Vinales will nichts ausschließen: Titel "könnte passieren"

Maverick Vinales geht voller Begeisterung in sein erstes Yamaha-Jahr und stellt klar, dass er nicht zum Spaß zum amtierenden Weltmeisterteam gestoßen ist

(Motorsport-Total.com) - Größere Vorschusslorbeeren als zwei Bestzeiten auf Anhieb kann man sich kaum verschaffen - Maverick Vinales ist bei den MotoGP-Testfahrten in Valencia nach dem Finalrennen vergangene Saison bei Yamaha eingeschlagen wie ein Komet. Auch bei einem Test in Sepang Ende November zeigte sich der Spanier sehr stark aufgelegt. Teamkollege Valentino Rossi ließ sich schon zu der Aussage hinreißen, dass Vinales klarer Titelkandidat sei. Was denkt der 22-Jährige darüber?

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales wird in seinem ersten Yamaha-Jahr einiges zugetraut Zoom

Er nimmt zumindest kein Blatt vor den Mund: "Mein Ziel ist ganz klar, zu gewinnen. Das will doch jeder Fahrer." Er sei nicht zu Yamaha gekommen, um dauerhaft auf einem Stuhl zu sitzen, grinst er im Hinblick auf die Interviewposition auf einem Holzstuhl. "Ich bringe großen Arbeitseifer, Motivation und Siegeswillen mit." Ist im ersten Jahr gar der WM-Titel drin? "Könnte passieren", grinst der Sieger des Silverstone-Rennens von 2016. "Dafür bin ich schließlich hier." (Yamaha präsentiert die YZR-M1 für 2017)

Klotzen und nicht kleckern, Vinales versucht erst gar nicht, seine Ambitionen kleinzureden. So, wie er sich bei den Testfahrten schlug, steckt hinter diesen Worten aber durchaus etwas mehr. Er kann es selbst kaum glauben, wie märchenhaft der Umstieg von der Suzuki auf die Yamaha gelaufen ist: "Es war merkwürdig, denn ich hatte von Anfang an das Gefühl, richtig schnell zu fahren. Schon die ersten Runden habe ich wirklich genossen. Ich war überrascht, dass ich auf Anhieb so schnell fahren konnte."

Vor allem der Grip des Hinterrads haut ihn regelrecht um: "Die Beschleunigung aus den Kurven heraus ist wirklich beeindruckend. Es geht so sanft, aber gleichzeitig hat man so viel Leistung. Das ist eine wirklich tolle Eigenschaft dieser Maschine. Ich mag es, früh ans Gas zu gehen und da wird mir die Yamaha kommendes Jahr helfen. Es ist das wohl beste Motorrad, das ich je gefahren bin."


Fotos: Präsentation Yamaha M1 2017


Natürlich ist Vinales bei weitem noch nicht am absoluten Maximum angekommen, gerade das macht seine bisherigen Performances so unheimlich. Vor allem am Kurveneingang wünscht er sich noch Verbesserungen, um etwas mehr Speed in die Kurve mit hineinnehmen zu können. "Ich werde auch hart daran arbeiten, wie sich das Motorrad gegen Ende des Rennens verhält", kündigt er sein Programm für die Vorsaisontests an. Keine Bestzeit ist etwas wert, wenn es in der Schlussphase des Rennens nicht mehr läuft.


Yamaha: Maverick Vinales' Team stellt sich vor

Das Team hinter dem Fahrer im Porträt Weitere Motorrad-Videos

Neben dem Motorrad war er auch positiv von der Teamatmosphäre überrascht. "Mein erster Eindruck, als ich von außen in die Box geschaut habe, war: 'Wow, diese Leute sind echt professionell und meinen es richtig ernst!'", erinnert er sich an seine ersten Berührungspunkte mit dem Team. "Aber als ich das alles von innen gesehen habe, war es eine richtig familiäre Atmosphäre. Ich kann mich nicht erinnern, mich jemals so wohlgefühlt zu haben." Die Voraussetzungen stimmen also fürs erste gemeinsame Jahr. Nach diesem Winter sind alle äußerst gespannt auf Vinales' Leistungen - am meisten wohl er selbst.