Bradl nach erstem Sieg: "Unglaublich!"

Stefan Bradl fehlten nach seiner Sternstunde in Brünn die Worte: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll!" - Gegner ziehen den Hut vor dem Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner Galavorstellung im 125er-Rennen im tschechischen Brünn, die mit seinem ersten Grand-Prix-Sieg belohnt wurde, herrschte bei Stefan Bradl großer Jubel: Der 18-Jährige genoss die deutsche Bundeshymne mit geschlossenen Augen und hörte anschließend von seinem Vater Helmut die Worte: "Ich habe ja gesagt, dass heute dein Tag ist!"

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl am Ziel seiner Träume: Erster Sieg in der 125er-Motorrad-WM!

Bradl Sr. hatte den tschechischen Grand Prix in der Viertelliterklasse auf dem Weg zum Vize-WM-Titel 1991 gewonnen, 17 Jahre später trug sich sein Sohn in die Siegerlisten ein. "Unglaublich", jubelte der Kiefer-Aprilia-Pilot, der in der Fahrerwertung an Titelverteidiger Gabor Talmacsi vorbeigegangen ist und nun an dritter Stelle liegt. "Es ist nicht zu fassen, dass wir jetzt zwei Grand-Prix-Sieger in der Familie haben!"#w1#

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll", suchte Bradl in seiner bisher größten Stunde nach den richtigen Worten. "Es war ein schwieriges Rennen. Im Training hatten wir viele Probleme, aber im Warmup lief es viel besser und der Start war auch sehr gut. Ich gab wirklich alles, ging in Führung und kontrollierte dann den Abstand. Die letzten fünf Runden waren am schwierigsten und ich musste mich sehr konzentrieren, denn in Führung liegend denkt man sonst zu viel nach."

Für Deutschland war es der erste Sieg seit Steve Jenkner 2003 in Assen - aber bestimmt nicht der letzte, wie viele Insider meinen. Denn Bradl wird das nötige Talent attestiert, um mittelfristig in einer kleinen Klassen Weltmeister zu werden und langfristig den Sprung in die MotoGP-WM zu schaffen. Seit dem unfreiwilligen Ausstieg von Alex Hofmann im Vorjahr ist ja kein Deutscher mehr in der Königsklasse des Motorradsports am Start.

Die Konkurrenz zog vor dem jungen Zahlinger den Hut: "Bradl war heute sehr schnell", meinte der geschlagene WM-Leader Mike di Meglio, heute Zweiter im Tschechien-Grand-Prix. "Ich habe versucht, ihn noch einzuholen, aber er war einfach zu schnell und ich wollte keinen Unfall riskieren." Und Joan Olive erklärte: "Wir haben hart gekämpft, daher war es uns unmöglich, Bradl noch ein- oder überzuholen."