• 24.06.2011 16:44

  • von Roman Wittemeier

BMW: Piloten bleiben zurückhaltend

Titelverteidiger BMW hält sich vor dem 24-Stunden-Rennen mit großen Ansagen zurück: Kräfteverhältnis noch verschwommen - Taktik- oder Sprintrennen?

(Motorsport-Total.com) - BMW zählt als Titelverteidiger beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife automatisch zu den Favoriten der diesjährigen Ausgabe. Im Lager der Münchener übt man sich dennoch in Zurückhaltung. Dies hat mehrere Gründe: Die Konkurrenz ist noch stärker als im Vorjahr, die M3 GTs liefen in den ersten Trainings nicht optimal und die Nordschleife hält jederzeit Überraschungen bereit.

Titel-Bild zur News: Pedro Lamy, Uwe Alzen, Augusto Farfus

Wird der BMW M3 mit der Startnummer eins zum Höhenflug ansetzen?

"Wenn man ein paar Mal hier gewonnen hat, so wie mir es vergönnt war, dann träumt man natürlich von einem weiteren Sieg", sagt Pedro Lamy, der nach seinem Peugeot-Einsatz in Le Mans nun wieder im BMW mit der Startnummer eins sitzt. "Der Wettbewerb ist hart. Für uns wird es nur dann einfacher, wenn die Konkurrenten Probleme bekommen."

"Ob es ein langer Sprint oder ein Rennen der Strategie wird, entscheidet sich erst zum Ende hin. Wenn man zu Beginn zu strategisch herangeht, sich vielleicht einiges Potenzial in der Hinterhand hält, um das Auto zu schonen, dann kann man schnell mal den Anschluss verlieren", wägt Lamy ab. "Auf der anderen Seite kann dich dies auch zum Sieg führen, wenn die Autos der anderen streiken. Ich schätze aber, dass alle in einen Sprint gehen werden."

Eine deutliche Kampfansage gab es am Donnerstag im ersten Qualifying durch Farnbacher-Ferrari. Dominik Farnbacher setzte sich mit seiner besten Runde in 8:23.764 Minuten weit vom restlichen Feld ab. "Das Ding ist schon schnell", urteilt Jörg Müller. "Die waren im vergangenen Jahr auf Platz zwei, in Le Mans waren sie stark. Wenn der Wagen durchhält, dann sind die schwer zu schlagen."


Fotos: 24 Stunden am Nürburgring


"Der Ferrari sticht schon ein wenig heraus. Für Dominik freut es mich - Glückwunsch", meint Dirk Müller. "Es ist so etwas wie David gegen Goliath, das Privatteam gegen eigentlich drei Werksteams. Die Zeit muss man erst einmal fahren, sie ist stark und schnell. Das Kräfteverhältnis auf einer freien Runde ist aber anders als jenes, wenn man sich durch den Verkehr arbeiten muss. Über Sieg oder Niederlage entscheiden letztlich die Runden im Verkehr."

"Und vor allem der Punkt, wo du auf einen Konkurrenten aufläufst", fügt Augusto Farfus hinzu. "Passiert es am Ausgang einer langsamen Ecke, dann ziehst du ganz easy vorbei. Aber wenn du beispielsweise Anfang Fuchsröhre auf einen langsameren Wagen aufläufst, dann sind sofort mal fünf Sekunden weg. Im zweiten Pflanzgarten ist es genauso. Ganz schnell sind mal zehn Sekunden liegen geblieben."

Entsprechend muss man im 24-Stunden-Rennen mit der passenden Portion Aggressivität zu Werke gehen. "Man muss das Tempo nicht machen, man muss es aber mitgehen", meint Dirk Müller. "Langstreckensport hat sich in den vergangenen fünf Jahren drastisch verändert. Zu meiner Zeit als Porsche-Junior war die Maßgabe, das Auto ins Ziel zu bringen. Da gab es ganz klare Vorgaben. Das gibt es in dieser Form nicht mehr."

BMW als großer Favorit? Jörg Müller ist bislang noch skeptisch Zoom

"Die Technik ist viel weiter, die Autos halten viel besser über 24 Stunden. Entsprechend hat sich die Marschroute verändert. Dieser Sicherheitspuffer, den man früher einbaute, der ist fast vollständig weg", erklärt der Burbacher. "Für mich wird es das schnellste 24-Stunden-Rennen, das man jemals hier oben gesehen hat. 20 Autos können nach meiner Ansicht gewinnen. Du musst hier ohne Probleme durchkommen", sagt Jörg Müller.

Ob BMW diese Vorgaben erfüllen kann? Am Donnerstag gab es noch einige Probleme mit dem M3. "Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir eigentlich hin wollen", gibt Jörg Müller zu. "Wir hatten Vibrationen im Auto. Dann traust du dich nicht richtig zu pushen. Hinzu kommt, dass es kühler geworden ist. Bei den VLN-Rennen war es warm. Da hat unser Auto gut funktioniert. Aber jetzt ist es kühler und wir finden nicht ganz den Grip, den wir erwartet hatten."

Am BMW mit der Startnummer eins wurden am Abend Kardanwelle und Hinterachse getauscht. Man hofft, die Vibrationen damit in den Griff bekommen zu haben. "Wenn wir problemlos durchkommen, dann sollte ein Ergebnis in den Top 5 möglich sein", meint Augusto Farfus. Der Brasilianer meint: "Das Rennen wird erst am Sonntagmorgen um neun Uhr so richtig losgehen."

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