24h Nürburgring als Teil der IGTC: Was bedeutet das für die Zukunft?

Die 24h Nürburgring gehören ab 2024 zum Rennkalender der Intercontinental-GT-Challenge: Kritiker schreien laut auf, allerdings ist die Entscheidung halb so schlimm

(Motorsport-Total.com) - "Das war's mit dem 24h-Rennen, wie wir es jahrelang geliebt haben", lässt sich dieser Tage von empörten Nutzern in den sozialen Netzwerken lesen. Diese Aussagen beziehen sich auf die Bekanntgabe, dass das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ab 2024 zur Intercontinental-GT-Challenge (IGTC) gehört. Allerdings ist die Entscheidung nur halb so schlimm.

Titel-Bild zur News: 24h Nürburgring

Die kleinen Teams werden weiterhin beim 24h-Rennen am Nürburgring starten Zoom

Denn die größte Sorge der Nordschleifen-Fans, dass sich der Eifelklassiker zum reinen GT3-Rennen mit über 70 Autos entwickelt und die kleinen Teams ab der kommenden Saison nicht mehr starten dürfen, ist unbegründet. Die ursprüngliche DNA des 24h-Rennens, mit seinen zahlreichen Klassen und dem farbenfrohen Starterfeld, bleibt unberührt.

Wichtigster Punkt: Die SRO Motorsports Group um Gründer und CEO Stephane Ratel, die für die Intercontinental-GT-Challenge verantwortlich ist, wird auch in den kommenden Jahren nicht als Veranstalter des 24h-Rennens am Nürburgring auftreten.

Die Verantwortung obliegt weiterhin dem ADAC Nordrhein, der aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung um die Bedeutung der "kleinen" Teams beim 24h-Klassiker weiß. Es sind diesbezüglich keine Regeländerungen oder Anpassungen der vorhandenen Strukturen geplant. Zudem ist nicht zu erwarten, dass plötzlich zahlreiche GT3-Teams aus aller Welt in die Eifel strömen und die kleinen Privatteams vertreiben.

Was ist die Intercontinental-GT-Challenge?

Die Intercontinental-GT-Challenge, die häufig als inoffizielle GT3-Weltmeisterschaft bezeichnet wird, ist genau genommen keine eigene Rennserie. Sie vereint lediglich die wichtigsten GT3-Rennen der Welt innerhalb einer gesonderten Meisterschaft für Hersteller und Fahrer.

Was bedeutet das? Die Intercontinental-GT-Challenge bietet einen besonderen Anreiz für Hersteller, sich weltweit bei den bedeutenden GT3-Rennen zu engagieren. Dazu gehören beispielsweise die 12h von Bathurst, die 24h von Spa und nun auch die 24h am Nürburgring.

24h Nürburgring

Auch, wenn es nicht so aussieht: Auf der Nordschleife ist für alle Platz Zoom

Der Fokus liegt auf den Herstellern und Fahrern, die ohnehin bei den größten GT3-Rennen am Start sind. Vor jeder Veranstaltung benennen die Hersteller jeweils vier Teams, die für die Wertung der Intercontinental-GT-Challenge punkteberechtigt sind. Die besten zwei dieser vier Teams werden schlussendlich bei der Punktevergabe berücksichtigt.

Das kann bei jedem Rennen ein anderes Team sein und die Intercontinental-GT-Challenge schreibt auch keine Teamwertung aus. Für ein australisches GT3-Team, das zu Beginn des Jahres beim 12-Stunden-Rennen in Bathurst um den Sieg gefahren ist, besteht daher keine Notwendigkeit, die lange Reise nach Europa anzutreten, um beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring zu starten.

Kaum Änderungen durch IGTC-Einstieg

Ein Blick in die aktuellen Gesamtstände der Intercontinental-GT-Challenge zeigt zudem, dass sich die Beteiligung der Hersteller in Grenzen hält. In diesem Jahr haben sich lediglich BMW, Mercedes und Porsche für die Herstellerwertung eingeschrieben. Von Audi, Lamborghini und Co. fehlt jede Spur.

Beim diesjährigen 24h-Rennen in Spa, an dem 70 GT3-Boliden teilgenommen haben, waren nur 17 Teams für die IGTC-Wertung punkteberechtigt. Ein Blick in die Starterliste offenbart Namen, die auf der Nordschleife schon längst bekannt sind. Neben Huber Motorsport und Manthey, die an fast allen Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie teilnehmen, sammelten auch Rowe, WRT, Dinamic GT oder Rutronik für ihren jeweiligen Hersteller die Punkte.

Philipp Eng, Marco Wittmann

Viele Teams aus der Intercontinental-GT-Challenge sind bekannt Zoom

Nur wenige Teams, beispielsweise Grove, ASP oder Tempesta, waren beim 24h-Rennen am Nürburgring noch nicht am Start. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass die Hersteller ein Team ohne Nordschleifen-Erfahrung für die IGTC benennen, wenn auch langjährige Top-Teams zur Auswahl stehen.

Auch in der Fahrerwertung finden sich vor allem bekannte Namen, wie Philipp Eng, Luca Stolz oder Augusto Farfus, die auf der Nordschleife schon längst zu Hause sind.

Das 24h-Rennen könnte als Teil der Intercontinental-GT-Challenge also neue Teams und Fahrer anziehen, ein riesiger Ansturm an GT3-Boliden und der von vielen Fans befürchtete Ausschluss von kleinen Privatteams ist dadurch allerdings nicht zu erwarten.

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