• 21.05.2009 22:54

  • von Florian Haasper

Zurück in die Zukunft

Mit Dirk Müller kehrt ein alter Bekannter in die "Grüne Hölle" zurück. Der ALMS-Pilot ist zum ersten Mal seit 2005 wieder in einem BMW beim 24-Stunden-Rennen am Start

(Motorsport-Total.com) - Dirk Müller hat aufregende Jahre hinter sich. Nach zahlreichen Erfolgen im GT-Sport kam der heute 33-Jährige 2001 zu BMW. Erst trat er für die Münchener in der American Le Mans Series an, dann startete er in der Tourenwagen-Euromeisterschaft bzw. ab 2005 in der Weltmeisterschaft. 2004 und 2005 schrammte er als Zweiter in der Fahrerwertung nur knapp am ganz großen Erfolg vorbei, musste aber Ende 2006 dennoch seinen Platz im BMW Team Germany für den Brasilianer Augusto Farfus räumen.

Titel-Bild zur News: Dirk Müller

Dirk Müller ist nach zwei Jahren wieder zurück in der BMW Familie

Dass sein Vertrag damals nicht verlängert wurde, trägt er BMW heute keineswegs nach. "Ganz im Gegenteil. Die Situation war ganz einfach: Mein Vertrag ist ausgelaufen, und BMW hat die Entscheidung getroffen, ohne mich weiterzumachen. Das musste ich respektieren", erinnert sich der Rennfahrer aus Burbach im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "So hatte ich die Gelegenheit, mich wieder im GT-Bereich umzuschauen. Für Ferrari bin ich dann zwei Jahre auf hohem Niveau gefahren. Ein Meistertitel in der FIA GT-Meisterschaft und der Vizetitel in der ALMS mit vier Siegen zeigen, dass ich sofort wieder gut unterwegs war. Der Kontakt mit BMW ist aber nie abgebrochen."#w1#

So war es keine Überraschung, dass BMW Nordamerika Ende 2008 auf Müller zukam, als es um die Fahrerbesetzung im neuen BMW Rahal Letterman Racing Team ging. Gesucht war ein Pilot, der schnell mit dem neu entwickelten BMW M3 zurechtkommen und sich in die Weiterentwicklung des Fahrzeugs einbringen würde. Ein Profil, das Müller perfekt erfüllt, kannte er doch nicht nur die ALMS genau, sondern feierte auch im Vorgängermodell BMW M3 GTR Triumphe. "So haben sich unsere Wege wieder gekreuzt", meint er. "Ich freue mich sehr, mit BMW in Amerika nun ein weiteres Kapitel unserer gemeinsamen Erfolgsgeschichte zu schreiben."

"In der GT2-Klasse der ALMS ist die Creme de la Creme vertreten" Dirk Müller

Nach zwei Podestplätzen in vier Rennen sieht Müller den neuen M3 auf einem guten Weg. "Das BMW Rahal Letterman Racing Team leistet ebenso glänzende Arbeit wie unser neuer Reifenpartner Dunlop", sagt der Wahl-Monegasse. "Man muss sehen, dass in der GT2-Klasse der ALMS aktuell die Creme de la Creme im Sportwagenbereich vertreten ist. Da kann man nicht erwarten, die Konkurrenz sofort zu dominieren."

Müller verbringt in dieser Saison folgerichtig mehr Zeit im Flugzeug als bei Tochter Mina Emily und Frau Daniela. Zwischen den ALMS-Rennen reist er zusätzlich in Sachen Formel BMW Nachwuchsförderung quer durch die Welt. Nun macht er für sein erstes Rennen in Deutschland in diesem Jahr auf der Nordschleife Station. Müller schwärmt: "Diese Strecke macht mir einfach Spaß. Ich habe dort 2004 gemeinsam mit Hans-Joachim Stuck und Jörg Müller gewonnen. Dorthin kehre ich immer wieder gerne zurück."

An der Seite von Claudia Hürtgen, Augusto Farfus - ironischerweise seinem Nachfolger im BMW Team Germany in der WTCC - und Stian Sørlie kämpft er 2009 im BMW Z4 M Coupé wieder um eine Top- Platzierung. "Ein Platz in den Top-15 im Qualifying ist drin", beschreibt er seine Zielsetzung. "Und dann können wir im Rennen hoffentlich bis in die Top-5 vorstoßen." Ehrgeizig war er schon immer, dieser Dirk Müller. Und in den meisten Fällen hat er seine Ziele auch erreicht.