Bann gebrochen: Erster Saisonsieg für Keselowski!

Nationwide-Champion Brad Keselowski holte sich in Kentucky nach einem weiteren Spritpoker seinen ersten Saisonsieg vor Kevin Harvick und Kyle Busch

(Motorsport-Total.com) - 18 Rennen hat es gedauert, bis der amtierende Champion Brad Keselowski wieder in der Victory Lane eines Nationwide-Rennens feiern durfte. Beim Feed the Children 300 auf dem Kentucky Speedway war es nach reichlich Pech in den Rennen zuvor endlich soweit. Keselowski lieferte sich über weite Strecken des 200-Runden-Rennens auf dem 1,5-Meilen-Oval in Sparta im US-Bundesstaat Kentucky ein Duell mit Kevin Harvick (Harvick-Chevrolet) um die Führung und konnte sich dank spritsparender Fahrweise in den Schlussrunden schließlich den Sieg sichern.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Brad Keselowski erwies sich einmal mehr als Meister der spritsparenden Fahrweise

"Wir kamen mit einem brandneuen Auto hierher. Das ging nicht nur wie die Hölle, sondern hatte zudem einen hervorragenden Spritverbrauch", freute sich Keselowski in der Victory Lane. Am Duell mit Harvick um die Spitzenposition fand der Penske-Pilot eigener Aussage zufolge großen Gefallen: "Gegen Kevin zu fahren hat heute richtig Spaß gemacht. In den Schlussrunden haben wir gepokert. Das hat sich ausgezahlt." Die Frage nach dem entscheidenden Trick in Sachen Spritverbrauch beantwortete der Champion mit dem berühmten Popometer: "Mein Hintern fungierte einmal mehr als spezielles Messgerät."


Fotos: NASCAR in Kentucky


Harvick, der in der Anfangsphase für 56 Runden das Zepter übernommen hatte, musste sich schließlich mit Platz zwei begnügen. Den Ausschlag gab nicht zuletzt eine Misskommunikation mit seinem eigenen Team sechs Runden vor Schluss. "Das war sehr verwirrend. Ich wusste überhaupt nicht was los ist", gestand der Kalifornier, der auf Anweisung seines Crewchiefs in Turn 4 verlangsamte, um in die Boxengasse abzubiegen, dann aber doch zum Weiterfahren angewiesen wurde und so entscheidende Sekunden verlor.

Kyle Busch, der das Rennen nach einem Crash im Qualifying vom Ende des Feldes im Ersatzauto aufnehmen musste, kam hinter Keselowski und Harvick als Dritter ins Ziel und bedankte sich umgehend beim Gibbs-Team. "Ich habe es heute im Qualifying verbockt, aber meine Jungs haben das gesamte Rennen über tolle Arbeit geleistet."

Keselowski holt sich die Führung in der Boxengasse

Polesetter Elliott Sadler führte das Feld in die erste von 200 Runden unter Flutlicht, musste die Spitzenposition aber bereits im zehnten Umlauf an seinen Teamkollegen und Boss Kevin Harvick abtreten. Der Kalifornier kontrollierte das Geschehen an der Spitze bis zur zweiten Gelbphase in Runde 65. Nach einem Crash von Will Kimmel (Go-Green-Ford) in Turn 4 suchte das Feld geschlossen die Boxengasse auf. Keselowskis Penske-Truppe war beim Stopp einen Tick schneller als die Harvick-Jungs, weshalb der Champion erstmals im Rennen die Führung übernehmen konnte.

Bei Halbzeit führte Keselowski vor Harvick, Carl Edwards, Kyle Busch und Joey Logano. Nach zwei weiteren unmittelbar aufeinanderfolgenden Gelbphasen - ausgelöst durch Abflüge von Brian Scott (Gibbs-Toyota) und Robert Richardson (R3-Dodge) in Runde 100 sowie durch NASCAR-Oldie Morgan Shepherd (Faith-Chevrolet) in Runde 106 - konnte sich Keselowski zunächst vom Feld lösen.

