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Márquez-Interview: Nur der Titel zählt
125er-Dominator Marc Márquez berichtet im Interview von seiner Siegesserie, die Chancen auf den Titel und die Stärke der Spanier
(Motorsport-Total.com) - Marc Márquez hat sich mit einer beeindruckenden Serie von zuletzt fünf Siegen in Folge an der Spitze des 125er-Klassements ein nettes Polster verschafft. Der Spanier, der zu Beginn des Jahres von einer KTM auf die Derbi wechselte, fährt mit beeindruckender Konstanz in richtung WM-Tital. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' berichtet Márquez über Siege, Kontrahenten und Ausbildung.

© ATV
Marc Márquez will auch beim kommenden Rennen in Brünn wieder siegen
Frage: "Marc, du warst bei den Wintertests sehr schnell und auch bei den ersten Rennen. Deine Siegesserie hat beim vierten Grand Grand Prix begonnen. Warum hat es nicht gleich geklappt? Wo siehst Du die Gründe für deine Dominanz?"
Marc Márquez: "Wir haben bei den Testfahrten vor der Saison gute Arbeit geleistet. Ich fühlte mich auf dem Motorrad sehr wohl. Unser Team ist sehr klein, aber wie eine Familie und wir arbeiten sehr konzentriert. In Jerez ist der Auspuff gebrochen und ich bin gestürzt, in Le Mans habe ich mir die Schulter verletzt. Perfekt lief es dann in Mugello. Ich kenne die Strecken, das Team und das Motorrad. Wir leisten gute Arbeit und die Resultate zeigen das."#w1#
Frage: "Von außen sehen Deine Siege einfach aus, sie sind es aber bestimmt nicht. In welchen Bereichen siehst Du bei dir noch Verbesserungspotenzial?"
Márquez: "Da gibt es noch viel. Wenn man in der 125er-Klasse fährt, kann man sich noch in vielen Bereichen verbessern. In jeder Runde, die man fährt, lernt man etwas dazu. An jedem Wochenende lernt man viel. Jetzt müssen wir uns auf die Weltmeisterschaft konzentrieren. Es ist wichtig, dass wir jedes Rennen beenden."
Frage: "Du dominierst jetzt schon so oft. Wenn du dich nun noch weiter verbesserst, dann bist du bald unschlagbar..."
Márquez: "Nein, darüber denke ich nie nach. Wichtig ist nur der Gewinn der Weltmeisterschaft. Klar, man will am liebsten jedes Rennen gewinnen. Man macht immer Druck, gibt immer alles. Aber letztlich zählt nur das, was am Ende des Jahres unter dem Strich dabei herauskommt."
Frage: "Warum sind in allen Kategorien die Spanier so weit vorne?"
Márquez: "Das liegt daran, dass schon die spanische Meisterschaft einen solch hohen Level hat. Dort kannst du als Nachwuchspilot schon sehr viel lernen. Ich bin vor drei Jahren noch dort gefahren. Da hatte ich Leute wie Scott Redding als Gegner. In der Weltmeisterschaft ist man dann sofort gut dabei. Ich finde, der spanische Motorsportverband macht sehr gute Basisarbeit."
Frage: "Wer wird auf dem Weg zum Titel dein härtester Gegner?"
Márquez: "Im Moment sind Espargaró und Terol die schnellsten Kontrahenten. Die beiden sind mir in der Gesamtwertung auf den Fersen. Nach Indianapolis werden wir mehr wissen. Ich bin aber sicher, dass Espargaró und Terol sicherlich die stärksten Gegner sein werden."
Frage: "Du wirst von Red Bull gefördert. Musst du dir im Gegensatz zu vielen anderen Piloten über die finanzielle Seite keine Sorgen machen?"
Márquez: "Ich habe mit Red Bull und Repsol tolle Partner. Das ist für einen jungen Piloten auch ein extrem wichtiges Signal, wenn du im gleichen Programm bist wie zum Beispiel ein Dani Pedrosa, der nach ganz oben gekommen ist. Ich gebe alles, Runde für Runde fahre ich am Maximum, um am Ende des Jahres den ersten Platz in der Meisterschaft zu haben."
Frage: "Bleibst du 2011 noch ein Jahr in der kleinen Klasse, oder gehst du in die Moto2?"
Márquez: "Darüber denke ich im Augenblick noch gar nicht nach. Ich konzentriere mich voll auf diese Saison in der 125er-Klasse. Falls ich den Titel hole, dann will ich bestimmt in die Moto2 aufsteigen. Aber zurzeit bin ich in der 125er-Klasse und kümmere mich um nichts anderes."
Frage: "Jetzt geht es nach Brünn. Liegt dir die Strecke, sodass du deine Siegesserie fortsetzen kannst?"
Márquez: "Ja. Jeder Fahrer hat bezüglich den Fahrstils einige Strecken, die einfach gut passen. Nach meinem Umstieg von KTM auf Derbi ist es aber insgesamt alles etwas einfacher. Mugello und Assen haben für mich einfach perfekt gepasst. Mir fällt es in diesem Jahr mit der Derbi insgesamt viel leichter."
Frage: "Wie schwierig war der Umstieg zu Jahresbeginn?"
Márquez: "Die KTM war eine tolle Maschine, auch das Team war gut. Aber das Gefühl konnte ich nicht so gut aufbauen, mein Gefühl mit der Derbi ist deutlich besser. Das ist der Grund für die aktuellen Erfolge."

