• 19.09.2010 18:28

  • von Stefan Ziegler

Tarquini: "Der Start war entscheidend"

SR-Fahrer Gabriele Tarquini über seinen fünften Saisonsieg, das spannende Duell mit Andy Priaulx und den hohen Reifenverschleiß in Valencia 2010

(Motorsport-Total.com) - "Mission erfüllt" darf Gabriele Tarquini nach dem Europaabschluss der WTCC mit Fug und Recht von sich behaupten: Der italienische Rennfahrer stellte seinen SEAT León TDI zunächst auf die Pole-Position von Spanien und holte in den beiden Sprintrennen einen Sieg sowie einen dritten Platz. Dadurch schnappte sich Tarquini satte 40 WM-Punkte und ist jetzt wieder dicke im Geschäft.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini wurde Erster und Dritter und wahrte damit seine Titelchancen 2010

Bei 29 Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Yvan Muller (Chevrolet) will der 48-Jährige aber nichts über den Titelkampf hören: "An die Gesamtwertung denke ich nicht. Mir geht es einzig und alleine um Rennerfolge", betont Tarquini nach seinem Sieg in Valencia. "Wichtig war, die Pole-Position in die Führung umzumünzen. Der Start war entscheidend und es hat alles sehr gut für mich funktioniert."#w1#

Tarquini wehrt sich gegen die Chevrolet-Armada

"Gegen Rennende haben die Reifen etwas nachgelassen, denn die Strecke war heißer als noch in der Qualifikation", schildert der amtierende Weltmeister seine Eindrücke vom Circuit Ricardo Tormo. "Die Reifen wurden daher noch mehr beansprucht und man musste sich schon sorgfältig um sie kümmern. Die Rennen sind zwar kurz, aber lange genug, um die Vorderreifen auf eine harte Probe zu stellen."

Zudem musste sich Tarquini im ersten Rennen gegen eine blaue Übermacht zur Wehr setzen, hielt sich aber schadlos an der Spitze des Feldes. "Chevrolet hat eine starke Teamleistung gezeigt", sagt der Italiener und fügt hinzu: "Ich war alleine auf weiter Flur und sah nur Blau in meinen Rückspiegeln. Das ist keine einfache Situation, denn jeder Fehler kostet dich ziemlich viel", meint der WM-Routinier.

"Ich war alleine auf weiter Flur und sah nur Blau in meinen Rückspiegeln." Gabriele Tarquini

Von einer Drucksituation möchte Tarquini in diesem Zusammenhang aber nicht sprechen: "Ich konnte die Geschwindigkeit von Yvan recht einfach kontrollieren. Ich habe nicht allzu viel Druck verspürt, weil ich schon zur Rennmitte eine kleine Lücke aufgebaut hatte. Chevrolet war in den letzten Runden ein bisschen schneller als ich. Das ist aber nicht sehr schwierig, wenn du Teamkollegen hinter dir weißt."


Fotos: Gabriele Tarquini, WTCC in Valencia


Die Reifen begünstigen Priaulx in Rennen zwei

Auch im zweiten Sprintrennen des Tages wusste Tarquini durch eine fahrerische Leistung zu überzeugen, holte sich der 48-Jährige doch erneut ein Podium und weitere wichtige WM-Punkte. "Mit einem frontgetriebenen Auto kannst du vom achten Startplatz kaum besser abschneiden. In den ersten Runden gelang es mir, einige Konkurrenten zu überholen", berichtet Tarquini voller Stolz.

"In den Schlussrunden ging es dann noch einmal sehr zur Sache, vor allem natürlich mit Andy", meint der Titelverteidiger und erläutert die Umstände seines Zweikampfs mit BMW Fahrer Priaulx, der ihn einmal kurz überholt hatte. "Ich denke, da war er etwas zu optimistisch auf der Bremse. Ich konnte ihn dann im Gegenzug auf der Geraden zurück überholen", gibt Tarquini diesbezüglich zu Protokoll.

"Ich denke, da war er etwas zu optimistisch auf der Bremse." Gabriele Tarquini

Für den italienischen Rennfahrer ist klar, dass ihn seine Pneus in diese missliche Lage gebracht haben: "In der Endphase des Rennens war Andy fast eine Sekunde schneller als alle anderen. Der Hecktriebler geht halt überaus schonend und besser mit den Reifen um. Wir hatten bei diesen hohen Temperaturen hingegen so unsere liebe Not", sagt Tarquini, der dennoch 40 WM-Punkte einstrich.