• 30.03.2010 15:37

Wie das Triebwerk zum Brüllen gebracht wird

Das Anlassen eines Formel-1-Motors erfolgt anhand einer speziell festgelegten Prozedur: Erst Daten, dann Benzin, dann Drehzahl

(Motorsport-Total.com) - Im Privatwagen wird der Zündschlüssel gedreht, oder in einigen Modellen - ähnlich wie bei vielen Motorsportfahrzeugen - einfach ein Startknopf gedrückt, um den Motor zum Leben zu erwecken. Nicht so in der modernen Formel 1. Ein Bolide in der Königsklasse hat am Lenkrad zahlreiche Knöpfe zum Verstellen der verschiedensten Parameter, es gibt jedoch keine Möglichkeit, den V8 als Fahrer allein zu zünden.

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Als Pilot ist man also auf die Mannschaft angewiesen. Das Anlassen eines Formel-1-Triebwerks erfolgt nach einer strikt festgelegten Prozedur. "Zuerst schauen die Dateningenieure, die Motoren- und Chassistechniker auf ihre Displays. Wenn alle Parameter im passenden Bereich sind, dann folgt der nächste Schritt", sagt Renault-Motoreningenieur Remi Taffin über den Vorgang, der letztlich die Stille bricht.#w1#

"Im zweiten Schritt pumpen wir dann etwas Benzin in den Motor. Gerade nur so viel, sodass es für die Zündung und die weitere Benzinversorgung ausreicht", erklärt der Franzose. Der Fahrer muss indes den Hauptschalter der Elektrik in passende Stellung gebracht haben. "Wir setzen dann etwa fünf Sekunden später den externen Starter hinten beim Getriebe an."

"Der Starter geht mit etwa 1.000 Umdrehungen pro Minute ans Werk", sagt Taffin. "Dann sollte der Motor anspringen, wenn denn wirklich alle Parameter gestimmt haben. Generell sind dabei reichlich Computer im Einsatz. Hauptsächlich schauen wir aber auf zwei Laptops, wo wir alle wichtigen Daten auf einen Blick ablesen können: Benzindruck und so weiter."