Le-Mans-Vortest: Harter LMP1-Kampf zeichnet sich ab
In den ersten vier Stunden des Le-Mans-Vortests geben die LMP1-Hersteller ordentlich Gas: Zwei Unterbrechungen behindern die Testarbeit an der Sarthe
(Motorsport-Total.com) - Die neuen LMP1-Autos von Audi, Porsche und Toyota sind endlich auf der Strecke unterwegs, für die sie gebaut wurden: Le Mans. Beim heutigen Vortest können die Teams wichtige Daten für das große Saisonhighlight am 14./15. Juni sammeln, um die Fahrzeuge noch besser auf das 24-Stunden-Rennen an der Sarthe abzustimmen. Alle Mannschaften machten schon am Vormittag reichlich Gebrauch von dieser Möglichkeit. Bei besten Wetterbedingungen wurde viel gefahren.

© Audi
Das Le-Mans-Starterfeld gibt ein beeindruckendes Bild ab Zoom
Die erste Phase der vierstündigen Session am Vormittag gehörte eindeutig Toyota. Die Japaner, die bei den WEC-Rennen in Silverstone und Spa-Francorchamps siegreich waren, legten los wie die Feuerwehr. Kazuki Nakajima drückte die Rundenzeiten innerhalb der ersten Umläufe auf 3:26 Minuten - und das bei komplett "grüner" Strecke ohne viel Grip. Markenkollege Anthony Davidson ließ ähnlich schnelle Rundenzeiten gleich reihenweise folgen, auch Sebastien Buemi knüpfte dort nahtlos an.
Die Bestzeit des Vormittags ging jedoch nicht an die Japaner, sondern an Audi. Der R18 e-tron quattro, der aufgrund der kleineren Hybridklasse eigentlich einen Rundenzeiten-Nachteil von 1,4 Sekunden haben müsste, präsentierte sich stark. Marco Bonanomi konnte in 3:23.799 Minuten die Spitze übernehmen und die Konkurrenz überraschend weit distanzieren. Buemi (Toyota) war um 2,082 Sekunden langsamer, der beste Porsche 919 mit Brendon Hartley hatte auf Platz drei 2,380 Sekunden Rückstand. Loic Duval (Audi) war mit 339,8 km/h der schnellste Mann auf der Geraden.
Die Karten sind am Vormittag noch längst nicht endgültig aufgedeckt worden. Sollten die Bedingungen stabil bleiben, dann darf man mit Rundenzeiten im Bereich von 3:21 Minuten rechnen. In der LMP2-Klasse sicherte Paul Loup Chatin am Morgen die Bestzeit für den Alpine-Nissan, in der GTE-Pro-Klasse hatten Fisichella/Bruni/Vilander (Ferrari) zunächst die Nase vorn. Die beiden Porsche 911 RSR belegten die Ränge sechs und sieben. In der GTE-Am-Klasse waren Mann/Giammaria (Ferrari) am schnellsten. Zweimal musste das Safety-Car nach Unfällen von Raymond Narac (Porsche) und Yannick Mallegol (Ferrari) auf die Strecke.

