• 19.09.2010 15:47

  • von Stefan Ziegler

Rennen zwei geht an Monteiro

SR-Fahrer Tiago Monteiro bescherte SEAT auch den zweiten Rennerfolg des Tages - Die WM-Kandidaten folgen auf den Plätzen - Pech für Fredy Barth

(Motorsport-Total.com) - Der Start brachte die Entscheidung: Tiago Monteiro (SR) ging zwar nur vom dritten Platz in den zweiten WM-Lauf von Valencia, lag am Ende der ersten Runde aber an der Spitze. Anschließend trat der SEAT-Pilot die Flucht nach vorne an erzielte den zweiten Heimsieg für die spanische Marke. Direkt hinter Monteiro kam es zum "Race of Champions", die geschlossen auf den weiteren Plätzen landeten.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Jubel bei Tiago Monteiro: In Valencia holte der Portugiese Saisonsieg Nummer zwei

Yvan Muller (Chevrolet) konnte durch einen erneuten zweiten Platz seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen, wohingegen Gabriele Tarquini (SR) und Andy Priaulx (BMW Team RBM) auf den Rängen drei und vier wieder einige Punkte auf Muller einbüßten. Dramatisch verlief das Rennen für Fredy Barth (Sunred), den ein technischer Defekt ein (fast) sicheres Podium kostete.#w1#

Priaulx hat keine Lücke, Muller mit viel Risiko

Der Schweizer setzte sich beim Start überaus gut in Szene, indem er noch vor Monteiro in die erste Kurve einbog und das Feld für wenige Meter anführte. Den ehemaligen Formel-1-Fahrer musste Barth zwar rasch passieren lassen, hielt sich allerdings souverän auf dem zweiten Platz - bis ihn ein Defekt erst von der Ideallinie und schließlich in die Boxengasse zwang. Das Pech schlug wieder einmal zu!

Fredy Barth

Fredy Barth gewann zwar den Start, schied aber leider mit einem Defekt vorzeitig aus Zoom

Priaulx versuchte indes, seines eigenen Glückes Schmied zu sein und wollte gleich am Start reichlich Kapital aus seinem Heckantrieb schlagen. Dies gelang aber nur bedingt, weil zwischen Barth und Monteiro kein Weg nach vorne frei war, weshalb sich Priaulx nicht durchsetzen konnte. Der Brite legte sich stattdessen mit Alain Menu (Chevrolet) an, der nur schlecht von der Pole losgekommen war.

Die beiden WTCC-Routiniers beharkten sich intensiv, was noch auf der ersten Runde zu einer leichten Berührung zwischen den Streithähnen führte - und Menu flog daraufhin ab. Muller nutzte indes die Gunst der Stunde und ging auf der Außenseite (!) von Kurve zwei gleich an mehreren Konkurrenten vorbei. Dieses risikoreiche Manöver machte sich bezahlt, denn so war der Franzose plötzlich Zweiter.

Das "Race of Champions" in Valencia

Stand das erste Sprintrennen von Valencia noch ganz im Zeichen des Taktierens, so kannten die 20 verbliebenen Fahrer - Stefano D'Aste (Proteam) war in Lauf zwei nicht mehr mit dabei - dieses Mal keine Zurückhaltung mehr. Vor allem im Mittelfeld ging es anfangs daher schon mächtig zur Sache, was aber nicht über einzelne Positionskämpfe, Rangeleien und kleinere Lackschäden hinausging.

Gabriele Tarquini, Andy Priaulx

Gabriele Tarquini (links) und Andy Priaulx duellierten sich rundenlang um Platz drei Zoom

An der Spitze braute sich indes einiges zusammen: Hinter dem souverän führenden Monteiro kam es zum "Race of Champions" zwischen Muller, Priaulx und Tarquini, welche direkt hintereinander die Ränge zwei bis vier einnahmen. In Runde fünf wagte der amtierende Weltmeister schließlich den ersten Angriff auf Priaulx und schlüpfte durch, wobei Gené ebenfalls mitzog und Priaulx überrumpelte.


