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  • 17.01.2015 16:54

  • von Ryk Fechner & Roman Wittemeier

Formel 1 und Le Mans: WEC lockt Stars an

Während Nico Hülkenberg 2015 für Porsche an den Start geht, spielen weitere Grand-Prix-Piloten mit dem Gedanken, ihm zu folgen

(Motorsport-Total.com) - Spätestens seit Mark Webbers Abschied aus der Königsklasse in den Langstreckensport schauen nicht nur immer mehr Formel-1-Fans auf den Langstreckensport. Auch innerhalb der Szene werfen immer mehr Fahrer und Hersteller einen Blick auf die WEC. Fernando Alonso gab sogar den Start in Le Mans frei.

Titel-Bild zur News: Jean Todt, Fernando Alonso

Jean Todt und Fernando Alonso beim Besuch in Le Mans 2014 Zoom

Derzeit liebäugelt Ex-Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne mit einem Wechsel in die LMP1. Über ein mögliches Formel-1-Comeback 2016 will er derzeit nicht sprechen und sich stattdessen auf seine Ferrari-Testrolle konzentrieren. Der 24-Jährige glaubt aber an seine Chance, die Simulatortests gegen ein LMP1-Stammcockpit einzutauschen. "Die WEC ist eine interessante Meisterschaft und die LMP1 ist von der Formel 1 nicht weit entfernt", sagt der Franzose gegenüber 'Auto Hebdo'. Seine Optionen stuft er als realistisch ein. Dennoch schätzt er die Möglichkeit, sich derzeit in der Formel E einen Namen zu machen und sich für Renneinsätze fit zu halten.

Während Vergne sich noch in Gedankenspielen befindet, war Nico Hülkenberg bereits bei Testfahrten unterwegs. Nach seinen ersten Runden in Aragon im Dezember bezeichnete er seinen Porsche-LMP1 als "toll zu fahren. Es hat richtig viel Abtrieb, und wenn die Hybrid-Power einsetzt, ist das sehr beeindruckend." Auch Porsche-Pilot Timo Bernhard und Porsche-LMP1-Programmleiter Fritz Enzinger blicken optimistisch in die Zukunft der Langstrecke. "Die Resonanz auf Porsche ist schon erstaunlich. Ich werde allerorten darauf angesprochen - sehr positiv. Ich glaube auch, dass es für Le Mans und die WEC gut ist, dass Porsche dabei ist", sagt Enzinger gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

"Was ich spannend finde, ist die Tatsache, dass die Szene eine solche Anerkennung aus anderen Serien bekommt. Ich bin schon sehr lange Sportwagen- und Langstreckenfahrer, war auch schon lange im LMP-Bereich unterwegs", bestätigt Bernhard die Haltung von Enzinger und fügt hinzu: "Das hatte immer einen hohen Stellenwert, aber ich habe noch nie so viel Rückmeldung von Fahrern und Ingenieuren aus der Formel 1 und anderen Serien bekommen wie jetzt. Die kennen die WEC mittlerweile richtig gut, es gibt eine komplett andere Wertschätzung der Langstreckenszene. Das ist toll. Das hätten wir schon viel früher verdient gehabt, aber jetzt kommt es richtig zur Geltung. Das muss man für weiteres Wachstum der WEC nutzen."

Dass sich die WEC gut entwickelt, schließt Enzinger aus der Tatsache, "dass immer mehr Leute darüber Bescheid wissen, was in der Szene abläuft. 2015 kommt ein weiterer Hersteller hinzu. Ich bin überzeugt, dass weitere folgen werden. Die Relevanz der Technologie und das hohe technische Niveau machen es für jeden Hersteller interessant. Die Energie-Rückgewinnung am Abgasstrang, die neue Batteriezellen-Technologie - das sind hochinteressante Themen für alle Automobilbauer", meint der 58-Jährige abschließend.