• 28.04.2010 22:20

  • von Stefan Ziegler

Hintergrund: Rennfahrer auf Erkundungsgang

Rob Huff beschreibt seine Vorbereitungen für Marrakesch: Vor der Testsession am Freitag nimmt der Chevrolet-Pilot die Strecke unter die Lupe

(Motorsport-Total.com) - Erst zum zweiten Mal macht die Tourenwagen-WM in diesem Jahr in Marrakesch Station - und wieder werden die Piloten mit einigen Neuerungen konfrontiert: Damit auch die Formel 2 den Circuit de Marrakech unter die Räder nehmen kann, mussten die Veranstalter einige Modifizierungen an der Rennbahn vornehmen. Diese gilt es vor dem Rennwochenende zu sichten und genau auszuwerten.

Titel-Bild zur News: Robert Huff

Rob Huff hat allerbeste Erinnerungen an Marokko: 2009 holte er dort Pole und Sieg

Wie sich ein Rennfahrer mit dieser Aufgabe auseinander setzt, erklärt Chevrolet-Pilot Rob Huff im Gespräch mit 'Eurosport'. Für den britischen WTCC-Routinier hat die Vorbereitung auf die beiden WM-Läufe in Marokko schon zwei Tage vor dem Trainingsauftakt begonnen - am Mittwoch war Huff zum ersten Mal vor Ort, um sich ein Bild vom knapp 4,6 Kilometer langen Stadtkurs zu verschaffen.#w1#


Fotos: Robert Huff, WTCC in Curitiba


Auf was ist aber dabei zu achten, wenn man eine Streckenbegehung vornimmt? Huff erklärt seine Herangehensweise vor dem zweiten Saisonevent in Marrakesch: "Erst einmal werde ich an den Kurs gehen, wobei mich mein Vater begleiten wird. Wir unterhalten uns mit den Ingenieuren, um die Strecke wieder zu verinnerlichen", gibt der 30-Jährige vor der ersten Testsession zu Protokoll.

Augen auf beim Erkundungsgang

"Es geht darum, Näheres über die Veränderungen zu erfahren", meint Huff und verweist auf die jüngsten Umbaumaßnahmen der Organisatoren, welche den Kurs möglicherweise etwas schneller machen werden. Huff: "Meistens drehe ich ein paar Runden mit dem Fahrrad und schaue mich genau um. Du suchst kleine Bodenwellen, neue Kurven, Änderungen beim Asphaltbelag, Markierungen."

"Du suchst kleine Bodenwellen, neue Kurven, Änderungen beim Asphaltbelag, Markierungen." Rob Huff

"Einfach alles, was dir auffällt", bringt es der Chevrolet-Fahrer auf den Punkt und fügt hinzu: "Schon auf normalen Straßen bewegt sich der Asphalt und das tut er auf Rennstrecken noch deutlich mehr. Außerdem kommt am Ausgang der Kurven zuweilen Kunstrasen zum Einsatz. Wenn du dir das vorab genau ansiehst, weißt du, ob du diese Flächen nutzen kannst oder nicht", erläutert der Brite.

"Anhand der Informationen, die wir vorab von der FIA und der WTCC erhalten haben, können wir erkennen, dass sich das Streckenlayout im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert hat. Es sind aber sehr wohl einige Veränderungen vorgenommen worden, wie ich gehört habe", hält Huff fest. "Diese beziehen sich wahrscheinlich hauptsächlich auf die Auslaufzonen als auf den Kurs an sich."¿pbvin|64|2535|wtcc|0|1pb¿

Erst die Arbeit, dann ab in den Pool...

"Allerdings ist mir auch zu Ohren gekommen, dass die Strecke in gewissen Abschnitten etwas verbreitert wurde, weil in diesem Jahr erstmals auch die Formel 2 am Start ist. Aus diesem Grund wurden wohl auch die Randsteine in einigen Kurven etwas abgeflacht. Wenn das zutrifft, dann könnten die Geschwindigkeiten am Ausgang der entsprechenden Kurven etwas höher sein als 2009."

"Wir müssen uns vorab ein möglichst gutes Bild von der Strecke machen, um einen Vorteil zu gewinnen." Rob Huff

"Wir müssen uns daher vorab ein möglichst gutes Bild von der Strecke machen, um einen Vorteil zu gewinnen. Daher reisen wir schon sehr früh nach Marrakesch", erklärt Huff, der bereits seit Mittwoch vor Ort ist, um den Rennplatz zu erkunden - und auch, um sich an die heißen Temperaturen zu gewöhnen. "Meine Freundin wird wohl erst einmal in den Pool springen", witzelt der WTCC-Routinier.

"In Marokko hat es über 30 Grad Celsius und weil es so trocken ist, fühlt sich das an wie einhundert Grad. In Großbritannien wischt sich schon jeder den Schweiß von der Stirn, wenn das Thermometer einmal 20 Grad anzeigt. Da draußen ist das aber noch einmal etwas ganz anderes", so Huff. "Wenn ich meine Vorbereitungen abgeschlossen habe, werde ich sicherlich ebenfalls den Pool erkunden..."