entwicklung des Teams lobt, ist Projektleiter Hisatake Murata immer noch vom Hybrid-Antrieb fasziniert

(Motorsport-Total.com) - Beim Einstieg in die Langstrecken-Szene betrat Toyota Anfang 2012 gleich in mehrfacher Hinsicht Neuland. Zwar war das Team in der Vergangenheit schon in Le Mans und der früheren Sportwagen-Weltmeisterschaft aktiv gewesen, doch der letzte Einsatz lag über zehn Jahre zurück. Nach dem Intermezzo in der Formel 1, welches Ende 2009 beendet wurde, musste sich das Team für die Saison 2012 erst einmal neu aufstellen.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz, Kazuki Nakajima, Nicolas Lapierre

Das neu formierte Toyota-Team wurde schon im ersten Jahr zur Siegermannschaft Zoom

"Als wir das Projekt starteten, mussten wir Mitarbeiter von TMG, der Motorsportabteilung und Oreca zusammenbringen. Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichen Erfahrungen", erinnert sich Rob Leupen, Geschäftsführer der Toyota Motorsport GmbH. Während in Köln das Chassis entstand, war der Antriebsstrang samt Hybrid-System von der Motorsportabteilung von Toyota in Japan entwickelt wurde. Das Oreca-Team konnte für die Durchführung der Test- und Renneinsätze gewonnen werden.

Das Zusammenspiel dieser drei Gruppen funktionierte jedoch besser als erwartet: "Die Entwicklung des Teams als Einheit war beeindruckend", sagt Leupen. "Wir haben sehr schnell gesehen, wie aus dieser Gruppe ein Team wurde, das gemeinsam daran gearbeitet hat, Probleme zu lösen und unsere Performance zu steigern. Dank dieser positiven Herangehensweise und der Hingabe aller Teammitglieder haben wir einen großen Schritt gemacht. Wir müssen noch einige Arbeit erledigen und einige Lektionen lernen, aber das Team hat im vergangenen Jahr gezeigt, dass es schnell Fortschritte erzielen kann", so Leupen.

Neu war nicht nur das Team, sondern auch die Technik, denn Toyota entwickelte erstmals einen Hybrid-Antrieb für den Renneinsatz, der Kondensatoren als Energiespeicher verwendet. "Es war eine großartige Erfahrung, zum ersten Mal diesen Antriebsstrang in einem Toyota-LMP1 zu sehen, und seitdem wurde die Geschichte immer besser", blickt Projektleiter Hisatake Murata zurück. "Unser System hat unerwartet gut funktioniert. Wir haben klar demonstriert, welche zusätzliche Leistung man mit einem Hybrid-System gewinnen kann", freut sich der Japaner.


Fotos: Roll-Out des Toyota TS030 Hybrid


"Ich bin stolz auf die Ingenieure, Techniker und Partner, die diese fortschrittliche Technologie entwickelt und einsatzfähig gemacht haben", sagt Murata. "Die Rennsiege waren nicht unsere einzige Belohnung. Es war auch sehr motivierend, ständig die positiven Kommentare der Fahrer über die 300 Zusatz-PS des Hybrid-Antriebs zu hören und zu sehen, wie sie diesen Vorteil auf der Strecke ausnutzen konnten."

Für Team-Präsident Yoshiaki Kinoshita war das WEC- und Le-Mans-Engagement mit Toyota eine Rückkehr zu den Wurzeln: "Ich habe persönlich viele Erinnerungen an den Langstreckensport, vor allem an meine Zeit als Ingenieur am TS010, mit dem wir im Jahr 1992 in Monza gewannen und in Le Mans Zweite wurden. Daher war es gut, im vergangenen Jahr in die Welt des Langstreckensports zurückzukehren."