Bartol: "Ein trauriges Ende"
Beim letzten WM-Auftritt des österreichischen 125ccm-Rennstalls klappte es nicht mit einem versöhnlichen Ende - Marquez 17., Beaubier und Fagerhaug ausgeschieden
(Motorsport-Total.com) - Betretene Mienen sah man nach dem Saisonfinale am Sonntag in Valencia im Lager von Red-Bull-KTM. Nachdem der beherzte "Gasgriffdreher" Marc Marquez am Vormittag im Warmup noch die schnellste Rundenzeit vorgelegt hatte, war die Stimmung vor dem letzten Grand Prix der Saison verständlicherweise zuversichtlich. Doch im Rennen selbst war das Glück einmal mehr nicht auf der Seite den jungen "Bullen".

© GEPA/Red Bull
Marc Marquez lag bis zur letzten Runde aussichtsreich im Rennen
"Ein trauriges Ende", bringt es Teamchef Harald Bartol auf den Punkt. "Dass Marc in aussichtsreicher Position in der letzten Runde einen anderen Fahrer berührt hatte und dabei zu Sturz gekommen ist, schmerzt sehr. Aber auch Cameron und Sturla (Beaubier und Fagerhaug; Anm. d. Red.) sind jeweils bis zur ihren Ausscheiden ein gutes Rennen gefahren. Cameron war klar auf Punktekurs unterwegs, ehe er von einer Windböe regelrecht verblasen wurde."#w1#
Auf die Zukunft seiner verheißungsvollen Youngsters angesprochen, klingt der langjährige Rennsport-Insider im Nachsatz etwas wehmütig. "Marc hat sein Talent in dieser Saison mehr als eindeutig unter Beweis gestellt", so der technische Direktor von KTM. "Ich bin mir sicher, dass er seinen Weg bis zur Spitze im Motorradrennsport machen wird. Für Cameron hoffe ich, dass er eine zweite Chance bekommen wird. Diese würde er zu Recht verdienen. In ihm steckt viel Potenzial und er hat sich in dieser Saison beachtlicher aus der Affäre gezogen als so manch andere Rookies!"
Der 16-jährige Marc Marquez lief nach dem Rennen mit eingezogenem Kopf durch die Gegend, als würde er die alleinige Schuld an seinem Rennunfall tragen. "Ich habe schnell bemerkt, dass es unmöglich war, mit Simon und Smith mithalten zu können", schildert der Spanier. "Die beiden legten ein unglaubliches Tempo vor. Doch mir ist es gelungen, mich in der zweiten Gruppe zu behaupten, wo wir uns einen harten Kampf um die Plätze vier bis sieben lieferten. Mein Plan war es auch, in der Schlussphase noch einen Angriff auf den letzten Podiumsplatz zu machen, denn wir konnten den Rückstand zu Pol (Espargaro, Anm. d. Red.) verkürzen."
Marquez weiter: "Jedoch ist es in der letzten Runde zu einer Berührung zwischen Olivé und mir gekommen. Leider bin ich dabei gestürzt. Ich bin dermaßen enttäuscht darüber, denn ich wollte mich im letzten Rennen bei meinem Team unbedingt mit einem guten Resultat bedanken. Es ist bereits das dritte Mal, dass es in dieser Saison zu einem Zwischenfall mit Olivé gekommen ist. Ich glaube, das schaut weniger gut aus."
Teamkollege Cameron Beaubier konnte ebenfalls über eine ereignisreiche letzte Runde berichten. "Just in dem Moment, als ich Zanetti überholt hatte und mich etwas von ihm absetzen konnte, hat mich in Turn vier eine Windböe erfasst und zu Sturz gebracht", erzählt der 16 Jahre alte Kalifornier. "Eigentlich war ich vorbereitet und habe auch mein Tempo den Umständen angepasst, denn der Wind war in diesem Bereich über die gesamte Renndistanz sehr stark. Über diesen dummen Zwischenfall ärgere ich mich sehr, denn heute wären zum Abschied ein paar WM-Punkte drin gewesen."
Für den Gesamtzweiten im Red-Bull-MotoGP-Rookies-Cup 2009, Sturla Fagerhaug, war der Valencia-Grand-Prix schon nach vier Runden zu Ende. "Mein Start war gar nicht schlecht", meint der redselige Norweger. "Ich konnte bald einige Positionen gutmachen und war in einer Gruppe mit schnelleren Fahrern zusammen. Aber am Ende der hinteren Geraden habe ich einmal den Bremspunkt verpasst und bin geradeaus ins Kiesbett gedonnert. Danach habe ich wohl beim Versuch eine Aufholjagd zu starten etwas übertrieben, als mir das Vorderrad wegrutschte."


