Bradl: "Ich muss zu Fehlern stehen"

(Motorsport-Total.com) - Heute Abend noch ein Nachttest, dann wird es ernst für Stefan Bradl. Am kommenden Wochenende startet der junge Zahlinger in die neue Saison in der 125er-Weltmeisterschaft. Nach seinen starken Leistungen im Vorjahr gehört er Bradl zu den Favoriten. Neben dem Titelgewinn hat er dabei noch ein anderes Ziel: Er will noch einiges lernen. "Besonders wichtig sind Erfahrungen beim vorn Mitfighten", sagte er der 'dpa'.

© Rolf Scholl

Stefan Bradl geht als einer der Mitfavoriten in die neue 125er-Saison

Um die Mission Titelgewinn umsetzen zu können, will Bradl auch die Trainings konzentrierter angehen: "Da war ich meist nicht so zäh", sagte er, betonte jedoch aber: "Am Ende kommt es auf das Rennen an." In der Vorsaison hat der Zahlinger daran gearbeitet, seine Kiefer-Aprilia rennfertig zu machen. Gedanken über mögliche Renntaktiken hat er sich aber nicht gemacht. Man könne Rennsituationen "nicht vorempfinden", so Bradl, der weiß: "Wenn ich Fehler mache im Rennen, muss ich dazu stehen."#w1#

Bradl hat in seinen jungen Jahren schon eine bewegte Karriere hinter sich. Er hatte den Rennhelm bereits an den Nagel gehängt. Dann aber kam er zurück und startete durch, wie nie zuvor. Auch dieser Winter war nicht leicht, nachdem sein bisheriger Hauptsponsor ausgestiegen ist und auch der geplante Aufstieg in die 250er-Klasse scheiterte. Aufgeben kommt für den Bayern jetzt aber nicht mehr in Frage. Und so wussten er und sein Team zwar, dass sie defintiv weiter in der Weltmeisterschaft fahren wollten - aber die finanzielle Unterstützung fehlte zunächst.

Im Januar jedoch konnte mit Viessmann ein neuer Sponsor gefunden werden. Bradl weiß, wie viel das in der heutigen Zeit wert ist: "Die Krise in der Weltwirtschaft ist auch bei uns angekommen. Viele Teams konnten erst jetzt, kurz vor Saisonbeginn, richtig loslegen. Die Budgets sind kleiner geworden." Er hat dank der finanziellen Rückendeckung aber konkurrenzfähiges Material zur Verfügung.