Fotos: WTCC in Valencia


Dies wollte dem BMW Piloten nicht so recht schmecken, doch zunächst bot sich Priaulx keine Kontermöglichkeit. In Runde neun sah der dreimalige Weltmeister aber schließlich doch seine Chance und holte sich seine Position von Gené zurück. Im vorletzten Umlauf stieg Priaulx in der Zielkurve überaus spät auf die Bremse und war kurzzeitig an Tarquini vorbei, der allerdings postwendend eiskalt zurückschlug.

Tarquini reist mit 40 WM-Zählern ab

Damit waren die Positionen an der Spitze endgültig bezogen - und Muller durfte sich über ein aus seiner Sicht hervorragendes Wochenende freuen. Der Titelträger von 2008 fuhr als Zweiter hinter Monteiro ins Ziel und sicherte sich somit insgesamt 36 wichtige WM-Punkte. Tarquini holte gar 40 Zähler, liegt in der Gesamtwertung aber weiter hinter Priaulx, der 22 Punkte einfuhr, auf Rang drei.

Yvan Muller

Yvan Muller festigte mit zwei zweiten Plätzen in Valencia seine WM-Führung Zoom

Die weiteren Rennplätze in den Top 10 waren indes nicht weniger hart umkämpft als die Ränge an der Spitze. Huff setzte sich letztendlich gegen die Kampfgruppe um Nykjaer, Farfus, Coronel und Poulsen durch, die sich über die komplette Distanz von 13 Runden einen heißen Tanz geliefert hatten - erfolgreich aus der Sicht von Nykjaer und Poulsen, welche die Klassensiege von Spanien eroberten.

Menu, der aufgrund seines frühen Abfluges bist fast an das Ende des Feldes zurückgefallen war, blieb als Elfter unterm Strich ohne Punkte, obwohl er im Rennverlauf einige starke Manöver zeigte. Gleiches galt für Norbert Michelisz (Zengo). Der Ungar erreichte auch im zweiten Rennen nicht die ersehnten Zählerpositionen und musste sich beim WM-Europaabschied mit Platz zwölf begnügen.

Engstler und Bennani punkten in Valencia

Überaus positiv dürfte indes das Wochenendfazit von Marc Carol (SEAT Customers Technology) ausfallen. Der spanische Gaststarter kam bei seinem Heimevent als 13. und Klassenzweiter ins Ziel und rundete damit seinen WTCC-Auftritt ab. Franz Engstler (Engstler) setzte sich nach einem erbitterten Duell gegen Sergio Hernández (Proteam) durch, der abschließend Klassenvierter wurde.

Kristian Poulsen

Kristian Poulsen feiert den vierten Klassensieg in Folge - die Serie hält an Zoom

Einen recht versöhnlichen Abschluss nahm das WM-Gastspiel in Spanien auch für Mehdi Bennani (Wiechers): Der afrikanische Rennfahrer klassierte sich und seinen BMW 320si auf Position 16 und damit auf Rang fünf der Privatiers, womit er immerhin Darryl O'Young (Bamboo), Yukinori Taniguchi (Bamboo) und Andrei Romanov (Engstler) in Schach halten konnte - Barth war der einzige Ausfall.

Vor dem Saisonfinale in Okayama und Macao führt Muller nun mit 265 Punkten vor Priaulx (140) und Tarquini (236). Huff (196) darf sich nur noch geringe Titelchancen ausrechnen, Monteiro (158) ist neuer Fünfter vor Menu (149) und Farfus (149). Coronel (122) beschließt die Top 8 der Fahrerliste. In der Markentabelle hat Chevrolet (569) die Nase deutlich vor SEAT (524) und BMW (491).

Bei den Privatiers scheint indes eine Vorentscheidung gefallen zu sein: Hernández (118) führt nun deutlich - aber seit Valencia nicht mehr vor Teamkollege D'Aste (86), sondern vor Doppelsieger Poulsen (87), der einen großen Sprung gemacht hat. O'Young (85) ist Vierter vor (Engstler (81). Bei den Teams führt das Proteam (192) vor Bamboo (150), Engstler (110) und Poulsen (86).

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