Interview mit Fabian Plentz & Klaus Graf: 2024er Pläne von Rutronik Racing

Fabian Plentz und Klaus Graf sprechen im exklusiven Interview über Rutronik Racing, Pläne für 2024 und die Gründe für den Abschied von der Nürburgring-Nordschleife

(Motorsport-Total.com) - Rutronik Racing kehrt 2024 mit dem Porsche 911 GT3 R auf die Rennstrecken Europas zurück. Allerdings beschränkt sich das Engagement auf die GT-World-Challenge, sodass das Team der Nürburgring-Nordschleife zunächst den Rücken kehren wird.

Titel-Bild zur News: Thomas Preining, Laurin Heinrich

Rutronik Racing wird 2024 in der GT-World-Challenge starten Zoom

Zudem wird Fabian Plentz seine Rolle als Teamchef an Klaus Graf übergeben. Im exklusiven Interview mit Motorsport-Total.com sprechen die Beiden über den Teamchef-Wechsel, den Abschied von der Nordschleife und die Pläne für die Saison 2023.

Frage: Herr Plentz, Sie ziehen sich aus der operativen Rolle bei Rutronik Racing zurück. Wie kommt es dazu?
Fabian Plentz: Meine Aufgaben innerhalb des Rutronik-Konzerns wachsen stetig weiter, wodurch sich meine operative Rolle zeitlich nur noch schwer abbilden lässt. Ich werde weiterhin strategisch eine Rolle spielen und so vor allem auch die Interessen der Rutronik in dieser Partnerschaft vertreten. Für die Umsetzung der weiteren Ziele von Rutronik Racing kommt dieser Schritt zur richtigen Zeit.

Frage: Heißt das, wir werden Sie an der Strecke gar nicht mehr sehen?
Plentz: Nein, ganz im Gegenteil. Gerade an der Strecke haben wir unsere strategischen Kunden und Partner bei den Events, für die ich mir gerne auch weiterhin die Zeit nehme. Auch lässt es die Leidenschaft zum Sport sicher niemals zu, dass der Motorsport gänzlich aus meinem Alltag verschwindet.

Fabian Plentz

Fabian Plentz gibt seine Rolle als Teamchef an Klaus Graf ab Zoom

2023 mit "absolut respektabler Leistung"

Frage: Herr Graf, Sie treten in große Fußstapfen eines Teams, das auf Anhieb das ADAC GT Masters gewonnen und ebenso auf Anhieb bis kurz vor Schluss beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auf Podiumskurs gelegen hat. Wie blicken Sie auf die neue Aufgabe?
Graf: In erster Linie freue mich auf die neue Aufgabe. In meiner bisherigen Funktion als Sporting Director war ich bereits in der operativen Leitung des Teams stark eingebunden und die neue Aufgabe ist für mich eine Erweiterung meines bisherigen Verantwortungsbereiches. Sportliche Erfolge zu erzielen, kommt mit der Aufgabe, von daher bin ich zuversichtlich, die gesteckte Ziele auch in Zukunft zu erreichen.

Frage: Wie blicken Sie auf die Saison 2023 zurück?
Plentz: Wir sind grundsätzlich zufrieden. Man muss berücksichtigen, dass wir ein völlig neues Auto einsetzen mussten, welches wir auch erst spät im Jahr erhalten haben. Hinzu kommt noch ein Testverbot der GTWC, welches unterjährig auch nicht hilfreich ist. Dafür, denke ich, haben wir eine absolut respektable Leistung gebracht, auf der wir in 2024 aufsetzen werden.

Graf: Wir sind mit den Ergebnissen dieses Jahr unter den gegebenen Vorzeichen sehr zufrieden. Bei den 24h Highlight-Rennen in Spa und am Nürburgring waren wir jeweils dicht am Podium und konnten in beiden Rennen eine Top-5 Platzierung erreichen. Mit dem Herstellerwechsel zu Porsche, dem neuen Porsche 992 GT3R und dem Einstieg in die GTWC-Serie gab es für uns bei Rutronik Racing viel Neues.

Thomas Preining, Laurin Heinrich

Rutronik Racing nimmt 2024 die Endurance- und Sprint-Serie ins Visier Zoom

Rutronik kehrt Nordschleife den Rücken

Frage: Welche Programme können wir bei Rutronik Racing für 2024 erwarten?
Graf: Wir werden 2024 wiederum in der GTWC Endurance Serie an den Start gehen und gleichzeitig unser Programm in den SRO-Serien mit einem Start in der GTWC Sprint Serie erweitern. Für uns bieten die Rennen der SRO eine sehr gute europaweite Plattform für unsere Partner und Sponsoren und wir versprechen uns durch die Teilnahme an beiden Serien Synergien, welche wir optimal nutzen können.

