• 25.07.2010 12:55

  • von Stefan Ziegler

D'Aste: Schwarze Flagge im Training - Das muss nicht sein!

Proteam-Fahrer Stefano D'Aste rät der Rennleitung zu mehr Fingerspitzengefühl im Freien Training und plädiert für ein weniger hartes Durchgreifen

(Motorsport-Total.com) - Bei den jüngsten WM-Events kam es in den Freien Trainings immer wieder zu Zwischenfällen, bei denen die Rennleitung kein Pardon kannte: Die Fahrer schossen in den Schikanen und Kurven immer wieder über das Ziel hinaus, räuberten zu sehr über die Randsteine oder verließen die Strecke mit allen vier Rädern. Die harte Konsequenz war in diesen Fällen zuletzt oft die schwarze Flagge.

Titel-Bild zur News: Stefano D'Aste

Stefano D'Aste sucht im Freien Training das Limit und will dafür keine Strafe kassieren

Auch Stefano D'Aste (Proteam) wurde in den vergangenen Wochen mehrfach "erwischt" und musste sein Freies Training teilweise vorzeitig beenden. Entsprechend ungehalten reagiert der Italiener auf die Entscheidungen der Rennleitung: "Es gibt wirklich keinen Grund, im Freien Training die schwarze Flagge zu zeigen, wenn man in der Schikane geradeaus fährt", findet der frühere Privatierchampion.#w1#

"Ich denke, es würde ausreichen, wenn man einfach die jeweilige Zeit streichen würde. Im Training versucht doch jeder, den richtigen Bremspunkt zu finden", erläutert D'Aste gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Manche Fahrer waren vielleicht schon einmal vor Ort, ich war in Zolder beispielsweise erstmals am Start. Da muss ich natürlich das Limit suchen", bringt es der BMW Pilot auf den Punkt.


Fotos: Proteam, WTCC in Brands Hatch


"Und wenn ich mich dabei einmal vertue, dann fahre ich doch lieber geradeaus, als dass ich einen Unfall baue oder im Kiesbett lande. Die Rennleitung sollte Verständnis dafür haben, dass wir im Freien Training dieses oder jenes ausprobieren müssen", sagt D'Aste und plädiert für mehr Einsicht: "Klar gibt es Regeln, doch manchmal kannst du diese als Fahrer halt nicht befolgen."

"Wenn du dir dabei einen unerlaubten Vorteil verschaffst, dann ist das natürlich ein Regelverstoß. Dann ist eine Strafe durchaus angebracht", gibt der WTCC-Routinier zu Protokoll und fügt hinzu: "Meiner Meinung nach ist die Situation aber eine andere, wenn du auf der Bremse blockierende Räder hast und einfach geradeaus fahren musst. Vielleicht ist das nicht allen Beteiligten bewusst."

"Wir tun das aber nicht absichtlich. Aus 20 guten Fahrern werden in einem Freien Training gewiss keine Volltrottel", hält D'Aste abschließend fest. Zumal die Trainingszeit in der Tourenwagen-WM ohnehin auf ein Minimum beschränkt ist: In zweimal 30 Minuten bereiten sich die Fahrer auf die Qualifikation vor, nach einem 15-minütigen Warmup beginnen schon die beiden WM-Rennen.