• 05.10.2009 14:58

  • von Britta Weddige

KTM: Rückzug aus der 125er-Klasse

Nach dem Ausstieg aus der 250er-Klasse verabschiedet sich KTM nun auch von den 125ern - Die Österreicher haben mit der Finanzkrise zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Saison 2008 stieg KTM aus der 250er-WM-Klasse aus, nun verabschieden sich die Österreicher auch aus der 125er-Kategorie. Man werde 2010 die Aktivitäten in der Nachwuchsförderung und im Rennsport mit seriennahen Fahrzeugen ausbauen, aber in der 125er-Weltmeisterschaft kein eigenes Werksteam mehr einsetzen, teilte KTM mit.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Nach dieser Saison ist Schluss: KTM steigt aus der 125er-WM aus

Man werde den Fokus in der kommenden Saison weiter auf das Nachwuchsprogramm "Red Bull Rookies Cup" richten, mit dem junge Piloten in ihrer internationalen Karriere gefördert werden. Außerdem, so KTM in einem Statement, werde man in Deutschland und Österreich ausgewählte Teams "mit aller Kraft" unterstützen und jungen Fahren 125er-Maschinen zur Verfügung stellen. Auch die Rennaktivitäten mit dem Superbike RC8 R sollen zum Beispiel in der IDM verstärkt werden.#w1#

In der 125er-WM ist jedoch nach dieser Saison werksseitig Schluss. Die beiden aktuellen Piloten Marc Marquez und Cameron Beaubier sollen aber bis zum letzten Rennen noch "bestmöglich" unterstützt werden. Danach müssen sich beide einen neuen Job suchen. Der Spanier Marquez wird als künftiger Teamkollege von Sandro Cortese bei Ajo Interwetten gehandelt.

Teamchef Harald Bartol bleibt KTM als technischer "Mastermind" im Bereich 125er-Rennmaschinen erhalten. Er wird die nationalen und internationalen Aktivitäten unterstützen.

Hintergrund für den Rückzug ist die anhaltende Finanzkrise. Laut 'Motorsport aktuell' ist der Aktienkurs von KTM Power Sports im vergangenen Jahr von 50 auf 18 Euro gesunken, KTM hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 44 Millionen Euro verzeichnet, bekam aber Hilfe vom Land Oberösterreich, das eine Bürgschaft über 33,6 Millionen Euro übernahm. Zwischenzeitlich musste in Mattighofen sogar kurzgearbeitet werden.

"Aufgrund der derzeitigen Situation im Motorradrennsport und in der gesamten Industrie mussten wir unsere Motorsportstrategie im Bereich Asphalt anpassen", bestätigt KTM in dem Statement. "Wir werden junge Talente weiter maximal fördern und trainieren, auch wenn die Zeiten schwierig sind. Gleichzeitig müssen wir erschwingliche KTM-Straßenmaschinen im Rennsport einsetzen. Da ist es ein logischer Schritt, die Aktivitäten mit unseren Straßen-Superbike RC8 R zu intensivieren."