• 16.02.2014 21:32

  • von Pete Fink

Daytona-Pole: Die 3 endlich wieder auf der 1

Das Comeback ist geglückt: Austin Dillon holt bei der Rückkehr der Startnummer 3 die Pole-Position zum Daytona 500 - Martin Truex Jr. steht auf Platz zwei

(Motorsport-Total.com) - Es ist wie gemalt: Sprint-Cup-Rookie Austin Dillon (Childress-Chevrolet) fährt bei der Rückkehr der legendären Startnummer 3 gleich auf die Pole-Position zum Daytona 500! Allerdings ist diese Leistung auch keine große Überraschung, denn die gesamte Childress-Flotte zeigte sich im noch jungen Jahr 2014 auf dem Daytona International Speedway bisher bestens aufgelegt. Nach einem sehr guten Test im Januar und einem superschnellen Daytona-Samstag folgte am Sonntag nun in 45,914 Sekunden die Krönung: der so prestigeträchtige Startplatz eins.

Titel-Bild zur News: Austin Dillon

Austin Dillon stellt die Startnummer 3 beim Comeback auf die Daytona-Pole Zoom

"Das ist der Wahnsinn", freute sich der 23-jährige Childress-Enkel, der 1998 beim einzigen Daytona-Triumph von Dale Earnhardt Sr. als siebenjähriger Knirps mit in der Victory Lane stand. Das Comeback der legendären Startnummer 3, in der Earnhardt 2001 im Daytona 500 tödlich verunglückte, war in der Off-Season ein großes Thema. "Jeder will, dass diese Startnummer vorne mitfährt", weiß Dillon den großen Druck einzuschätzen. "Wir waren uns klar darüber, dass wir ein schnelles Auto haben. Jetzt ging es nur darum, fokussiert zu bleiben und unsere Leistung abzurufen."

Das gelang der gesamten Childress-Fraktion prächtig: Ryan Newman (5.), Paul Menard (10.) und auch der zweite Sprint-Cup-Rookie Brian Scott (12.) klassierten sich allesamt im Vorderfeld. Das I-Tüpfelchen setzte jedoch Martin Truex Jr. aus dem kleinen Furniture-Row-Team, der in 45,953 Sekunden auf Startplatz zwei fuhr. Auch Truex, der im Januar gar nicht in Daytona testete, hat mit seiner FRR-Kundenmannschaft Childress-Power unter der Motorhaube. "Die erste Startreihe - genau deswegen sind wir hier", lautete seine Bilanz, während sich Richard Childress so richtig freuen konnte: "Ich bin einfach nur stolz."


Daytona 500

Greg Biffle lief bereits das gesamte Daytona-Wochenende mit einem breiten Grinsen durch das Fahrerlager und seit dem Sonntagabend ist der Grund für alle Welt sichtbar: Nach einem sehr schwachen Januar-Test drehte das inoffizielle Ford-Werksteam an einigen Stellschrauben und schlug im Einzelzeitfahren zu: Mit einer fliegenden Runde von 45,961 Sekunden holte sich der 44-Jährige aus Vancouver Rang drei. "Ich bin stolz auf unser Team, denn wir haben unsere Hauaufgaben wirklich erledigt", sagte "The Biff". In der Tat: Auch Carl Edwards (4.) und Ricky Stenhouse (9.) fuhren in die Top 10.

Schlappe für Toyota

Überhaupt geriet das Einzelzeitfahren über zwei fliegende Runden zu einer quasi internen Show von Ford und Chevrolet, während die Toyota-Fraktion eine kräftige Abreibung erlitt: Vizemeister Matt Kenseth (Gibbs) war als 17. noch der schnellste Pilot mit Japan-Power, was das "Great American Race" freilich noch nichts bedeuten mag. Vierter Ford-Fahrer in den Top 10 war Brad Keselowski (Penske) als Sechster. Die Hendrick-Fahne hielten Dale Earnhardt Jr. und Jeff Gordon auf den Plätzen sieben und acht hoch. Childress und Hendrick sind die beiden NASCAR-Motorentuner aus dem Hause Chevrolet.

Matt Kenseth

Schlappe: Matt Kenseth war als 17. der beste Toyota-Pilot Zoom

Bei Stewart/Haas Racing und deren Hendrick-Kundentriebwerken kam es am Samstag gleich zu zwei Motorschäden für Tony Stewart (35.) und Danica Patrick, die deswegen beim Daytona 500 in jedem Fall von ganz hinten starten werden. Insofern ging man bei Stewart/Haas überhaupt kein Risiko ein. Die Quittung ist logisch: Neuzugang Kevin Harvick war als 23. der Beste der Stewart/Haas-Flotte, für Vorjahrespolesetterin Patrick reichte es dieses Mal nur zu Rang 25, Kurt Busch kam auf Platz 28.

Übrigens: Denny Hamlin (22.) machte sich bei den US-amerikanischen TV-Kollegen den Spaß und tippte im Studio die Zeit seines Teamkollegens Kyle Busch mit einer 46,28. Wenn es denn noch Fragen über die aktuellen Simulationsprogramme im hinter den Kulissen so hochtechnisierten Sprint-Cup gab, dann dürften sich diese erledigt haben: Kyle Busch (21.) fuhr wenige Augenblicke nach dem Hamlin-Tipp eine Zeit von 46,272 Sekunden.

Wer steht schon im Daytona 500?

Ganz hinten im Feld musste Dave Blaney (49.) seine Runde im nagelneuen Humphrey-Ford mit technischen Problemen abbrechen und kam so gar nicht auf eine gewertete Zeit. Damit steht die erste Startreihe zum Daytona 500 anno 2014 fest. Die restlichen Startplätze drei bis 32 werden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in den beiden Duel-Rennen über jeweils 60 Runden ausgefahren. Doch neben Polesetter Dillon und Truex gibt es noch ein paar weitere Piloten, die bereits sicher im Daytona 500 stehen.

Austin Dillon

Die erste Reihe für das Daytona 500: Martin Truex Jr. und Austin Dillon Zoom

Denn auch die heutigen Plätze drei bis sechs (Biffle, Edwards, Newman und Keselowski) haben ihre Qualifikation zum Daytona 500 bereits in der Tasche, weil die Startplätze 33 bis 36 für die vier schnellsten Piloten aus dem Einzelzeitfahren reserviert sind, die sich nicht in den beiden Duels qualifizieren konnten. Sollte sich dieses Quartett in den Duels qualifizieren, werden diese vier Startplätze an die nächstfolgenden Piloten vergeben, die noch nicht im Rennen stehen.

Gleiches gilt für die Top 6 der Ownerwertung 2013 (Jimmie Johnson, Matt Kenseth, Kevin Harvick, Kyle Busch, Dale Earnhardt Jr. und Jeff Gordon). Auch diese sechs Piloten stehen mindestens auf den Startplätzen 37 bis 42. Es sei denn, sie verbessern sich in ihrem jeweiligen Duel, denn die Duel-Platzierung hat für die endgültige Startaufstellung in jedem Fall den Vorrang. Das Daytona 500 wird am Sonntagabend ab 18 Uhr live auf 'Motorvision TV' übertragen. Am Mikrofon sitzen Stefan Heinrich und Pete Fink.