• 14.06.2011 21:12

Holzer in Le Mans: Kämpfen bis zum Schluss

Marco Holzer nahm zum zweiten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans teil - In der GTE-Pro-Klasse wurde der Porsche-Werksfahrer Achter

(Motorsport-Total.com) - Porsche-Werksfahrer Marco Holzer hat sich am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal dem berühmtesten und auch härtesten Autorennen der Welt gestellt: den 24 Stunden von Le Mans. Der 22-Jährige startete gemeinsam mit Marc Goossens und Jaap van Lagen im 455 PS starken Porsche 911 GT3 RSR des belgischen Teams ProSpeed Competition in der Sportwagen-Klasse GTE Pro.

Titel-Bild zur News: Jaap van Lagen, Marco Holzer, Marc Goossens

Holzer/Goossens/van Lagen kämpften sich über die komplette Distanz

Diese Klasse, in der modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 500 PS und einem Mindestgewicht von 1.245 Kilogramm starten, ist traditionell am stärksten besetzt. Nachdem er im vergangenen Jahr sein Le-Mans-Debüt gegeben hatte, schlüpfte Holzer in diesem Jahr in die Rolle des Teamleaders, während van Lagen zum ersten Mal den Marathon auf dem 13,629 Kilometer langen, anspruchsvollen Rennkurs bestritt.

"Ich weiß noch genau, wie das ist", sagt Holzer. "Man braucht eine ganze Weile, bis man seinen Rhythmus findet und Vertrauen ins Auto und in die eigenen Fähigkeiten hat." Das erste Drittel der Hatz zweimal rund um die Uhr verlief für Holzer und seine Kollegen problemlos. Nach acht Stunden hatten sie sich fast an die Spitze herangearbeitet und lagen auf dem dritten Platz in ihrer Klasse.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Rennen


Doch in den frühen Morgenstunden des Sonntags musste das Team einen Dämpfer hinnehmen. Wegen eines kleinen Lecks im Wasserkühlsystem war eine Reparaturpause fällig, die Holzer und seine Kollegen drei Runden zurückwarf. Doch die Devise in der belgischen Mannschaft lautete: Kämpfen bis zum Schluss. Es folgte zwar noch eine weitere Reparaturpause, aber Holzer betont: "Wichtig war für das Team und uns Fahrer, dass wir das Auto um 15 Uhr über die Ziellinie fahren, egal wie!"

Das gelang auch: Sie beendeten das Rennen, das wegen mehrerer spektakulärer Unfälle für Schlagzeilen gesorgt hatte, auf dem achten Rang. Zudem wurde den unermüdlichen Mechanikern von ProSpeed Competition eine besondere Ehre zuteil: Sie erhielten den bereits zum 36. Mal verliehenen "Prix ESCRA" als beste Boxen-Crew des gesamten Rennens.

"Unsere Mechaniker haben die ganze Woche über einen super Job gemacht, vielen Dank dafür", sagt Holzer. "Vom Ergebnis her wäre mit unserer Performance mehr drin gewesen, doch leider haben uns die Zwangspausen zurückgeworfen. Aber so ist Le Mans - dieses Rennen hat seine eigenen Gesetze, und das gehört dort dazu. Und wenn man es dann nach 24 langen und harten Stunden geschafft hat und die Zielflagge sieht, ist das einfach ein unglaubliches Gefühl. Die Atmosphäre war wieder einmal der Wahnsinn. Es ist unglaublich, wie viele Zuschauer dort sind. Es macht einfach eine Menge Spaß, dort zu fahren."

Bereits am übernächsten Wochenende steht für Holzer der nächste Marathonklassiker auf dem Programm: Am 25./26. Juni bestreitet er im Porsche 911 GT3 R Hybrid das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings.