• 15.06.2011 16:56

  • von Roman Wittemeier

Capello und die Zukunft: "Wenn der Chef mich fragt..."

Dindo Capello will seine Le-Mans-Karriere noch nicht beendet sehen: Früher Abflug von Allan McNish verhindert würdigen Abschied von der Sarthe

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Freitag feiert Audi-Werkspilot Dindo Capello seinen 47. Geburtstag. Ursprünglich hatte der Italiener den Gedanken gehabt, sich nach der 79. Auflage der 24 Stunden von Le Mans aus dem harten Sportwagen-Geschäft zurückzuziehen. Doch nun sieht die Situation wieder anders aus. Capello drehte nach dem frühen McNish-Abflug keine einzige Rennrunde.

Titel-Bild zur News: Rinaldo Capello

Rinaldo "Dindo" Capello würde gern 2012 noch einmal in Le Mans starten

"So will ich mich natürlich nicht aus Le Mans verabschieden", sagt der Italiener im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der dreimalige Gesamtsieger an der Sarthe (2003, 2004 und 2008) wollte seine Le-Mans-Karriere am liebsten mit einem positiven Paukenschlag beenden. "Ich sah den Unfall von Allan gemeinsam mit Tom Kristensen auf den Monitoren. Wir haben anfangs gar nicht gewusst, dass es ein Audi ist. Wir hatten große Angst, es konnte immerhin jedes Auto sein."

"Als dann klar war, dass es unser Audi ist, da wurde es extrem emotional", erklärt der erfahrene Audi-Pilot. "Das waren schlimme Momente. Wir haben natürlich sofort an Allan gedacht. Uns war der Ausfall zu diesem Zeitpunkt völlig egal. Nachdem Allan sich in bester Gesundheit zeigte, kam dann bei uns auch das Gefühl auf, dass es eine üble Art ist, Le Mans 2011 zu beenden."

"Wir haben dermaßen hart gearbeitet, um ein konkurrenzfähiges Auto zu haben. Alle Tests waren perfekt. Aber im Rennen läuft es manchmal eben ganz anders", sagt Capello. "Ich habe sofort mit Allan gesprochen, als er nach dem Krankenhaus wieder im Fahrerlager war. Er war unendlich traurig, dass wir aus dem Rennen waren. Aber Allan ist ein Kämpfer. Der lässt so etwas ganz schnell hinter sich."

McNish war nach nur 14 Rennrunden beim Überrunden mit einem Ferrari (Anthony Beltoise) kollidiert und heftig in die Barrieren eingeschlagen. "Man kann dort niemandem einen Vorwurf machen". sagt Capello. "Allan holte auf, wollte in Führung gehen. Der Ferrari war vom anderen Audi verdeckt, der Fahrer des GT-Autos hatte den Audi mit der Nummer eins im Blick. Er wurde dann davon überrascht, dass unser Auto da war. Es war Pech, ein großes Missverständnis."


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Rennen


"Ich will nun möglichst schnell wieder in den R18. Ich möchte mein Erlebnis in Le Mans ganz schnell vergessen", meint der Italiener. "So will ich mich nicht von Le Mans verabschieden. Ich hoffe sehr, dass ich noch einmal die Chance bekomme. Ich trainiere, halte mich jederzeit für einen Einsatz bereit. Aber mal abwarten. Die Entscheidung liegt natürlich beim Chef."

"Wenn er mich fragt, dann bin ich jederzeit bereit. Falls er mich nicht fragt, dann wäre das natürlich etwas traurig", gibt der 46-Jährige offen zu. "Aber ich werde ohnehin Audi für immer verbunden bleiben. Ich bin ja nicht nur Werksfahrer, sondern habe in Italien eine Audi-Niederlassung. Die Bindung zur Marke ist also definitiv sehr eng."

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