• 11.06.2011 18:05

  • von Roman Wittemeier

Le-Mans-Update 18 Uhr: Audi behauptet sich

Nach drei Stunden hält Audi mit einem Auto die Führung, aber Peugeot kommt näher - BMW in der GTE-Pro-Klasse mit Aufholjagd

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Le-Mans-Szene beim Unfall von Allan McNish in der Frühphase des Rennens einen Schock verdauen musste, kristallisieren sich nach drei Stunden Fahrzeit die Stärken und Schwächen der einzelnen Fahrzeuge deutlicher heraus. An der Spitze des Feldes ist Audi schnell und konstant unterwegs, hat aber den höheren Treibstoffverbrauch.

Titel-Bild zur News: Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Benoit Treluyer, Marcel Fässler und Andre Lotterer führen in Le Mans

In Führung liegt nach drei Stunden der Audi von Benoit Treluyer, dahinter folgt mit einem derzeit starken Renntempo der Peugeot von Wurz/Gene/Davidson. Der Österreicher hatte sich nach rund zweieinhalb Stunden mit einem souveränen Manöver am Auto der Titelverteidiger Dumas/Rockenfeller/Bernhard vorbeigearbeitet, der mit Problemen zu kämpfen hatte.

Ein Schaden an der Front führte dazu, dass Bernhard die anfängliche Führung nicht mehr halten konnte. Der Audi mit der Startnummer eins fiel aufgrund eines Boxenstopps deutlich zurück. "Wir mussten die Nase tauschen, die leicht beschädigt war", sagt Bernhard. Hinter Treluyer und Wurz liegt derzeit Sebastien Bourdais im zweiten Peugeot. Der dritte 908 (Montagny/Sarrazin/Minassian) fiel aufgrund eines Boxenstopps während der Safety-Car-Phase rund eine Minute zurück.

Im der LMP2-Klasse hält Oreca-Nissan immer noch souverän die Spitze, in der GTE-Pro-Wertung ist reichlich Spannung. Corvette zeigt derzeit ein gutes Tempo, aber verbraucht reichlich Benzin. Die Amerikaner liegen mit dem Magnussen-Auto vor Jaime Melo (Ferrari) und Alan Simonsen (Ferrari). BMW hatte Pech. Durch die Tankstopps in der Safety-Car-Phase verloren die beiden schnellen M3 viel Boden. Augusto Farfus und Dirk Müller sind aktuell bei der Aufholjagd.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans


Unterdessen war der Unfall von Allan McNish natürlich das Gesprächsthema in der Boxengasse. "Ich bin erst einmal froh, dass Allan offenbar gar nichts passiert ist. Er wird im Krankenhaus durchgecheckt, sollte aber okay sein", sagt Emmanuele Pirro. "Mit dem Rennen kann man - abgesehen vom Crash des einen Autos - wirklich gut leben. Es sieht gut aus."

"Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte", erklärt Anthony Beltoise, mit dessen Ferrari Audi-Star McNish vor dem Abflug kollidiert war. "Ich habe ihn nicht gesehen. Der Einschlag war hart. Mir tut es für Audi sehr leid. Ich bin froh, dass Allan okay ist." Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich meint: "Der Ferrari hat die Tür zugeworfen, Allan hate keine Chance." Tom Kristensen fügt an: "Das war ein fürchterlicher Crash. Wir sind alle froh, dass nichts Schlimmes passiert ist."