Nach Kurt Busch: Fährt auch Kyle Larson das Indy 500?

Nun findet auch Kyle Larson Gefallen an einem Doppelstart Indy 500 / Coca-Cola 600 - Jeff Gordon bedauert, dass Hendrick für den Ganassi-Neuzugang keinen Platz hat

(Motorsport-Total.com) - Robby Gordon war vor zehn Jahren der bisher letzte Fahrer, der das berühmte "Double" bestehend aus Indy 500 und Coca-Cola 600 in Angriff nahm. In diesem Jahr könnte sich ein solches Szenario wiederholen. Doch weder der inzwischen in der Offroad-Szene aktive Robby Gordon noch der dreimalige NASCAR-Champion Tony Stewart, der das "Double" seinerseits zweimal (1999 und 2001) durchzog, sind die heißesten Kandidaten.

Titel-Bild zur News: Kyle Larson

Kyle Larsons Blick geht über die NASCAR-Szene hinaus Zoom

Stattdessen ist es Kurt Busch, der sich gute Chancen auf einen Doppelstart am letzten Mai-Wochenende ausrechnet. Der Stewart/Haas-Neuzugang beziffert die Chance auf einen Indy-500-Gaststart auf "70 Prozent". Auf IndyCar-Seite hat der ältere der beiden Busch-Brothers Kontakte zu den Topteams von Michael Andretti und Chip Ganassi geknüpft. Ob sich das "Double" für Kurt Busch realisieren lässt, muss in den kommenden Wochen geklärt werden.

Derweil ist auch Ganassis NASCAR-Neuzugang Kyle Larson auf den Geschmack gekommen. Der 21-jährige Kalifornier würde selbst liebend gern einmal das "Double" in Angriff nehmen. "Ich würde dieses Rennen sehr gern fahren, doch im Moment habe ich auf der NASCAR-Seite alle Hände voll zu tun", so Larsons Indy-Liebeserklärung am Rande der NASCAR-Media-Tour in dieser Woche in Charlotte.

Bei Chip Ganassi schon mal vorgefühlt...

Die Verpflichtungen rund um seine Rookie-Saison im Sprint-Cup halten Larson jedenfalls nicht davon ab, schon einmal bei Chip Ganassi vorzufühlen. Ganassi hat als Owner nicht weniger als zehn IndyCar-Titel und vier Indy-500-Triumphe auf der Habenseite.

Chip Ganassi

Chip Ganassi steht dem Thema Indy-500-Gaststarts positiv gegenüber Zoom

"Ich habe Chip schon gefragt, ob ich dort fahren könnte. Ich weiß aber noch nicht, wann es passieren wird", lässt Larson anklingen, dass Ganassi dem Thema Indy-500-Gaststart auch in seinem Fall grundsätzlich positiv gegenübersteht. Dies unterstreicht der junge Kalifornier, indem er anmerkt: "Es sieht so aus als würde ich der Sache näher kommen. Hoffentlich kann ich Chip so sehr beeindrucken, dass er mich fahren lässt."

Einen anderen mehrfachen Champion hat Larson längst beeindruckt: Jeff Gordon. Der viermalige Sprint-Cup-Champion in Diensten von Hendrick Motorsports schwärmt vom Ganassi-Neuzugang in den höchsten Tönen: "Ich sehe in ihm einen Fahrer, der mehr als jeder andere aus einem Auto herausholen kann. Er besitzt unglaublich viel Talent und ist kreativ, wenn es darum geht, neue Linien auf einer Rennstrecke zu finden."

Jeff Gordon schwärmt - und ärgert sich

"Er hat einfach alles, was man braucht", so Gordons Urteil über Larson, der es bei seinen bisher 43 NASCAR-Rennen (sechs in der Truck-Serie, 33 in der Nationwide-Serie und vier im Sprint-Cup) auf einen Sieg (Truck-Rennen in Rockingham) und insgesamt zwölf Top-5- und 22 Top-10-Platzierungen gebracht hat. Einen Nationwide-Sieg verpasste Larson im Verlauf seiner Rookie-Saison 2013 mehrfach nur knapp.

Jeff Gordon

Jeff Gordon hätte Kyle Larson am liebsten zu Hendrick Motorsports geholt Zoom

Genau wie Tony Stewart hat Jeff Gordon keinen Zweifel daran, dass Larson die NASCAR-Zukunft gehört. Das Einzige, was Gordon beim Gedanken an seinen 21 Jahre jüngeren Heimatkollegen (Larson stammt aus Sacramento, Gordon aus dem 100 Kilometer entfernten Vallejo) stört? Dass der Super-Rookie nicht für Hendrick Motorsports ins Lenkrad greift.

Teambesitzer Rick Hendrick und Jeff Gordon - Mitbesitzer am Hendrick-Chevy von Jimmie Johnson - hatten ihre Fühler tatsächlich nach Larson ausgestreckt. Zu einer Einigung kam es aber nicht, weil Hendrick Motorsports mit vier Fahrzeugen für Gordon, Johnson, Dale Earnhardt Jr. und Kasey Kahne das von NASCAR auferlegte Limit für Multi-Car-Teams bereits ausreizt.

Volles Haus bei Hendrick

"Ganz ehrlich: Ich bin enttäuscht darüber, dass er nicht für uns fährt, aber wir hatten einfach keinen Platz für ihn. Er saß in meinem Bürostuhl und wir haben uns über die Zukunft unterhalten. Schade, dass es nicht gelungen ist, eine Vereinbarung zu treffen", offenbarte Gordon am Rande der NASCAR-Media-Tour in Charlotte in Bezug auf Larson.

Jimmie Johnson, Jeff Gordon, Rick Hendrick, Kasey Kahne, Dale Earnhardt Jun.

Rick Hendrick mit Jimmie Johnson, Jeff Gordon, Dale Earnhardt Jr., Kasey Kahne Zoom

Rick Hendricks und Jeff Gordons Verlust ist Chip Ganassis Gewinn. In dessen Team hat Larson bekanntlich die Nachfolge von Juan Pablo Montoya angetreten und fährt am Steuer des roten Target-Chevy mit der Startnummer 42 seine erste volle Sprint-Cup-Saison. Diese beginnt am 23. Februar mit dem Daytona 500.

"Chip hat alles richtig gemacht. Er hat ihn unter Vertrag genommen und gibt ihm die notwendigen Möglichkeiten, um sein Talent zu zeigen. Der Sprint-Cup ist die Umgebung, in die er gehört. Für ihn freut es mich sehr und unser Sport wird davon profitieren", so Gordons abschließende Larson-Analyse.