• 27.05.2007 16:55

  • von Britta Weddige

Stuck: 24 Stunden sind Rennsport pur

Hans-Joachim Stuck will wieder bei den 24 Stunden am Nürburgring antreten - einem Rennen, das für ihn ein ganz besonderes Flair besitzt

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem schweren Unfall und der folgenden Zwangspause hat sich Hans-Joachim Stuck weitgehend wieder erholt und er peilt sein Comeback im Rennwagen an. Am 9./10. Juni will er bei der 35. Auflage des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring an den Start gehen, gemeinsam mit seinem Sohn Johannes, Claudia Hürtgen und dem Schweden Richard Göransson. Die Vier teilen sich das Cockpit eines BMW Z4. Ganz fix ist "Strietzels" Start allerdings noch nicht, erst wenn seine Ärzte nach einer abschließenden Untersuchung vor dem Rennen Grünes Licht geben, wird er antreten, denn überstürzen will er nichts.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck tritt in diesem Jahr mit Sohn Johannes im BMW Z4 an

Gewonnen hat er den Klassiker bereits mehrfach: 1970 war Stuck der Sieger des ersten 24-Stunden-Rennens auf der Nordschleife. Was sich seitdem verändert hat, schilderte er gegenüber 'Motorsport-xl.de'. "Damals hockten wir noch wie die Viecher in der Box, verbrachten unsere Zeit zwischen den Stints Cola trinkend oder im Campingstuhl dösend. Fahreranzüge kannte man nicht: Wir sind in normalem Hemd und Hose gefahren", so Stuck. "Auch von Duschen oder sonstigem Komfort war da keine Rede und trotzdem mussten wir da raus auf die Strecke und alles geben. Überhaupt kein Vergleich zu meinem letzten Gesamtsieg im Jahr 2004 - das ist ein Unterschied wie zwischen einer einmotorigen Cessna und einer Concorde."#w1#

"Da sitzt Du im Auto und riechst die Steaks und Würstel und Dir läuft das Wasser im Mund zusammen." Hans-Joachim Stuck

Eines hat sich laut Stuck aber nicht geändert: Die ganz besondere Stimmung bei diesem Langstreckenklassiker: "Diese tolle Mischung aus Amateuren, Profis, Halbprofis, Werksteams und Hobbymannschaften - das macht ganz viel vom Reiz der Veranstaltung aus. Hier bekommen die Fans so viel Rennen zu sehen wie nirgendwo sonst. Und die Fans sind hier auch so frei wie sonst nie. Viele kommen hier ganz früh hin und richten sich ein, verbringen hier eine Erlebniswoche. Als Fahrer bekommen wir das hautnah mit, wenn wir in den Abend hineinfahren und rund um die Strecke gehen die Grillfeuer an. Da sitzt Du im Auto und riechst die Steaks und Würstel und Dir läuft das Wasser im Mund zusammen."

Mit seinem Sohn Johannes ist Stuck schon zu Beginn der Saison in der VLN gemeinsam in einem Team gefahren. Der Vater schätzt die Rennintelligenz seines Sohnes. Den im Gegensatz zur Porsche-Konkurrenz kleineren Hubraum macht ihr Z4 durch seine Fahrbarkeit wett und so gilt das Familienteam als Anwärter auf das Podium. Für Stuck wäre das ein etwas ganz Besonderes: "Wenn uns als Fahrern und im Team ein Null-Fehler-Rennen gelingt, können wir ganz, ganz vorne dabei sein. Allerdings ist genau das die große Hürde. Denn schon kleine Fehler machen sich beim 24h-Rennen in der Endabrechnung massiv bemerkbar."