Jörg Müllers Traumtag in der Eifel
BMW Siegfahrer Jörg Müller über die dramatische Schlussphase mit "schepperndem Getriebe" und die Konstanz als Schlüssel zum Erfolg
(Motorsport-Total.com) - Jörg Müller ist neben Uwe Alzen der zweite "BMW Held", der den M3 GT2 mit der Startnummer 25 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zum Sieg "getragen" hat. Er fuhr den vorletzten Stint - und das mit einem immer gravierender werdenden Getriebeschaden. Der Grat zwischen großem Triumph und bitterer Niederlage war schmal. Denn jederzeit hätte das große Favoritensterben auch die Bayern erwischen können.

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Kollektiver Freudentaumel: Uwe Alzen und Jörg Müller nach der Zieldurchfahrt
Davon zu sprechen, dass er in seinem letzten Stint ins Auto "reingehört" hat, sei "schwer übertrieben", bekennt Müller. "Ein Gang war weg und das ist bei einem sequentiellen Getriebe natürlich etwas schwierig", schildert der BMW Routinier. "Das heißt, du musst immer durch die Gassen schalten, um auf der Döttinger Höhe noch einigermaßen schnell zu sein."#w1#
Als Müller ins Auto stieg, gab ihm Schnitzer-Teammanager Charly Lamm mit auf den Weg: "Musst halt schauen, dass du das Getriebe einigermaßen schonst". Und das hat Müller dann auch getan. "Ich bin zweieinhalb Stunden gefahren und das hat gescheppert, das kann man sich nicht vorstellen", schildert er weiter.
Dieses Rennen sei ein "komplettes Sprintrennen" über 24 Stunden gewesen, bilanziert der Hückelhovener: "Wir sind mitgesprintet, haben auch ein paar Federn gelassen, aber haben es über die Ziellinie gerettet. Danke an das Team. Ich kenne Schnitzer mittlerweile seit zwölf Jahren und sie haben in den vergangenen zwei Monaten extremst hart gearbeitet."
Der Lohn: Müller und seine Kollegen Uwe Alzen, Pedro Lamy und Augusto Farfus dürfen jetzt kräftig feiern. "Es ist ein Traum. Ich glaube, mit die glücklichsten Leute heute Abend sind unsere Mechaniker, das ganze Team Schnitzer und danke an sie", erklärt er.
Schlüssel zum Erfolg war laut Müller die Konstanz: "Wir sind das ganze Rennen konstant unsere ziemlich gleichen Rundenzeiten gefahren. Und das ist bei einem 24-Stunden-Rennen glaube ich einfach das Wichtigste. Nicht die schnellste Zeit in den Asphalt zu brennen, sondern konstant das aus dem Auto herauszuholen, was geht. Das haben wir heute wieder gemacht. Ich glaube, dass wir ein ganz tolles Team waren und von daher sind wir auch berechtigt hier oben", schließt er.