Da der Penske-Pilot beim letzten Routinestopp in Runde 133 auf einen Reifenwechsel verzichtete, lag er auch beim finalen Restart in Führung. Anders als beim vorangegangenen Green-Flag-Run hielt sich Harvick diesmal allerdings mit knappem Abstand im Windschatten des weißen Dodge Challenger auf.

15 Runden vor Schluss lagen die Top 5 - Keselowski, Harvick, Edwards, Ricky Stenhouse Jr. und Kyle Busch - innerhalb von vier Sekunden, als wenig später einer nach dem anderen aus der Verfolgergruppe zu einem letzten Splash-and-Dash-Stopp die Boxengasse aufsuchte.

Missverständnis kostet Harvick letzte Siegchance

Kevin Harvick, Brad Keselowski

Kevin Harvick und Brad Keselowski drückten dem Rennen ihren Stempel auf Zoom

Dank des Missverständnisses im Team von Harvick, konnte der führende Keselowski in den finalen Umläufen Tempo heraus nehmen und seinen ersten Saisonsieg nach 132 Führungsrunden letztlich unter Dach und Fach bringen. Harvick lief mit 1,180 Sekunden Rückstand als Zweiter ein. Kyle Busch schleppte sich mit dem letzten Tropfen Sprit als Dritter über die Linie.

Platz vier ging an Kasey Kahne, der an diesem Wochenende im giftgrünen JR-Chevy mit der Startnummer 7 Platz nahm, in dem vor Wochenfrist noch Danica Patrick saß. "Zu Beginn hatten wir massives Übersteuern" klagte Kahne. "Im Verlauf des Rennens haben wir das Auto zwar nicht perfekt hinbekommen, aber es wurde deutlich besser. Der gute Spritverbrauch hat uns am Schluss gerettet."

Im Verlauf des Rennens hatte Kahne einen brenzligen Moment zu überstehen, als NASCAR-Olide Mark Martin - der an diesem Wochenende seinen vierten und letzten Start in dieser Saison im Turner-Chevrolet mit der Startnummer 32 absolvierte - den JR-Chevy von Kahne um ein Haar in die Außenmauer von Turn 3 befördert hätte. Für Martin reichte es nach zuvor drei Top-10-Platzierungen diesmal nur zu Rang 14.

Elliott Sadler belegte im zweiten Harvick-Chevrolet Rang fünf und übernahm damit wieder die Tabellenführung von Turner-Pilot Reed Sorenson, der in Kentucky auf Platz 17 ins Ziel kam. Unterdessen war für die Roush-Truppe wenig zu holen. Carl Edwards belegte als bester Vertreter des Teams Rang acht unmittelbar vor Teamkollege Stenhouse. Für Gibbs-Pilot Joey Logano reichte es nach drei Kentucky-Siegen in den vergangenen drei Jahren diesmal nur zu Rang zehn.

Die Nationwide-Top-10 aus Sparta:

01. Brad Keselowski (Penske-Dodge)
02. Kevin Harvick (Harvick-Chevrolet)
03. Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
04. Kasey Kahne (JR-Chevrolet)
05. Elliott Sadler (Harvick-Chevrolet)
06. Kenny Wallace (RAB-Toyota)
07. Michael Annett (Wallace-Toyota)
08. Carl Edwards (Roush-Ford)
09. Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
10. Joey Logano (Gibbs-Toyota)

Der Nationwide-Gesamtstand (Top 10 nach 18/34 Rennen):

01. Elliott Sadler 641 Punkte
02. Reed Sorenson -4
03. Ricky Stenhouse Jr. -27
04. Justin Allgaier -43
05. Jason Leffler -73
06. Aric Almirola -88
07. Kenny Wallace -109
08. Steve Wallace -151
09. Michael Annett -158
10. Brian Scott -158

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