Rossi sicher: Vinales ist Titelkandidat

Valentino Rossi erwartet auch nach dem Weggang von Jorge Lorenzo harte teaminterne Konkurrenz: Maverick Vinales hat ihn bereits tief beeindruckt

(Motorsport-Total.com) - Zum 18. Mal hat Valentino Rossi eine Maschine für die Königsklasse des Motorradsports enthüllt, doch noch immer ist die Präsentation für den neunmaligen Weltmeister etwas Besonderes. "Es ist ein spezieller Moment in der Saison. Er ist sehr emotional", kommentiert er die Vorstellung der jüngsten YZR-M1. Eine nette Abwechslung in der Winterroutine, denn hier vermeldet der 37-Jährige: Alles wie gewohnt. "Man versucht natürlich immer, in der Vorbereitung noch besser zu werden. Aber alles in allem ist es wie immer."

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi, Maverick Vinales

Valentino Rossi schätzt Maverick Vinales bärenstark ein Zoom

Zumindest beinahe, denn die Ankunft von Maverick Vinales bedeutet den größten Umbruch im Team seit der Rückkehr von Rossi im Jahre 2013. Der Moto3-Champion desselben Jahres hat Rossi in Valencia gleich einmal gezeigt, wie es geht. Und der Doktor spürt das: "In unserem Team bin ich es gewohnt, einen starken Teamkollegen zu haben. Aber Mav hat mich vom ersten Tag an beeindruckt. Ja, er ist Titelkandidat. Er hat vergangenes Jahr bereits viele Punkte geholt und dieses Jahr wird er noch konkurrenzfähiger sein." (Yamaha präsentiert die YZR-M1 für 2017)

Noch kann Rossi lachen, wenn er sagt: "Also eigentlich hatte ich gehofft, dass er zu Beginn ein geringeres Problem darstellen würde als Jorge. Aber leider war er schon bei den Testfahrten sehr schnell." Einen ernsten Hintergrund hat diese Aussage aber schon. Und so sagt er auch während der Präsentation mit einem Lächeln, aber bestimmt: "Ich muss schauen, wie ich schneller als er sein kann. Das Team hat sich immer bemüht, einen starken Teamkollegen für mich zu wählen. Das macht es für mich schwerer, ist aber auch eine gute Motivation, um sich immer weiter zu verbessern."

Gemeinsam und gegeneinander

Andererseits weiß Valentino Rossi, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit ist, um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, mit dem Teamkollegen um den Titel kämpfen zu können: "Ich hoffe, dass wir zusammen gute Arbeit für Yamaha leisten können und das Motorrad immer besser machen. Ich denke, dass Yamaha ein sehr gutes Team dieses Jahr hat. Wir haben die Energie und den Tatendrang eines jungen Fahrers gepaart mit meiner großen Erfahrung. Das ist eine sehr gute Aufstellung."

Das neue Motorrad zeigte bereits mit den Vinales-Bestzeiten in Valencia, dass es ein guter Wurf geworden ist. Bei einem privaten Test in Sepang hat Yamaha noch einmal große Fortschritte erzielt. Vor allem bei der Traktionskontrolle hatte Rossi während der Saison 2016 das Gefühl, dass da mehr geht. "In dieser Hinsicht steckt im Motorrad noch reichlich Potenzial", bestätigt er. Bei den Regeln tut sich weniger als in der Vorsaison, als sich mit dem Wechsel auf Einheitselektronik und Michelin-Reifen sich gleich zwei Faktoren verändert haben. Für 2017 fallen lediglich die Winglets weg - ein Thema, das Yamaha nicht so hart trifft wie andere.


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"Es wird wichtig sein, stets in der Lage zu sein, um den Sieg kämpfen zu können", blickt Rossi auf die neue Saison. "Sich konzentrieren und immer stark sein, darauf kommt es an. Es ist ein Traum, die Meisterschaft in dieser Phase meiner Karriere noch einmal zu gewinnen. Es ist aber auch sehr schwierig. Das Wichtigste ist für mich, in allen Rennen um den Sieg kämpfen zu können." Dreimal wurde er hintereinander nun Vizemeister. "Klar kann man da enttäuscht sein, aber man kann es auch positiv sehen", kommentiert er diese Bilanz.

Worauf er sich verlassen kann, ist seine Crew. Mit den meisten seiner Vertrauten arbeitet er seit seinem Einstieg in die Königsklasse im Jahr 2000 zusammen. " Für mich ist das sehr wichtig", sagt Rossi. "Nach so vielen Jahren haben wir hervorragende Beziehungen geknüpft und wissen genau, was der andere braucht. Wir arbeiten jetzt bereits seit 17 Jahren zusammen. Mein Team arbeitet immer auf absolutem Toplevel." Und solches Topniveau wird es brauchen, wenn es 2017 auf die Jagd nach dem zehnten WM-Titel geht - auch gegen den eigenen Teamkollegen.


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