Guintoli schwärmt von der RSV4 und dem Team

WM-Leader Sylvain Guintoli lobt die besonnene Arbeitsweise des Aprilia-Teams und ist nicht der Meinung, dass die RSV4 für Max Biaggi entwickelt wurde

(Motorsport-Total.com) - Der erste Teil der Saison 2013 war für Aprilia-Neuzugang Sylvain Guintoli sehr erfolgreich. Der Franzose führt die Fahrerwertung in der Sommerpause vor Vizeweltmeister Tom Sykes und Teamkollege Eugene Laverty an. Noch im Vorjahr musste Guintoli eine schwere Zeit durchmachen und war Mitte der Saison arbeitslos. Doch dann wechselte er im Winter überraschend zum Aprilia-Werksteam.

Titel-Bild zur News: Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli führt die Fahrerwertung momentan mit 13 Punkten Vorsprung an Zoom

Der Umstieg verlief problemlos. Von Saisonbeginn an war der ehemalige MotoGP-Pilot konkurrenzfähig. "Am meisten schockierte mich die Ruhe in der Box. Alles wurde sehr schnell, ruhig und effizient erledigt. Die Atmosphäre ist toll, richtig toll. Man kann es mit einer gut geschmierten Maschine vergleichen", lobt Guintoli im Gespräch mit 'Crash.net' die Arbeitsweise im Team.

"Bei Effenbert war ich der Underdog und Erfolge waren eine Zugabe. Bei Aprilia gibt es eine gewisse Erwartungshaltung. Ich mag diesen Druck. Man braucht ihn, er macht dich besser. Dieses Jahr ist das richtig, um diesen Druck zu haben, auf einem Sieger-Motorrad zu sitzen und in einem Sieger-Team zu fahren. Ich liebe das, es ist toll, motivierend, herausfordernd und interessant", so Guintoli.

Teamchef Luigi Dall'Igna musste in der laufenden Saison bereits einige heiße Duelle seiner beiden Piloten am Kommandostand beobachten. Dennoch blieb er immer ruhig. "Gigi ist jemand, der sehr viel Last auf seinen Schultern trägt. Ich denke, was wir sehen ist nicht das, was in ihm vor sich geht. Ich weiß, er ist sehr passioniert, wenn es ums Gewinnen und den Rennsport geht. Von außen wirkt er immer ruhig", erklärt Guintoli.


Fotos: Superbike-WM in Silverstone


Der Ex-Grand-Prix-Pilot fuhr in seiner Karriere bereits einige Motorräder: Von Zweitaktern über MotoGP-Bikes bis hin zur Superbike-Ducati. Mit der Aprilia RSV4 kommt Guintoli blendend zurecht. "Die Leute sagen, dass sie für Max Biaggi konstruiert wurde und sehr klein ist. Doch sie fühlt sich nicht an wie Max' Ex-Maschine", stellt er klar. "Sie fühlt sich an wie meine Maschine."

"Das Motorrad wirkt kompakt, weil die Taille so schmal und dünn ist. Man hat sehr viel Platz auf dem Motorrad. Ich kann mich auf den Geraden komplett hinter der Verkleidung verstecken. Es fühlt sich nicht wie ein kleines Motorrad an. Das Finish und die Details sind unglaublich", schwärmt der Franzose. "Sicher ist das Motorrad sehr schnell. Beim Fahren spürt man, dass es sehr spitz und präzise funktioniert. Man kann behaupten, dass es sehr gut ausbalanciert ist. Es ist das beste Motorrad, das ich bisher gefahren bin. Ich liebe es, dieses Motorrad zu fahren."