Iannone überraschender Regensieger in China

Andrea Iannone gewann völlig überraschend das 125er-Rennen in Shanghai - Stefan Bradl mit fehlerfreier Vorstellung solider Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Im Regen, das ist eine alte Motorsportweisheit, schlägt oftmals die Stunde der Kleinen, weil diese mit ihrem Fahrkönnen über die Schwächen ihres Materials hinwegtäuschen können. Genau unter diesem Motto stand der heutige 125er-Grand-Prix von China, denn mit Andrea Iannone siegte ein Außenseiter, den davor niemand auf der Rechnung hatte.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone sicherte sich völlig überraschend den Sieg in China

Der IC-Aprilia-Teamkollege von Michael Ranseder ging vom fünften Startplatz aus noch in der ersten Runde in Führung, lieferte sich dann über weite Strecken einen harten Schlagabtausch mit der Werks-Aprilia von Weltmeister Gabor Talmacsi, setzte sich dann aber knapp zehn Runden vor Schluss trotz seiner motorischen Unterlegenheit ein wenig von den Verfolgern ab und fuhr dann einen relativ ungefährdeten Sieg ein.#w1#

Raketenstart von Ranseder

Am Start hatte zunächst noch Polesetter Bradley Smith (Aprilia) die Nase vorne, denn der Brite schoss wie eine Rakete von der Linie weg und führte durch die ersten Kurven vor Iannone, Talmacsi, Pol Espargaro und Mike di Meglio (beide Derbi). Stefan Bradl (Aprilia) fiel in der ersten Runde vom achten auf den neunten Platz zurück, der Österreicher Ranseder arbeitete sich sensationell vom 19. auf den zehnten Rang nach vorne.

Die ersten prominenten Ausfälle waren Sergio Gadea, der mit technischen Problemen aufgeben musste, und WM-Leader Simone Corsi (beide Aprilia), der von Tomoyoshi Koyama (KTM) unsanft berührt wurde. In der siebenten Runde verabschiedete sich dann auch Smith aus dem Rennen, womit sich der Dreikampf an der Spitze auf ein Duell zwischen Iannone und Talmacsi reduzierte. Noch später wurde daraus dann wie erwähnt eine One-Man-Show.

Hinter Iannone und Talmacsi fuhren auch Espargaro und di Meglio noch in Schlagdistanz, erst dahinter klaffte eine Lücke von mehr als 15 Sekunden zu einer mehrköpfigen Gruppe mit Ranseder, Sandro Cortese (Aprilia) und Bradl. Doch während Bradl ohne Fehler blieb und somit noch auf Platz fünf nach vorne kam, rutschten erst Ranseder und dann auch Cortese jeweils kurz weg, wodurch sie zunächst weit zurückfielen.

Cortese am Ende zu übereifrig

Die anderen deutschsprachigen Akteure sammelten keine WM-Punkte: Doiminique Aegerter (Derbi) wurde 17., Randy Krummenacher (KTM) schied beim Comeback nach dem Milzriss mit einem technischen Defekt aus und Robin Lässer stürzte genau an der gleichen Stelle wie sein Kiefer-Aprilia-Teamkollege Robert Muresan aus Rumänien. Corteses tolle Aufholjagd blieb leider unbelohnt, weil er in der letzten Runde an siebenter Stelle liegend stürzte.

Hinter Iannone gewann di Meglio trotz eines leichten Fehlers im letzten Sektor das Duell um den zweiten Platz gegen Talmacsi; Vierter wurde Espargaro, Fünfter Bradl, Sechster Joan Olive (Derbi) - und Siebenter Ranseder, der in der letzten Runde von Corteses Pech profitierte und sein bestes Saisonresultat einfuhr. In der Gesamtwertung bleibt Corsi trotz seiner heutigen Nullnummer in Führung, Bradl ist nun Fünfter.