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  • 13.03.2017 13:12

  • von Oliver Mueller

Aston-Martin-Rennleiter: Warum nicht GTP gegen LMP1?

Immer wieder machen skurrile Gedanken die Runde, wie die Zukunft der Top-Sportwagenklasse aussehen könnte: Nun einer von Aston Martin

(Motorsport-Total.com) - In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) herrscht an der Spitze des Feldes in der Saison 2017 nicht gerade dichtes Getümmel. Denn mit zwei Porsche 919 Hybrid, zwei Toyota TS050 Hybrid und dem CLM vom ByKolles-Team werden nur fünf große Prototypen in der LMP1-Klasse antreten.

Titel-Bild zur News: Porsche Le Mans 1997

Le Mans 1997: Der Porsche 911 GT1 (vorne) und der offene Porsche-Prototyp Zoom

Anders sieht es in der GTE-Kategorie aus: Dort stehen mit Aston Martin, Ferrari, Ford und Porsche Fahrzeuge von vier Herstellern am Start. Bei den 24 Stunden von Le Mans wird dann auch noch Corvette dazukommen. Außerdem hat BMW den Einstieg für die kommende Saison verkündet.

Dieser Fakt hat Aston-Martin-Rennleiter John Gaw nun auf eine recht seltsame Idee kommen lassen. "Es würde mir gefallen, in Zukunft LMP-Regeln zu sehen, die ab 2020 GTP-Autos erlauben. So könnten Hypercars an der Spitze um Gesamtsiege mitkämpfen", meint er gegenüber 'dailysportscar.com'. Wie dieser Gedanke in die Tat umgesetzt werden soll, hat Gaw jedoch nicht weiter erläutert.

Fehler wurde schon einmal begangen

Tatsächlich hatten Mitte der 1990er-Jahre schon einmal GT-Fahrzeuge mit den damals noch ohne Dach fahrenden LMP um die Rennsiege gekämpft. Doch das hatte die Sportwagen-Welt total verkompliziert.

Seinerzeit hatten die involvierten Hersteller in der so genannten GT1-Klasse (1999 in GTP umbenannt) Fahrzeuge gebaut, die eigentlich Prototypen waren. Um diese Renner jedoch homologieren lassen zu können, wurden sündhaft teure Straßenversionen davon abgeleitet. Letztendlich ging die Klasse aufgrund der immensen Kosten zugrunde und der Mischmasch aus "GT" und Prototyp endete schneller als er angefangen hatte.

Somit stellt sich letztendlich die Frage, inwiefern gerade Gaws Idee die Topklasse der Sportwagen nachhaltig am Leben erhalten soll.

Denn dazu kommt auch: Die sogenannten Hypercars sind vom jeweiligen Hersteller komplett individuell entworfene Fahrzeuge. Diese müssten dann anhand einer aufwendigen Balance of Performace an die LMP1 angepasst werden. Ob dabei ein fairer und unpolitscher Wettkampf entstehen würde, bleibt an dieser Stelle mal dahingestellt.