• 16.05.2010 19:02

  • von Tobias Stöhr

Farnbacher überrascht mit Platz zwei

Farnbacher-Ferrari fuhr beim Eifel-Klassiker sensationell aufs Siegertreppchen - Rennstart hing am seidenen Faden

(Motorsport-Total.com) - Mit diesem Ergebnis hatte vor dem Rennen niemand gerechnet. Das Farnbacher-Team ist beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Zweiter im Gesamtklassement geworden. Dominik Farnbacher, Allan Simonsen, Lehman Keen und Marco Seefried steuerten ihren Ferrari 430 GTC von Startplatz 46 aus sensationell aufs Siegerpodest und feierten zudem den Sieg in der Klasse SP 7.

Titel-Bild zur News: Allan Simonsen

Freude über Platz zwei: Farnbacher, Keen, Simonsen und Seefried (v.l.n.r.)

Dabei hätte das Team aus Lichtenau beinahe gar nicht am Rennen teilnehmen können. Kurz vor dem Start am Samstag um 15 Uhr stand die Mannschaft um Teamchef Horst Farnbacher plötzlich ohne Unterboden da! Wie sich herausstellte hatte ein Fan das hinter dem Team-Zelt abgestellte Teil als exklusives Souvenir betrachtet und kurzerhand mitgenommen. Als die Polizei den Fan ausfindig gemacht hatte, ließ dieser den Unterboden zurück und flüchtete in der Menschenmenge des Fahrerlagers.#w1#

"Der fehlende Unterboden hat uns kurz vor dem Start ziemlich Kopfzerbrechen bereitet", so der Teamchef. "Zwar hatten wir noch einen Ersatz-Unterboden, aber uns hat ja auch das gesamte Gestänge gefehlt. Wir hatten schon an einer Lösung mit Seilen gearbeitet, aber das hätte natürlich alles nicht gehalten, das wäre alles weggeflogen. Aber zum Glück haben wir es ja noch rechtzeitig richten können, auch wenn es ganz knapp war."

Was folgte, war ein blitzsauberes Rennen ohne jegliche technische Probleme. "Ich habe den Fahrern gesagt, dass sie das Auto schonen sollen. Das bedeutete: keine Kerbs, kein Karussell, keinen ersten Gang. Aber davon abgesehen haben die Jungs natürlich Attacke gemacht", so Horst Farnbacher.

Top 10 waren das Ziel

Allan Simonsen

Der Farnbacher-Ferrari funktionierte wie ein Uhrwerk - und raste auf Platz zwei Zoom

Dominik Farnbacher war der erste Fahrer, der die Anweisungen seines Vaters und Teamchefs umzusetzen wusste. Schon in der ersten Runde überholte Farnbacher junior zahlreiche Konkurrenten. Nach einer Stunde lag man bereits in den Top 10. "Unser Ziel war es eigentlich unter die ersten Zehn zu kommen und eine gute Show zu bieten. Das hat ja auch gut geklappt", so Dominik Farnbacher.

"Ein großes Lob gilt meinen Teamkollegen: sie haben eine echt tolle Leistung gezeigt, waren fehlerlos und fuhren Top-Zeiten. Natürlich war auch etwas Glück dabei, dass wir es überhaupt geschafft haben. Dann auch noch Zweiter zu werden, ist einfach unbeschreiblich", freute sich Dominik Farnbacher.


Fotos: 24h-Rennen Nürburgring, Rennen


Einer der gelobten Teamkollegen ist der zweite Stammfahrer des Teams, Allan Simonsen. Der Däne ist sich darüber im Klaren, dass man auch von den Missgeschicken der Konkurrenz profitierte: "Einige Top-Leute hatten an diesem Wochenende ihre Probleme, aber in einem 24-Stunden-Rennen muss man erstmal ins Ziel kommen. Wir hatten keinerlei Probleme. Nur rund vier Minuten hinter dem Sieger ins Ziel zu kommen, ist nur dann möglich, wenn man ohne Probleme durchfährt."

Dabei waren vor allem die guten Reifen von entscheidender Bedeutung. "Die Reifen haben absolut fantastisch funktioniert. Sie waren sehr konstant, aber auch - und das ist noch wichtiger - sehr standfest. Wir hatten im Gegensatz zu einigen anderen keine Reifenplatzer oder Plattfüße. So etwas schenkt einem Fahrer viel Selbstvertrauen", so Simonsen.

Gelungenes Debüt

Allan Simonsen

Lehman Keen lobte sein Team und genoss es, nachts zu fahren Zoom

Lehman Keen fand nach dem Rennen, dass "wir uns für unsere erste Teilnahme recht gut geschlagen haben. Es ist großartig, hier auf dem Podium zu stehen. Das ist ein enormer Erfolg, vor allem wenn man bedenkt, welchen Aufwand hier Werke wie Porsche, Audi und BMW betreiben. Dann kommt nach dazu, dass es ein 24-Stunden-Rennen ist, zudem auf dieser verrückten Rennstrecke. Das Team hat einen unglaublichen Job gemacht. Hier kämpft man 24 Stunden lang mit den Besten."

Der US-Amerikaner war vor allem vom Fahren in der Nacht angetan. Meinen besten Stint bin ich, glaube ich, in der Nacht gefahren. Bei all dem Trubel in der Box fand ich es sogar etwas erholsam, nachts zu fahren. Dann ist man ganz für sich und fährt durch den Wald. Ich mag es, in der Nacht zu fahren, zumal das etwas ist, das ich recht selten erlebe. Man sieht die ganzen Fans, die Lagerfeuer, den Rauch, der über die Strecke zieht, und das Feuerwerk, aber man muss sich aufs Fahren konzentrieren. Man nimmt es zwar wahr, aber man konzentriert sich bereits auf die nächste Kurve."

Der vierte Pilot des Teams war an diesem Wochenende gleich doppelt im Einsatz. Marco Seefried startete auch im Porsche mit der Startnummer 39. "Einen Doppelstart werde ich nächstes Jahr nicht mehr machen. Traurigerweise ist das andere Auto schon in der Nacht verunglückt, sodass ich mich dann ganz auf den Einsatz im Farnbacher-Ferrari konzentrieren konnte."

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