• 24.04.2011 18:51

  • von Stefan Ziegler

Tarquini: "Alles oder nichts"

SEAT-Fahrer Gabriele Tarquini macht keinen Hehl aus seiner Motivation in Zolder: Der Italiener hatte es einzig und alleine auf einen Laufsieg abgesehen

(Motorsport-Total.com) - Gabriele Tarquini stellte beim Europaauftakt der WTCC einmal mehr unter Beweis, dass immerzu mit ihm zu rechnen ist. Sowohl in der Qualifikation als auch in den beiden Sprintrennen war der Italiener der einzige SEAT-Vertreter, der das Tempo von Chevrolet mitgehen konnte - und mehr noch: Der 49-Jährige schlug den WM-Spitzenreitern in Lauf zwei ein Schnippchen und fuhr von der Pole zum Sieg.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini freute sich diebisch über seinen ersten Sieg in dieser Saison

Dank den 25 Punkten für diese Rennleistung und den zwölf Zählern für Rang vier im ersten Rennen schob sich der Ex-Champion zudem auf den dritten Platz der Fahrerwertung nach vorne, weist aber jegliche Titelambitionen weit von sich. Wahrscheinlich, so Tarquini, habe ihm lediglich das Layout des Circuit Zolder in die Karten gespielt. "Diese Rennstrecke ist nämlich sehr technisch", erklärt er.


Fotos: Gabriele Tarquini, WTCC in Zolder


"Vielleicht handelt es sich dabei um den einzigen Kurs, der unserem Fahrzeug etwas besser liegt. Das kam mir am Sonntag sicherlich zugute", meint Tarquini und merkt an: "Das ist ein großartiges und zugleich unerwartetes Ergebnis." Er hätte nicht wirklich damit gerechnet, seine Position an der Spitze des Feldes tatsächlich über die Distanz zu bringen, gesteht der italienische Tourenwagen-Spezialist.

Dies änderte sich aber schlagartig, als er die Pole-Position in eine frühe Führung ummünzen konnte. "Da dachte ich: Das ist jetzt meine Gelegenheit, um nach dem Sieg zu greifen. Mir war klar: Rob würde vorsichtig zu Werke gehen, um seine Chancen in der Gesamtwertung nicht aufs Spiel zu setzen", hält Tarquini fest. "Überholen ist auf diesem Kurs ja schließlich alles andere als einfach."

Entsprechend zurückhaltend agierte Huff, doch zur Rennmitte drehte der Brite noch einmal auf und setzte sich ausgangs der ersten Schikane neben seinen Kontrahenten. "Als er sein Manöver wagte, war ich bereit dazu, ein noch größeres Risiko einzugehen. Für mich hieß es nämlich alles oder nichts", sagt Tarquini. "Alles" war in diesem Fall der Sieg in Lauf zwei - und diesen ließ er sich nicht nehmen.