24h Le Mans 2016
Le Mans 2016: Die Chronologie des Toyota-Dramas
Die 24 Stunden von Le Mans 2016 im Live-Ticker: +++ Porsche-Sieg nach Toyota-Drama +++ Wieso der Toyota nicht in Wertung ist +++ Ford schlägt Ferrari in GTE Pro
Guten Morgen aus Le Mans
Hallo Le-Mans-Fans, es ist Renntag! Endlich! Und es geht gleich actionreich los. Es steht das 45-minütige Warmup auf dem Plan. Viele Autos warten schon am Ende der Boxengasse.
Grün!
Das Warmup ist gestartet, alle Autos jagen aus der Boxengasse. Bei allen Teams stehen die letzten Funktionstests an. Es ist für viele eine Art Rollout, weil die Fahrzeuge am Freitag komplett zerlegt und für das Rennen mit neuen Bauteilen wieder aufgebaut wurden. Wer jetzt noch ein Problem ortet, kann vielleicht bis zum Start noch alles richten. Für Porsche fahren gerade Timo Bernhard und Neel Jani, bei Audi sitzen Loic Duval und Ben Treluyer am Steuer und die beiden Toyotas werden von Mike Conway und Ant Davidson gelenkt.
Loic Duval dreht gleich mehrere Runden
Die Porsches und Toyotas sind nach einer Installationsrunde wieder in der Boxengasse, die beiden Audis bleiben auf der Strecke. Unterdessen hat sich Liam Griffin im Beechdeen-Aston gedreht, Patrick Pilet hatte einen kleinen Austritt im Porsche #91. Es gibt noch feuchte Stellen auf der Bahn, die Sonne sollte das aber schnell abtrocknen. Vor Indianapolis wird nun wegen einer Ölspur eine Slow-Zone umgesetzt. Dort war Pilet ausgerutscht.
ROT: Abflug von Chatin in Porsche-Kurven
Die Session ist unterbrochen - nicht wegen der Ölspur, sondern wegen einem Abfluf von Paul-Loup Chatin im LMP2-Auto von Panis-Barthez. Da ist der Franzose am Ende der Porsche-Kurven (Ex-"Karting") rechts angeschlagen und dann links im Kiesbett gelandet. Das Auto scheint nicht stark beschädigt zu sein, aber er sitzt eben im Kies fest und muss herausgeholt werden.
Erste Bestzeit für Audi
Weil die Audis gleich zwei Runden am Stück gefahren sind, stehen sie natürlich im Klassement des Warmups derzeit ganz vorn. In 3:29.173 Minuten war Loic Duval (#8) am schnellsten.
Session wird gleich fortgesetzt
In den Bereichen Indianapolis und Porsche-Kurven sind die Ölspuren abgebunden, es wird noch kurz gefegt. Die Rennleitung schaut sich noch kurz an, ob die Leitplanke nach dem Kontakt von Chatin in Ordnung ist. Einige Fahrzeuge haben sich jetzt schon wieder am Ende der Boxengasse aufgestellt. Die Zeit läuft runter: nur noch 25 Minuten auf der Uhr.
Grün: Endlich wieder freie Fahrt
Da haben die Teams nach dem Chatin-Unfall wertvolle Zeit verloren. Es sieht nach einem technischen Defekt am Ligier von Panis-Barthez aus. Schade für die Truppe.
Und noch ein wilder Abflug: Rot und Ende
David Cheng legt den Alpine #35 bei Indianapolis heftig in die Barrieren. Es wird doppelt Gelb geschwenkt. Der Wagen wird auf der rechten Seite erheblich beschädigt sein. Sie werden es reparieren können. Aber so etwas braucht am Renntag natürlich niemand. Jetzt kommen wieder die roten Flaggen heraus! Die Session wird nicht erneut gestartet.
Bestzeit geht an Andre Lotterer im Audi #7
Diese völlig zerrupfte Session findet als vorzeitig ihr Ende. Die Bestzeit im Warmup geht an Andre Lotterer im Audi R18 #7. In 3:25.886 Minuten war der dreimalige Le-Mans-Champion um 1,243 Sekunden schneller als Mike Conway im Toyota #6. Marc Lieb rangiert im Porsche #2 mit einem Rückstand von 1,469 Sekunden auf dem dritten Platz. Alle weiteren LMP1-Autos haben keine relevanten Zeiten setzen können. Fahrzeit gab es wegen der Zwischenfälle ohnehin kaum. Die weiteren Bestzeiten in den Klassen: Rene Rast (G-Drive #26) in der LMP2, Dirk Müller (Ford #66) und Patrick Long (Porsche #88) in den GTE-Kategorien.
Unterhaltsames Rahmenrennen
Nachdem die Strecke nach dem wilden Warmup der Starter des 24-Stunden-Rennens wieder gereinigt ist, läuft nun das Rennen der Ferrari Challenge. 45 wunderschöne Autos, aber einige Fahrer ohne Gnade. Vor allem Philipp Baron, der in seinem blauen F458 eben den bisher dominanten Deutschen Björn Grossmann brutal aus dem Weg geräumt hat. Jetzt muss Baron zur Durchfahrtsstrafe kommen - aber er tut es nicht, sondern rangelt lieber weiter an der Spitze mit.
Erinnerungen an die 1990er-Jahre
Im vergangenen Jahr hat hier Nico Hülkenberg gemeinsam mit Earl Bamber und Nick Tandy um Porsche den Sieg geholt. Heute muss der Emmericher passen, weil die Formel 1 in Baku fährt und somit weitere Starts von Grand-Prix-Stars in Le Mans verhindert. Früher gehörte die Le-Mans-Teilnahme für die besten Piloten der Formel 1 quasi zum guten Ton. Das ging bis in die 1990er-Jahre so. In unserer Serie "Ein Drink mit Eddie Irvine" erinnert sich der Ex-Schumacher-Teamkollege an seine drei Auftritte an der Sarthe. Einmal hätte es fast zum Sieg gereicht, bei einem anderen Mal roch es im Auto nach Urin... Warum? Schaut es euch selbst an - macht Laune!