• 19.11.2013 09:55

24-Stunden-Rennen 2014: Mehr Sicherheit, mehr Spannung

Das 24-Stunden-Rennen in der Eifel wartet 2014 mit neuem Quali-Modus, verbesserten Sicherheitsmaßnahmen und überarbeiteten Fahrzeugklassen auf

(Motorsport-Total.com) - Schon kurz nach dem Ende der Nordschleifen-Saison 2013 haben die Veranstalter des 24-Stunden-Rennens die Ausschreibung für das kommende Jahr veröffentlicht. Neue Fahrzeugklassen und verbesserte Sicherheitsvorschriften sollen das sportliche Geschehen fairer und spannender gestalten.

Titel-Bild zur News: Ferdinand Stuck, Michael Ammermüller

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erfährt einige Veränderungen Zoom

So wird in den kommenden Jahren schrittweise Sicherheitsbekleidung in der Boxengasse obligatorisch. Die Teilnehmerzahl des bisherigen Top-40-Qualifyings wird um zehn Fahrzeuge reduziert, um den Wettbewerbern eine freie Strecke zu garantieren. Auch der Nennungsschluss für die 42. Auflage des 24-Stunden-Rennens (19. bis 22. Juni 2014) steht nun fest. Bis zum 31. März können Teilnehmer zu ermäßigten Konditionen nennen, der finale Nennschluss ist nach dem dritten VLN-Saisonlauf am 28. April.

Für Besucher des 24-Stunden-Rennens 2014 ist die wohl auffälligste Neuerung die Änderung des Qualifying-Modus. Die Veranstalter beim ADAC Nordrhein haben auf das Feedback von Teams reagiert und das Einzelzeitfahren um zehn Teilnehmer reduziert. Alles andere bleibt erhalten: Im Top-30-Qualifying treten die 30 schnellsten Nordschleifen-Teams an, um die vorderen Startplätze für das 24-Stunden-Rennen in zwei Solo-Runden auszufahren.

Die Qualifikation ist bei den ersten vier VLN-Läufen möglich, bei denen sich jeweils die vier Trainingsschnellsten nach vorheriger Registrierung ihren Startplatz sichern können. Alle Plätze, die bis zum 24-Stunden-Rennen noch nicht vergeben sind, werden anhand des Ergebnisses der beiden Zeittrainings zum 24-Stunden-Rennen gefüllt. "Die Reduzierung ermöglicht es uns, die Quali-Teilnehmer mit etwas größerem Zeitabstand auf ihre schnellen Runden zu schicken", beschreibt Rennleiter Walter Hornung. "So wird es unwahrscheinlicher, dass zwei Fahrzeuge aufeinander auflaufen und sich gegenseitig womöglich behindern."

Sicherheitsmaßnahmen werden weiter ausgebaut

Eine weitere wichtige Neuerung für 2014 betrifft den Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen für Teilnehmer und Streckenposten. So werden die in der Boxengasse eingesetzten Marshalls ab dem Jahr 2014 mit feuerfesten Overalls ausgestattet. Auch für manche Teilnehmer wird die Sicherheitsausstattung obligatorisch: Alle Teammitglieder, die unmittelbar am Tankvorgang beteiligt sind, müssen ab 2014 feuerfeste Overalls und Helme anlegen.

Uwe Alzen, Augusto Farfus, Dirk Müller, Jörg Müller

In der Boxengasse werden schrittweise neue Vorschriften eingeführt Zoom

"Die Boxengasse beim 24-Stunden-Rennen ist durch die Vielzahl der tätigen Teams schon immer sehr belebt gewesen", erklärt Hornung. "In den vergangenen Jahren hat das Geschehen dort aber stark an Dynamik gewonnen, weil gerade für die Top-Teams inzwischen auch beim Boxenstopp jede Sekunde zählt. Dem tragen wir Rechnung, indem wir die Sicherheit weiter fördern." Für die Zukunft ist eine Ausweitung der Regelung bereits beschlossen: Im Jahr 2015 sollen alle am Boxenstopp beteiligten Teammitglieder nur noch mit Sicherheitsausstattung agieren.