Frage: Rutronik Racing kehrt der Nordschleife also den Rücken?
Plentz: Diese Entscheidung kommt maßgeblich durch mich. Leider hat sich die Veranstaltung kostenseitig auch so weit verschlechtert, dass es für uns zumindest für 2024 keine Option mehr ist. Es ist sicher sehr schade und wir würden in der Zukunft auch gerne wieder dorthin zurückkehren, aber das wird sich zeigen.

"Leider hat sich die Veranstaltung kostenseitig auch so weit verschlechtert, dass es für uns zumindest für 2024 keine Option mehr ist." Fabian Plentz

Rutronik Racing verstärkt sich für 2024

Frage: Dafür fährt Rutronik Racing nun in einer GTWC, die stark wie nie ist...
Graf: Genau diese Herausforderung wollen wir annehmen. Mit der Erweiterung unseres Programmes in der GTWC sind wir überzeugt, dass wir sportlich weitere Fortschritte erzielen können. Des Weiteren wird es enorm wichtig sein, ein top Fahrer Line-up auf die Beine zu stellen und auch hier sind wir zuversichtlich gemeinsam mit Porsche eine optimale Lösung zu finden.

Frage: Welche Verbesserungsbereiche haben Sie für 2024 ausgemacht?
Graf: Wir verstehen den neuen Porsche 992 GT3R nun deutlich besser und werden im Winter die Entwicklung des Fahrzeuges weiter vorantreiben. Hierzu haben wir uns im Bereich der Ingenieure deutlich verstärkt und sowohl quantitativ als auch qualitativ aufgestockt. Wie bereits erwähnt, ist eine top besetzte Fahrer Line-up im harten Wettbewerb der GTWC ein unverzichtbarer Bestandteil, um erfolgreich zu sein.

Julien Andlauer, Patric Niederhauser

Rutronik Racing wird 2024 nicht auf der Nordschleife fahren Zoom

Frage: Wie lässt sich eine einer GTWC mit 20 siegfähigen Fahrzeugen pro Rennen überhaupt ein Unterschied machen?
Plentz: Durch eine starke Teamstruktur und starke Fahrer. Es braucht unbedingt ein absolut konkurrenzfähiges Line-Up. Das Team muss vor allem auch in Sachen Strategie und Boxenstopps funktionieren. Hier haben wir uns bereits in 2023 sehr gut präsentiert.

Graf: Man kann sich in der GTWC sowohl in der Endurance als auch in der Sprint-Serie keine Fehler erlauben, wenn man gewinnen möchte. In allen Bereichen sei es seitens des Teams, Equipment, Boxenstopps, Strategie und vor allen Dingen Fahrer, muss das Maximum aus dem Paket herausgeholt werden, um erfolgreich zu sein. Wir bei Rutronik Racing sind optimistisch, dass die von uns eingeleiteten Schritte und Investitionen helfen werden, unsere sportlichen Ziele zu erreichen.

Klaus Graf

Klaus Graf ist ehemaliger Rennfahrer und kennt die Szene Zoom

DTM ist "aktuell keine Option" für Rutronik

Frage: 2024 debütiert der Ford Mustang, mit der Corvette gibt es zudem ein weiteres neues US-amerikanisches GT3-Fabrikat, gegen das Rutronik Racing mittelfristig antreten wird. Wie schätzen Sie diese neue Konkurrenz ein?
Graf: Grundsätzlich nehmen wir jeden Gegner im GT3 Sport sehr ernst. Jedoch habe ich in meiner langjährigen Laufbahn gelernt, dass man sich in der in allererster Linie auf seine eigenen Fähigkeiten und sein eigenes Paket konzentrieren muss. Hier blicken wir mit unserem Partner von Porsche Motorsport zuversichtlich in die Zukunft.

Frage: Wie steht Rutronik Racing zur DTM?
Plentz: Für uns ist das Thema DTM aktuell keine Option. Ich bin der Meinung, dass wir mit SRO und der GTWC eine für uns in allen Belangen passende Serie gefunden haben.

"Für uns ist das Thema DTM aktuell keine Option." Fabian Plentz

Wir können hier international eine absolut professionelle Plattform nutzen und das Racing ist qualitativ ebenbürtig. Wenn man sich in der Endurance die Teams und Fahrer anschaut, sieht man, dass hier die Topfahrer und Topteams vertreten sind.

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