Künftig nur noch eine GT-Klasse im Langstrecken-Sport?
ACO und FIA wollen in der internationalen Sportwagen-Szene weiter aufräumen: Eine einheitliche GT-Klasse soll die Vorzüge von GTE-Pro und GT3 in sich vereinen
(Motorsport-Total.com) - Geht es nach den Plänen des ACO und der FIA, dann steht der internationalen GT-Szene in nicht allzu ferner Zukunft ein Zusammenschluss bevor. Zur Erarbeitung der genauen Spezifikationen wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die im November erstmals tagen wird.

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Die GTE-Pro-Klasse ist derzeit die Top-GT-Klasse im Rahmen der WEC Zoom
Konkret sehen die Pläne vor, die Klassen GTE-Pro - derzeit die Top-GT-Klasse im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) - und die international breit aufgestellte GT3-Klasse zusammenzuführen. Die GTE-Pro ist ein Kind des ACO, während die GT3 einst von Stephane Ratel ins Leben gerufen wurde und inzwischen in Deutschland (GT-Masters), Großbritannien (Britische GT-Meisterschaft) sowie Europa-übergreifend (Blancpain-Endurance-Serie) zahlreiche Ableger aufweist.
"Die Hersteller in der GT-Szene stehen hinter den Regeln der GTE-Pro-Klasse", sagt ACO-Sportchef Vincent Beaumesnil am Rande des WEC-Rennwochenendes in Fuji. "Gleichzeitig ist es unübersehbar, dass die GT3-Kategorie ein großer Erfolg ist. Aus diesem Grunde wurde in Abstimmung mit der FIA eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Dieser Arbeitsgruppe gehören alle im GT-Sport engagierten Hersteller an. Ziel ist es, den GT-Sport weltweit in einer einheitlichen Klasse zu vereinen."

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Der BMW Z4 GT3 gehört zu den erfolgreichsten Vertretern der GT3-Szene Zoom
Nach Aussage von Beaumesnil hat sich die Arbeitsgruppe drei Ziele auf die Fahnen geschrieben: Die technische Glaubwürdigkeit der GTE-Pro-Klasse zu erhalten, die Kosten auf das GT3-Level zu senken und den Herstellern eine Plattform zu bieten, für die sie nur ein Fahrzeug statt wie bisher zwei entwickeln müssen.
Einen konkreten Zeitplan für die Einführung der angestrebten einheitlichen GT-Klasse gibt es derzeit noch nicht. Dem Vernehmen nach könnten die Regeln im Rahmen der nächstjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans verabschiedet werden. Vor der Saison 2015 ist laut ACO-Sportchef Beaumesnil nicht mit einer Implementierung zu rechnen.