Ein weiteres wichtiges Detail in der Streckensicherung ist die Ausstattung aller Streckenposten entlang der Nordschleife mit Funkgeräten. So wird eine noch effektivere und schnellere Kommunikation aller Helfer erreicht. Auch in Sachen Fahrzeugausstattung werden die Sicherheitsbestimmungen weiter optimiert. So empfehlen die Veranstalter allen Teilnehmern die Ausrüstung ihrer Fahrzeuge mit Renn-Fahrzeugsitzen auf dem neuesten technischen Stand der FIA-Norm 8862-2009. Für Fahrzeuge, die ab Mai 2014 produziert beziehungsweise auf dem Markt eingeführt werden, sind diese Sitze obligatorisch.

Überarbeitung der Fahrzeugklassen fördert Privatiers

Verfeinert wird in der Ausschreibung das System der Fahrzeugklassen. In den "großen" Special-Klassen SP6 bis SP8 werden in Zukunft nur noch Fahrzeuge mit Serienmotor antreten. In diesen Klassen werden damit die zahlreichen Privatiers unter sich sein, die auf solide und doch wettbewerbsfähige Technik setzen. Für Teilnehmer, die in diesen Kategorien mit verbesserten Motoren an den Start gehen, wird die neue Klasse SP Pro ins Leben gerufen. Sie dürfte damit gemeinsam mit der Klasse SP9, in der die GT3-Fahrzeuge antreten, das Gros der Gesamtsiegkandidaten im 24-Stunden-Rennen stellen.

Auch in den "kleinen" Special-Klassen wird der Wettbewerb gefördert: Bei den Turbo-Special bis zwei Liter Hubraum (SP 3T) und bis 2,6 Liter Hubraum (SP 4T) wird es in Zukunft zwei definierte Mindestgewichte von 1.170 bis 1.250 Kilogramm geben. Je nachdem, für welches Gewicht ein Team das Fahrzeug aufbaut, müssen dann beispielsweise unterschiedlich große Reifen, Tanks und Air-Restrictor verwendet werden. "Mit diesen Maßnahmen sorgen wir in diesen teilnehmerstarken Klassen für noch mehr Chancengleichheit", ist Rennleiter Hornung überzeugt.

Sonderklasse E1-XP wird umdefiniert

Darüber hinaus öffnet eine weitere Neuregelung in den Fahrzeugklassen den Weg für weitere attraktive Fahrzeuge: Die Sonderklasse E1-XP, in der bereits in der Vergangenheit Fahrzeuge mit Sonderzulassung antreten konnten, wird umdefiniert. In ihr starten nur noch die Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, für die eine aufwändige technische Zulassung erfolgen muss, zu der insbesondere auch besondere Sicherheitsauflagen gehören. Dazu gehören beispielsweise Wasserstoff- und Hybridmotor-Konzepte.

Darüber hinaus wird die Klasse SP X geschaffen, in der alle weiteren Sonderzulassungen zusammengefasst werden. "Wir haben in dieser Klasse die Möglichkeit, Fahrzeuge zuzulassen, die dem 24-Stunden-Reglement eigentlich nicht zu 100 Prozent entsprechen", so Hornung. "Für diese Fahrzeuge kann auf Sonderantrag ein Verfahren in Gang gesetzt werden, bei dem der Veranstalter in Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Technikausschuss von VLN und 24 Stunden prüft, unter welchen Voraussetzungen der Wettbewerber dennoch zugelassen werden kann."

Der Sinn der Regelung ist klar. "Wir wollen attraktiven Fahrzeugen, spektakulären Projekten und technischen Pionierleistungen den Weg in unser Rennen ebnen. Das ist die Tradition unserer Veranstaltung. Dabei müssen wir aber Sicherheit, Chancengleichheit und Fairness im Blick halten. Genau dies ermöglicht die neue Fahrzeugklasse", erklärt Hornung. Weil die Abläufe besonders komplex sind, sieht die Ausschreibung für entsprechende Projekte eine besonders lange Antragsfrist vor. Bereits drei Monate vor dem ersten geplanten Einsatz müssen die Unterlagen beim Veranstalter eingehen.