MotoGP-Rennen in Jerez: Bagnaia gewinnt Gigantenduell gegen Marquez

Francesco Bagnaia behält in einem Duell auf Augenhöhe die Oberhand gegenüber Marc Marquez - Marco Bezzecchi Dritter - Jorge Martin scheidet durch Sturz aus

(Motorsport-Total.com) - In einem Duell auf höchstem Niveau hat sich Francesco Bagnaia (Ducati) gegen Marc Marquez (Gresini-Ducati) durchgesetzt und den Grand Prix von Spanien vor einer Rekordkulisse in Jerez gewonnen. Jorge Martin (Pramac-Ducati) schied in Führung liegend durch Sturz aus (zum Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia, Marc Marquez

Francesco Bagnaia hat sich gegen Marc Marquez durchgesetzt Zoom

"Ich hatte heute großen Spaß", lacht Bagnaia. "Das Duell mit Marc war stark. Immer, wenn du mit Marc kämpfst, musst du aggressiv sein. Das war richtig gut, ich habe es sehr genossen. All die Fans hier an der Strecke, das ist etwas Unglaubliches. Ich möchte mich bei allen bedanken."

Beim Start zum Rennen über 25 Runden gewann Marc Marquez von der Poleposition den Holeshot. In Runde eins überholte Bagnaia vor der Pedrosa-Kurve Martin auf der Außenseite und schnappte sich den zweiten Platz.

Und in der Zielkurve (Lorenzo-Kurve) überholte Bagnaia Marc Marquez und übernahm die Führung. Zu Beginn der zweiten Runde wollte der Spanier kontern, aber es klappte nicht. Beinahe wäre es zur Kollision mit Martin gewonnen. Marc Marquez fiel auf Platz drei zurück.

Am Ende der zweiten Runde machte Bagnaia einen Fehler in der Zielkurve und Martin übernahm die Führung. Am Ende der vierten Runde wurde Marc Marquez von Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) überholt und war nur noch Vierter. Die Top 4 konnten sich von den Verfolgern absetzen.

Bagnaia klebte am Hinterreifen von Martin, fand aber keinen Weg vorbei. Eine knappe Sekunde dahinter drehten Bezzecchi und Marc Marquez ihre Runden. In der elften Runde die erste entscheidende Szene: Martin stürzte in Führung liegend in Kurve 6 - Vorderrad eingeklappt.

Somit führte Bagnaia acht Zehntelsekunden vor Bezzecchi. Weitere acht Zehntelsekunden dahinter war Marc Marquez Dritter. Schließlich entwickelte sich ein Duell um den zweiten Platz. In Runde 14 bremste sich Marc Marquez in Kurve 6 an Bezzecchi vorbei.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Bagnaia eine Sekunde Vorsprung. Zehntel um Zehntel arbeitete sich Marc Marquez an die rote Ducati heran. Der Abstand zwischen den beiden pendelte sich bei rund 0,6 Sekunden ein. Aber der Lokalmatador machte weiter Druck.

Marc Marquez attackiert Bagnaia

Fünf Runden vor Rennende hatte er Bagnaia eingeholt. In Kurve 9 machte Marc Marquez sein Manöver und überholte. Aber Bagnaia hielt dagegen, in Kurve 10 kam es zu einer leichten Berührung und Bagnaia war wieder vorne.

Eine Runde später probierte Marc Marquez an der gleichen Stelle das exakt gleiche Manöver, aber er konnte die Linie nicht halten und Bagnaia stach wieder innen durch. Bagnaia versuchte anschließend in der ersten Hälfte der Runde einen kleinen Vorsprung herauszufahren.

Das klappte auch, denn mit der schnellsten Rennrunde nahm er seinem Verfolger vier Zehntelsekunden ab. Das war die Entscheidung. Marc Marquez hatte keine Antwort mehr darauf. Für die letzte Runde hatte Bagnaia eine halbe Sekunde Vorsprung.

Bagnaia machte keinen Fehler mehr und Marc Marquez musste sich knapp geschlagen geben. "Das war ein ganz wichtiges Rennen für mich", sagt der Spanier. "Ich hatte heute den Speed, um mit Bagnaia zu kämpfen."

"Anfangs war ich ein bisschen verkrampft, denn in Austin hatte ich einen Sturz und gestern wieder. Deshalb war ich zu Beginn, als der Tank noch voll war, ein bisschen verkrampft und habe ein paar Positionen verloren. Aber der Speed war da, um zurückzuschlagen."

"Es war ein enges Duell, wie in alten Zeiten. Das hat Spaß gemacht. Das war Racing! In der letzten Runde war er extrem stark. Ich habe versucht, ihm zu folgen, aber er war einen Tick stärker. Trotzdem freue mich sehr über dieses erste Podium."

Rookie Pedro Acosta Zehnter

Mit vier Sekunden Rückstand fuhr Bezzecchi als Dritter auf das Podium. Im Dreikampf um Platz vier setzte sich Alex Marquez (Gresini-Ducati) gegen Enea Bastianini (Ducati) und Brad Binder (KTM) durch. Somit gingen die ersten fünf Plätze an Ducati.

Siebter wurde Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati), gefolgt von Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia), Maverick Vinales (Aprilia) und Pedro Acosta (Tech3-GasGas). Der Rookie war nach der Startphase außerhalb der WM-Punkteränge und arbeitete sich noch auf Platz zehn.

Die weiteren WM-Punkteränge gingen an Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia), Joan Mir (Honda), Alex Rins (Yamaha), Takaaki Nakagami (LCR-Honda) und Fabio Quartararo (Yamaha). Honda-Wildcard-Starter Stefan Bradl sah als 16. die Zielflagge.

Zwei Kollisionen in Kurve 5, auch Pedrosa gestürzt

Im Laufe des Rennens kam es in Kurve 5 zu zwei Unfällen. In Runde zehn kollidierten Aleix Espargaro (Aprilia) und Johann Zarco (LCR-Honda) und stürzten ins Kiesbett. In Runde 18 krachten dort Jack Miller (KTM) und Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) zusammen und stürzten.

Für Wildcard-Starter Dani Pedrosa (KTM) war das Rennen durch einen Sturz in der vierten Runde früh vorbei. Augusto Fernandez (Tech3-GasGas) hatte einen Frühstart hingelegt. Da er die beiden Long-Lap-Strafen nicht antrat, erhielt er eine Durchfahrtsstrafe. Er gab schließlich an der Box auf.

Mit diesem Ergebnis führt Martin die WM-Wertung nun 17 Punkte vor Bagnaia an (zur WM-Wertung).

Der nächste Grand Prix findet vom 10. bis 12. Mai in Le Mans (Frankreich) statt (zum Kalender).